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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als es durch seine Berührung hätte sein dürfen. Es zeigte die Anwesenheit schwarzer Magie an, und die Erwärmung wurde um so stärker, je näher er dem Turm kam.
    Noch ehe er die kleine Treppe erreichte, die zum löwenköpfigen Portal hinauf führte, traf er auf dem magischen Schirm.
    Er hatte das Amulett leicht vorgestreckt, damit es noch vor ihm den Schirm berühren mußte. Plötzlich fühlte er Widerstand, und direkt am Rand der Silberscheibe sprühten Funken auf.
    Ein Feuerkranz entstand. Grünlich funkelnd tanzten die Funken über die Silberfläche des Amuletts, wurden vom Drudenfuß im Zentrum der Scheibe irgendwie angezogen und schienen hineinzustürzen. Von einem Moment zum anderen entwickelte das Amulett glühende Hitze, die Zamorra aber dennoch nicht zu versengen vermochte. Dennoch zuckte er zurück. Sofort erloschen die Funken.
    »Was war das?« murmelte Erlik mißtrauisch.
    Nicole fuhr herum und legte ihm die Finger auf die Lippen. »Nicht stören«, flüsterte sie.
    Zamorra nahm es kaum wahr. Die Umgebung war unwichtig geworden. Er versank in Konzentration, verschmolz förmlich mit der magischen Kraft des Amuletts. Alles andere war unwichtig. Er ahnte plötzlich, daß er den Schirm durchstoßen konnte.
    Seine Gedanken formulierten klare, präzise Befehle, viel exakter, als jedes Wort sie hätte beschreiben können. Und er fühlte mit all seinen Sinnen, wie Merlins Stern darauf reagierte.
    Es war, als hole das Amulett weit aus, um einen Schlag anzubringen.
    Grünliches Licht ging vom ihm aus. Es begann über Zamorras Hände zu fließen, kroch die Arme empor und glitt dann über seinen gesamten Körper. Er kannte diese Schutzsphäre. Oft genug hatte das Amulett sie aus eigenem Antrieb entstehen lassen, wenn sein Besitzer durch finstere Magie bedroht wurde.
    Der Parapsycholge hob eine Hand, streckte sie gegen die unsichtbare Barriere aus. Dann näherte er das Amulett wieder der Sperre.
    Abermals sprühten Funken, wurden zu gleißenden Lichtflecken von unerträglicher Helligkeit. Diesmal reagierte die magische Barriere anders. Sie ging sofort zum Gegenangriff über, als gäbe es da einen steuernden Geist im Hintergrund. Das flackernde, sprühende Feuer leckte nach Zamorra, der von den grünlich wabernden Energien eingehüllt würde.
    Es war, als stände der Parapsychologe in hellen Flammen.
    Ein paar der Zuschauer schrien erschrocken auf. Unwillkürlich griff Erlik dorthin, wo sich sonst sein Schwert befand. Leer kam seine Hand zurück.
    Seinen Lippen entfloh eine Verwünschung.
    »Ruhig bleiben«, flüsterte Nicole, obgleich auch ihr in diesem Moment etwas unwohl war.
    Schrumpfte die flammenumloderte Gestalt nicht? Wich Zamorra nicht zurück? Oder war das nur eine Verzerrung der Konturen, hervorgerufen durch den wilden Kampf der gegensätzlichen magischen Kräfte?
    Zamorra selbst fühlte, wie etwas versuchte, seinen Schutz zu durchdringen, ihn zusammenzupressen. Der Gedanke durchzuckte ihn, daß das Amulett in letzter Zeit unberechenbar geworden war. Nicht immer gehorchte es so, wie er es wollte. Manchmal hatte es schon versagt. So, als brauchten Sie seine Kräfte allmählich auf…
    Was, wenn es gerade jetzt wieder einmal aussetzen würde? Die tödlichen Flammen würden ihn verschlingen und vernichten.
    Er schob sich gegen einen zähen Widerstand. Es war, als wate er durch einen Sumpf. Die Sperre des Zauberers wehrte sich gegen ihn, versuchte ihrerseits, ihn zu vernichten.
    Der Druck kam von allen Seiten.
    Er wurde stärker. Das Amulett begann zu pulsieren. Wenn es heller leuchtete, fühlte Zamorra, wie ihn Schwächewellen überkommen wollten. Das konnte nur bedeuten, daß die Silberscheibe am Rand ihrer Leistungsfähigkeit angenommen war, daß sie jetzt Kräfte aus seinem Geist abrief.
    Der Angstschweiß brach ihm aus. Wie konnte die Barriere um den Turm so stark sein?
    Er wußte, daß er den Durchbruch innerhalb weniger Sekunden erzwingen mußte, wenn er nicht vernichtet werden wollte. Zu weit hatte er sich schon vorgetastet. Ich hätte Gregor nach dem Zauberspruch fragen sollen, durchfuhr es ihm. Offenbar hatte der hellebische Baron es leichter gehabt. Oder konnte die Barriere zwischen gefährlichen und ungefährlichen Gegnern unterscheiden?
    Die Sekunden tropften zäh dahin, der Druck vori allen Seiten wurde immer stärker.
    Da riß sein grünlich flackernder Schutz auf!
    Er brach zusammen!
    Mit einem gellenden Aufschrei warf Zamorra sich vorwärts - hinein in ein Inferno höllischen

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