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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Er rannte mit der Tasche auf die Küchentür zu, und ich beeilte mich, ihm mit weiteren Werkzeugen zu folgen.
    Marvin fluchte und ich prallte gegen ihn. Er suchte nach einem Lichtschalter, konnte ihn aber nicht auf Anhieb finden. Ich knipste mein Feuerzeug an.
    Die Küche war klein und schmutzig. Im Ausguß stapelte sich benutztes Geschirr. Eine offenstehende Tür wies uns den Weg in den Hof. Wir erreichten sie beinahe gleichzeitig und sahen gerade noch, wie zwei Einheimische, aus denen zähnefletschende Bestien geworden waren, Craig auf einen Lastwagen warfen, der bereits anrollte.
    Wir rannten hinterher, schafften es aber nicht mehr, das Fahrzeug aufzuhalten. Wir sahen nur noch, daß Craig nicht der einzige war, der auf diese Weise abtransportiert wurde. Die Ladefläche war voll verhexter Dorfbewohner, die eine Handvoll schreiender jammernder Touristen festhielten.
    »Wir müssen zum Friedhof«, erklärte Marvin Cohen und ballte die Fäuste.
    In diesem Augenblick war ich beinahe stolz auf ihn. Er war ein Mann ohne Furcht, ein Mitstreiter, auf den man sich verlassen konnte. Gleichzeitig machte mir das mordlüsterne Funkeln in seinen Augen Sorge, auch wenn ich sehr wohl wußte, wie man in einem solchen Moment dem Gegner ähnlich zu werden vermochte.
    »Warum sagst du nichts? Worauf wartest du noch?« drängte er.
    Ich biß mir auf die Unterlippe. Marvin hatte recht; nur auf dem Friedhof ließ sich Schlimmeres verhindern. Andererseits mußte ich an die im Gasthaus allein zurückbleibenden Fremden denken; sie waren ohne unseren Schutz dem Angriff der Bestien beinahe wehrlos ausgeliefert. Sollten wir uns also trennen? Doch auch das schien mir zu riskant. Wir kämpften gegen eine Übermacht und hatten nur dann eine Chance, wenn wir gemeinsam vorgingen. Die zahlenmäßige Überlegenheit unserer Feinde mußten wir durch Erfahrung und Cleverness wettmachen; wir mußten unseren Intellekt gegen den stumpfen, blutrünstigen Instinkt der anderen stellen.
    Wir verließen den Hof, erreichten durch eine schmale Gasse den Marktplatz und hatten plötzlich keine Zeit mehr, über Taktik und Strategie nachzudenken, denn das, was wir sahen, zwang uns zum Handeln.
    Auf der anderen Seite des Marktplatzes stürzten ein paar Fremde aus den Häusern, in denen sie Quartier oder Unterschlupf gefunden hatten. Sie wurden verfolgt von den verhexten, blutgierigen Einheimischen, die kein anderes Ziel zu kennen schienen, als ihre Gäste zu zerfleischen.
    Ich sprintete los, riß im Laufen ein Pfahlkreuz aus meiner Tasche und kam gerade noch rechtzeitig, um einen Fremden vor dem Schlimmsten zu retten. Der Einheimische hatte ihn zu Boden gerissen und kniete über ihm. Seine spitzen Krallen bohrten sich in den weißen Hals des Opfers, und in seinen Augen flackerte wilde Lust am Töten.
    Es widerstrebte mir, die Dorfbewohner zu töten, denn ich ahnte, daß sie nur Besessene des Dämons waren. Aber wenn wir unser Leben retten wollten, blieb uns keine andere Wahl.
    Ich stieß zu. Das markerschütternde Gebrüll des Getroffenen stieg wie eine Schreckensfanfare in den Nachthimmel. Es brach sich an den Häuserwänden, dann herrschte eine Sekunde lang Stille, ehe hinter mir das blutrünstige Ringen weiterging.
    Ich sah, daß die meisten Fremden auf O'Neills Gasthaus zustrebten. Dort versprachen sie sich offenbar Schutz und Hilfe, aber als die ersten die Tür erreichten, mußten sie feststellen, daß sie von innen verrammelt worden war.
    »Über den Hof!« schrie Cohen ihnen zu.
    Er hatte zwei der Bestien zur Strecke gebracht und rannte los, um das zitternde, geschockte Häuflein vor den Attacken der Dämonenhelfer zu bewahren.
    Ich folgte ihm, stieß unterwegs ein zweites Mal mit dem Pfahlkreuz zu und registrierte aufatmend, daß unser beherztes Eingreifen die Bestien zum Rückzug animiert hatte. Mir entging jedoch nicht, daß sie weit davon entfernt waren, in Panik zu verfallen und auseinanderzustieben. Sie ordneten sich vielmehr, scharten sich zusammen, um dann mit vereinten Kräften losschlagen zu können.
    Cohen und mir gelang es, die Fremden durch Gasse, Hof und Küche in den Schankraum zu führen. Im Augenblick befanden sich nur noch drei Fremde im Schankraum. Wir erfuhren, daß sich der blutbesudelte junge Mann für ein paar Minuten in sein Zimmer zurückgezogen hatte, um die Kleidung zu wechseln. Die zurückgebliebenen Männer waren damit beschäftigt, die Fenster zu verbarrikadieren.
    Die Wärme, das Licht und die Aktivität lösten den Schock der

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