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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nicht mehr. Wir sahen auch keine Fetzen von ihr auf dem Boden liegen. Sie hatte sich einfach aufgelöst, war zerstört worden durch die magische Kraft der Peitsche.
    Tief atmete ich ein. Unser Büro kam mir plötzlich wie ein Fremdkörper vor. Dämonische Kräfte hatten Einzug gehalten. Das war schon einmal passiert, als es fast explodiert wäre. Dies lag allerdings lange zurück. Andere hatten uns bewiesen, wie mächtig sie waren. Eine uralte, geheimnisvolle Magie hatte zugeschlagen und gezeigt, daß wir nur Spielbälle in ihren Händen waren.
    Tatsächlich nur Spielbälle?
    Ich merkte, wie es in mir hochstieg. Es war die Wut, die immer dann kam, wenn wir eine Niederlage erlitten hatten. Gewissermaßen eine Trotzreaktion. Auch wenn wir die Dämonenpeitsche verloren hatten, so einfach wollten wir es der anderen Seite nicht machen. Suko würde ebenso denken, davon war ich überzeugt. Er mußte erst einmal seinen Schock überwinden, dann sahen wir weiter.
    Glenda erschien wieder. »Der Arzt ist gleich hier«, erklärte sie mit leiser Stimme.
    »Gut.«
    Dann sprach Sir James. Zuerst atmete er pfeifend ein. Er hatte Mühe, zu reden, denn die Schmerzen mußten gewaltig sein. Aber er riß sich mit nahezu übermenschlicher Kraft zusammen. Aufgeben wollte er nicht, nein, das war nicht seine Art.
    »Findet ihn!« flüsterte er. »Findet und vernichtet ihn. Den Gefallen müßt ihr mir tun.«
    »Sir, wir werden es schaffen«, erwiderte ich und versuchte, meiner Stimme einen optimistischen Klang zu geben. »Ich verspreche Ihnen, daß wir es schaffen, und auch Sie werden wieder der alte, dafür sorge ich. Sie können sich darauf verlassen!«
    Er schaute mich an. Zum erstenmal merkte ich, daß es zwischen meinem Chef und mir so etwas gab, das man nicht erklären konnte. Vielleicht waren es Ströme, die zwischen uns flossen, auf jeden Fall spürte jeder das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir standen mächtigen Gegnern gegenüber, sie hatten wieder zugeschlagen, diesmal sehr hart, aber wir wollten nicht aufgeben.
    »Machen Sie weiter, John«, hauchte Sir James. »Verdammt, machen Sie weiter. Wir… wir lassen uns nicht beirren…«
    Plötzlich bäumte sich sein Körper auf, Speichel sprühte vor seinen Lippen, dann sackte er zusammen.
    Sogar Suko sprang auf seinem Stuhl hoch. Und er hatte den gleichen fürchterlichen Gedanken wie ich.
    War Sir James Powell tot? Hatte ihn die Schwarze Magie endgültig zerstört?
    Mein Herz klopfte wie verrückt. So ähnlich hatte ich gefühlt, als ich an der Bahre der toten Nadine Berger stand. Schweißausbrüche näßten meine Kleidung. Ich warf einen Blick zur Seite und sah meinen Partner Suko. Auch er war blaß wie ein weißes Leinentuch und wußte im Augenblick nicht, wie er reagieren sollte.
    In diesen Momenten sprang Glenda Perkins über ihren eigenen Schatten. Sie drückte mich zur Seite, beugte sich über Sir James und legte ihr Ohr dorthin, wo unter der Brust das Herz schlägt.
    Die nächsten Sekunden dehnten sich. Mein Körper verkrampfte sich regelrecht.
    Dann richtete sich Glenda Perkins auf. Ihr Gesicht war ernst, ebenso die Augen.
    Ich wollte sie fragen, öffnete schon den Mund, doch nicht ein Wort drang über meine Lippen. Die Kehle war einfach zu.
    Dann lächelte Glenda. Gleichzeitig schüttelte sie den Kopf. »Er ist nicht tot, John. Sir James liegt nur in einer tiefen Bewußtlosigkeit. Sein Herz schlägt.«
    »Gott sei Dank.« Diesmal floß mir das Wort über die Lippen. Schwer fiel ich auf meinen Schreibtischstuhl.
    Suko war stehengeblieben. Auch in sein Gesicht kehrte die Farbe zurück. Die Lähmung der letzten Minuten verschwand allmählich. Es ging uns wieder ein wenig besser.
    »Sie haben gezeigt, wie stark sie sind«, sagte Suko und schaute auf den Griff der Peitsche.
    »Aber ich denke nicht daran, aufzugeben. Dafür soll der Herr der roten Hölle büßen.«
    So ähnlich dachte auch ich und nickte zu Sukos Worten.
    Aus dem Vorzimmer hörten wir Stimmen.
    Glenda war der Tür am nächsten. Sie zog sie weit auf. Ein Arzt erschien. Sein Kittel leuchtete weiß. Ich kannte ihn gut. Es war Dr. Morris, er arbeitete in der Pathologie.
    »Was ist geschehen, John?«
    Ich deutete auf Sir James.
    Selbst der Arzt erschrak. »Himmel, das sieht böse aus.« Er vergaß uns und machte sich an die Untersuchung. Schnell und geschickt arbeitete er. Sir James bekam eine Spritze, die seinen Kreislauf stabilisierte. Wir sahen zu, wie die gelblich schimmernde Flüssigkeit in seiner Ader

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