Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Vom Netzwerk:
Oppositionsgruppe, die sich zurzeit in die Berge zurückgezogen hätte, in Verbindung stünde.
    Ich verleibte mir an der Bar zwei Trostdrinks ein, ging zum Strand hinunter, mietete ein Motorboot und ließ mich in der Bucht spazieren fahren.
    Die Zanzarra lag an ihrem üblichen Ankerplatz. An Bord schien alles still zu sein. Auch an der Villa ließ ich mich vorbeifahren, ohne einen Menschen zu Gesicht zu bekommen.
    Ich fand, dass es höchste Zeit wurde, Mister High in New York anzurufen. Die Verbindung kam schnell zustande. Ich erwischte den Chef noch in seinem Büro.
    Gute Nachrichten hatte ich ihm nicht zu bieten.
    »Die-Verbindungsstelle 2-5-3-1-2 ist aufgeflogen, Chef«, meldete ich. »Unser Mann dort ist tot. Jerry ist verschwunden. Die Zanzarra liegt noch auf dem gleichen Fleck. In der Villa ist alles ruhig.«
    Der Chef behielt seine eiserne Ruhe.
    »Ich werde mich mit Washington in Verbindung setzen. Ich rufe Sie wieder an, Phil. Bleiben Sie vorläufig im Hotel.«
    Sein Anruf kam am frühen Morgen.
    »Washington bestätigt, dass die Verbindung mit 2-5-3-1-2 abgerissen ist. Offiziell kann nichts unternommen werden. Versuchen Sie, Klarheit über Jerrys Schicksal zu erlangen.«
    »Welche Aussichten hat Jerry Ihrer Meinung nach, Chef?«
    »Schwer zu sagen, Phil, aber wenn er nicht rechtzeitig gemerkt hat, dass 2-5-3-1-2 aufgeflogen ist, dann besteht natürlich die Gefahr, dass auch seine Tarnung geplatzt ist.«
    Großartige Aussichten!
    Ich bemühte mich, in den folgenden Tagen, irgendetwas über Jerry herauszubekommen, aber ich hatte keinen Erfolg. Jeden Tag telefonierte ich mit dem Chef, und Mister High tat in den Staaten alles, was er konnte. Da Jerry auf eigene Faust gearbeitet hatte, konnten wir nichts erfahren. Es sah traurig aus.
    Dann rief mich der Chef eines Morgens um fünf Uhr an. Ich hörte seiner Stimme an, dass er gute Nachrichten hatte.
    »Ich erhielt ein Telegramm, Phil. Ich lese Ihnen den Text vor: Falls Phil hier, Treffpunkt 15., Mitternacht, Placa Rogales. - Jerry.«
    ***
    Eine Stunde vor Mitternacht stand ich schon auf der Placa Rogales. Diesen Namen trägt ein sehr belebter Platz im Zentrum von Cascarez. Überall befinden sich Straßencafes, und die Schuhputz -jungs sind eine wahre Plage.
    Ich stand von elf Uhr bis drei Uhr morgens auf der Placa. Acht Mal in diesen vier Stunden wurden mir die Schuhe geputzt. Um drei Uhr gab ich auf. Ich fuhr ins Hotel und ließ mir mitten in der Nacht eine Verbindung mit Mister Highs Privatwohnung geben.
    »Jerry ist nicht gekommen«, sagte ich.
    Seine Stimme klang gepresst, als er antwortete: »Phil, sobald es morgen früh hell geworden ist, stellen Sie fest, ob die Zanzarra noch am Ankerplatz liegt.«
    Ich machte mir nicht die Mühe, mich ins Bett zu legen. Ich verbrachte die Stunde bis zum Sonnenaufgang an der Bar, trank einiges mit einem in Cascarez ansässigen Engländer, der über ein eigenes Motorboot verfügte. Es gelang mir, den ziemlich betrunkenen Engländer für eine Bootsfahrt um fünf Uhr zu begeistern. Ein paar kreischende Girls waren mit von der Partie. Der Engländer steuerte das Boot in gefährlichen Kurven durch die Bucht.
    Ich nahm ihm das Steuer aus der Hand und dirigierte seinen Kahn zum Liegeplatz der Zanzarra. Ich strengte meine Augen vergeblich an. Die silberweiße Yacht war verschwunden.
    Gegen den Protest der lustigen Gesellschaft steuerte ich den Strand an. Der Hotelportier notierte die siebte oder achte Anmeldung eines Blitzgespräches nach New York.
    »Die Zanzarra ist verschwunden«, meldete ich Mister High.
    Der Chef überlegte eine Sekunde lang.
    »Kommen Sie mit dem nächsten Flugzeug nach New York zurück!«, entschied er dann.
    ***
    Als ich die Augen aufschlug, wunderte ich mich zunächst mächtig, dass ich noch lebte. Das Letzte, an was ich mich erinnerte, war, dass die Scheinwerfer des Thunderbirds auf mich zustürzten. Ein Schmerz am Hinterkopf erinnerte mich daran, dass sich noch irgendetwas anderes ereignet haben musste. Ich habe mit Beulen und Platzwunden am Schädel einige Erfahrungen. Als ich die schmerzende Stelle vorsichtig betasten wollte, stellte ich fest, dass meine Hände gefesselt waren.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte eine Stimme.
    Ich drehte den Kopf, was ungefähr die gleiche Anstrengung bedeutete wie ein Weltrekord im Gewichtheben. In der linken Ecke des kleinen Raumes lag ein Mann, dessen Gesicht zurzeit etwas undeutlich aussah, was nicht an meinen getrübten Blick, sondern an seinem Gesicht lag. Einige

Weitere Kostenlose Bücher