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021 - Frankensteins Ende

021 - Frankensteins Ende

Titel: 021 - Frankensteins Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Hände kam.
    Seit er in die Villa in der North Mapleton Street übergesiedelt war, hatte er die Straße noch nicht betreten. Er hatte Angst, das Haus zu verlassen. Sein einziges Vergnügen waren Frauen. Und diesem Vergnügen gab er sich hemmungslos hin. Er hatte sich einen ganzen Harem von mehr als zehn Frauen zugelegt, den er ganz nach Belieben verkleinerte oder vergrößerte. In Bezug auf Frauen war er immer wählerisch gewesen, und er liebte die Abwechslung.
    Die Frauen, die er um sich versammelt hatte, hassten ihn. Sie hatten Angst vor Crazy Joe und empfanden Abscheu und Ekel vor ihm. Er zwang sie zum Bleiben und war in der Wahl seiner Mittel nicht wählerisch.
    Das Zimmer, in dem sich Crazy Joe meistens aufhielt, lag im ersten Stock der Villa. Es war ein riesiger Raum mit vier hohen Fenstern, die fast immer verdunkelt waren. Er mochte das grelle Licht der kalifornischen Sonne nicht. Der Raum wurde von einem riesigen, kreisrunden Bett beherrscht, das fast ein Drittel des Zimmers einnahm. Die Wände waren mit einer blutroten Tapete verkleidet. Der langhaarige, weiße Spannteppich bildete einen harten Kontrast zu den Wänden. Sonst standen nur noch einige winzige Rauchtische und fel1bezogene kleine Hocker herum.
    Crazy Joe saß auf dem Bett und stierte Gordon McLure verständnislos an. McLure kannte diesen Blick. Er wusste aus Erfahrung, dass es jetzt sinnlos war, mit Crazy Joe sprechen zu wollen. Er würde nichts verstehen.
    McLure stand seufzend auf und trat ans Fenster. Es wurde immer schwieriger, sich mit Crazy Joe zu verständigen. Er öffnete das Fenster und ließ die Jalousie hochschnellen. Grelles Sonnenlicht fiel ins Zimmer. Er drehte sich um und musterte das Monster.
    Crazy Joe trug nichts außer Shorts. Er saß bewegungslos wie eine Statue da.
    McLure steckte sich eine Zigarette an. Es War Zeit, dass Crazy Joe verschwand. Er wurde immer lästiger. McLure hatte auch schon einen Plan. Es war ihm gelungen, sich innerhalb der vergangenen Wochen eine solche Position zu schaffen, dass er nicht mehr auf die Hilfe Crazy Joes angewiesen war. Ganz im Gegenteil: Crazy Joe war nichts als ein Hindernis für ihn.
    Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, ehe sich Crazy Joe wieder bewegte. Das Monster hob den Kopf und sah McLure an.
    Der Gangster fühlte sich immer unbehaglich, wenn er in die Augen des Monsters blickte. Crazy Joe hatte hypnotische Kräfte entwickelt. Es war schwierig, sich seinem durchdringenden Blick zu entziehen.
    »Was willst du von mir?« fragte das Monster. »Mach sofort das Fenster zu!«
    McLure gehorchte und schloss das Fenster. Im Zimmer war es jetzt dämmerig. Er konnte Crazy Joes Gestalt nur schemenhaft erkennen.
    »Bertolli will dir an den Kragen«, sagte er.
    Das Monster schwieg, dann kicherte es leise. »Das will er schon lange, aber er kann mir nichts anhaben.«
    »Das würde ich nicht sagen«, erklärte McLure und stieß sich von der Wand ab.
    »Wie meinst du das?«
    Der drohende Unterton war nicht zu überhören.
    McLure ließ sich auf einen der Hocker nieder. »Sie wollen Professor Dassin einsetzen.«
    »Dassin?«
    »Ja, Professor Dassin.«
    »Blödsinn!« schnaubte Crazy Joe verächtlich. »Den hat doch Dr. Bertolli operiert. Der ist keine Gefahr.«
    »Er ist eine Gefahr«, stellte McLure trocken fest. »Ich habe heute einen Bericht erhalten. Dr. Bertolli hat Professor Dassin noch mal operiert, und die Operation ist gelungen. Dassin ist wieder normal.«
    Crazy Joe sprang auf. »Sag das noch mal!«
    »Dassin ist wieder normal.«
    Nur das schwere Keuchen des Monsters war zu hören.
    »Dassin hat sich schon an die Arbeit gemacht«, sagte McLure hart. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, was aber Crazy Joe im Halbdunkel nicht sehen konnte. »Er ist dabei, ein Mittel zu erfinden, das die Kunsthaut vernichtet.«
    »Unsinn!« sagte das Monster. »Ich glaube es nicht.«
    McLure hob die Schultern. »Du musst es aber glauben. Es ist Tatsache. Du musst fort. Du musst dich in Sicherheit bringen.«
    Crazy Joe blieb stehen. Im Augenblick konnte er normal denken. Die Worte McLures erschütterten ihn. Er hatte Angst vor Dassin. Der Professor hatte die Kunsthaut erfunden und den Körper geschaffen, in dem sich jetzt Crazy Joes Gehirn befand. Es war daher wahrscheinlich, dass es ihm auch gelingen würde, ein Gegenmittel zu erfinden. Er wusste über die Zusammensetzung der Haut Bescheid. Es war zwar möglich, dass es einige Zeit dauerte, bis er das Mittel hatte, aber darauf konnte sich Crazy Joe

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