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021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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der Brust zusammen und rannte aus dem Haus. Als sie das Gartentor aufstieß, plackte sie jemand von hinten.
    »Lassen Sie mich!« schrie sie. »Ein Monster hat meinen Mann umgebracht. Ich brauche Hilfe.«
    Doch McLure ließ sie nicht los.
    »Und was ist mit dem Monster?« fragte er.
    »Es ist zusammengebrochen und schläft. Ich brauche Hilfe.«
    »Tut mir leid, Madam«, sagte McLure und schlug Jean mit der Handkante ins Genick.
    Sie brach ohnmächtig zusammen. Er hob sie hoch und trug sie ins Haus. Dort warf er dem schlafenden Monster einen flüchtigen Blick zu, dann knebelte und fesselte er Jean und legte sie auf die Couch im Wohnzimmer. Danach löschte er das Licht, sperrte die Tür ab und rannte zum Wagen zurück, der gegen den Baum gekracht war.
    Noch immer waren weder ein Auto noch ein Fußgänger zu sehen. Fluchend schob er den Toten auf den Rücksitz und klemmte sich hinters Steuer. Der Wagen sprang an. Langsam fuhr er zur Villa zurück, die Crazy Joe gemietet hatte, und stellte den Wagen mit dem Toten in die Garage.
    Er hatte noch viel zu tun. Zuerst musste er den Toten, die Frau und Crazy Joe aus dem Haus holen, und anschließend Ordnung im Haus machen. Er musste alle Spuren verwischen, die auf Crazy Joe hindeuten könnten.
    Seufzend ging er zu seinen Männern.
     

     
    Ein eisiger Wind wehte durch die Straßen Chicagos. In den frühen Abendstunden hatte es zu schneien begonnen. Dunkle Wolken waren von Kanada über den Michigansee gezogen. Innerhalb von wenigen Stunden war fast ein halber Meter Schnee gefallen, und die Stadt erstickte in der weißen Pracht.
    Luigi Naviglio fuhr die Foster Avenue entlang. Das Schneetreiben war stärker geworden. Er bog in die Pulaski Road ein und blieb in einem Schneehaufen stecken. In der Foster Avenue hatte ein Schneepflug geräumt, dort war er rasch vorwärts gekommen, aber die Pulaski Road war eine einzige Schneefläche.
    Fluchend stieg er aus, stellte den Mantelkragen hoch, zog die Seehundsmütze tief in die Stirn, angelte die Tasche aus dem Wagen und knallte die Wagentür zu. Langsam ging er in Richtung Norden. Nach wenigen Minuten war sein Mantel schneebedeckt, und er sah wie ein Schneemann aus.
    Naviglio fluchte vor sich hin. Wenn er etwas im Leben hasste, dann war es der Winter. Er hatte nie verstehen können, dass es Leute gab, die dem Winter schöne Seiten abgewinnen konnten. Normalerweise war er um diese Zeit in Hawaii oder Miami, aber so wie es im Augenblick aussah, würde er seinen Urlaub noch eine Weile aufschieben müssen. Und daran war nur Crazy Joe schuld.
    Vor einer zweistöckigen Villa blieb er stehen und drückte auf die Klingel. Die Tür sprang auf, und er trat ein. Ein kleiner Mann mit einem Wieselgesicht kam ihm entgegen.
    »Guten Abend, Sir!« sagte der Mann.
    Naviglio gab nur ein Grunzen von sich, stellte die Aktenmappe ab und schlüpfte aus dem Mantel.
    »Wo ist der Boss?« fragte er.
    »Ich führe Sie zu ihm.«
    Naviglio nickte, hob die Mappe auf und folgte dem Wieselgesicht.
    Bertolli blieb sitzen, als Naviglio eintrat. Der Raum war riesig, schwarz getäfelt und mit einem großen offenen Kamin ausgestattet. Bertolli saß neben dem Kamin. Eine weiße Angorakatze aalte sich in seinem Schoß; er kraulte sie hinter den Ohren. Die Katze schnurrte behaglich.
    Wie eine Szene aus einem alten englischen Film, stellte Naviglio spöttisch fest. Der Hausherr in Filzpantoffeln. Feuer im Kamin, düstere Bilder an den Wänden. Es fehlte nur noch der Geruch nach Pferden und Hunden.
    »Hast du die Unterlagen, Luigi?«
    Naviglio nickte, öffnete die Aktenmappe, holte einen großen Umschlag heraus und reichte ihn Bertolli, »Setz dich!« sagte Bertolli.
    Der Gangsterboss riss den Umschlag auf und verscheuchte die Katze, die auf den Teppich sprang, sich streckte und ihren Körper an Naviglios Beinen rieb. Naviglio blieb ruhig sitzen, obwohl er Katzen auf den Tod nicht ausstehen konnte.
    Bertolli holte einen Packen Papiere aus dem Umschlag und blätterte sie flüchtig durch.
    »Interessant«, sagte er. »Sehr interessant!«
    Dann studierte er die Papiere aufmerksam. Als er damit fertig war, steckte er sie in den Umschlag zurück, knabberte an den Lippen und sah Naviglio an.
    »Das war eine gute Idee von dir, Luigi«, sagte er lächelnd, »Crazy Joe einen Mann von uns beizustellen. Mortimer, so heißt der Bursche doch, oder?«
    Naviglio nickte. »Ja, so heißt er.«
    »Er bekommt einen Extrabonus. Hat verdammt gute Arbeit geleistet. Ein sehr aufschlussreicher Bericht.

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