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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten.
    Einen Wagen mußten wir uns besorgen. In Deutschland hatte ich des öfteren einen BMW gefahren.
    Den lieh ich mir auch wieder. Keinen großen, sondern einen 320er. Ab ging es auf die Autobahn in Richtung Basel.
    Um Frankfurt herum herrschte sehr viel Berufsverkehr. Hinterher wurde es besser. Die Sonne begleitete uns durch den Odenwald, wo Will Mallmann ein schreckliches Abenteuer erlebt hatte. [3]
    Im nördlichen Schwarzwald, in Höhe von Karlsruhe, wurde es dann bedeckter. Allerdings gab es keinen Regen.
    Als wir in Kehl über die Rheinbrücke fuhren und nach Westen schauten, war der Himmel wieder klar.
    »Na, da haben wir den Frühling gelockt«, meinte Suko und lehnte sich entspannt zurück.
    Er dachte sicherlich an London, wo es geregnet und sogar geschneit hatte, als wir abflogen, denn das Wetter war auf den Inseln umgeschlagen. Und das kurz vor Ostern. Wir wußten allerdings, aus Erfahrung, daß sich auch auf dem Festland das schöne Wetter nicht lange halten würde. Es zog von den Inseln immer rüber.
    Wir passierten auf der anderen Rheinseite die Grenze nach Frankreich und fuhren in Richtung Süden.
    Bill Conolly hatte mir telefonisch genaue Anweisungen gegeben, wie wir zu fahren hatten. Generalrichtung war Colmar. Aber so weit wollten wir nicht. Etwa 25 Kilometer davor befand sich unser Ziel, wo der Reporter bereits wartete.
    Ich war wirklich gespannt, über welch einen Fall er diesmal gestolpert war. Es ist ja schon so, daß wir die unheimlichen Fälle anziehen.
    Irgendwie müssen wir einen Magneten in uns haben, anders kann ich mir das nicht erklären.
    Von der herrlichen Landschaft sah ich nicht viel, da ich mich auf das Fahren konzentrieren mußte. Suko, der neben mir saß, machte zwar den Eindruck, als würde er schlafen, doch da täuschte man sich. Der Chinese war sicherlich hellwach. Hin und wieder nur drehte er den Kopf und schaute mich an.
    »Was ist?«
    Suko verzog die Lippen. »Hoffentlich hat es Bill noch nicht erwischt.«
    »Wieso?«
    »Wie du sagtest, hat er doch von dieser Guillotine erzählt. Da kann man leicht geköpft werden.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »War ja nur ein Gedankenspiel.«
    Wir schwiegen, und ich mußte sowieso achtgeben, daß ich mich nicht verfuhr, obwohl Suko die Karte auf den Knien liegen hatte, wo er unsere Reise genau verfolgte.
    Wir passierten malerische Orte, sahen die Weinberge und im Westen die hohen Schatten der Vogesen. Auf der anderen Seite und jenseits des Rheins lagen ebenfalls gewellte Schatten. Das war der Schwarzwald.
    Der breite Strom trennte beide Gebirge.
    »Hier könnte ich schon Urlaub machen«, sagte der Chinese und schaute aus dem Fenster.
    »Fahr doch mal hin.«
    Suko warf mir einen schrägen Blick zu. »Denkst du vielleicht, ich will vom Alten eine Abfuhr bekommen?«
    »Wie ich, was?«
    »Genau, John.«
    »Aber Bill hat von der Kreuzfahrt gesprochen. Und die mache ich mit. Die Fjorde von Norwegen wollte ich immer schon mal sehen.«
    »Falls du dazu kommst.«
    »Wieso?«
    »Ich meine ja nur. Bei deinem Pech kommt dir sicherlich etwas dazwischen. Wenn es nicht der Alte ist, dann bestimmt die Dämonen, unsere besonderen Freunde.«
    »Das würdest du mir gönnen.« Ich nickte dazu. »Und so etwas will ein Freund sein.«
    Suko grinste nur.
    Unser Gespräch schlief ein, da wir uns auf den Weg konzentrieren mußten. Immer häufiger entdeckte ich Wegweiser nach Colmar.
    »Nächste Kreuzung links«, sagte Suko.
    Wir befanden uns relativ hoch, hatten einen prächtigen Blick über das Land, das von einer warmen Frühlingssonne gebadet wurde, die auch den letzten Schnee in den Vogesen schnell wegtaute. Hier war von der weißen Pracht schon nichts mehr zu sehen.
    Es ging bergab.
    Hin und wieder konnten wir, aus einer Kurve kommend, unser Ziel sehen. Einen kleinen, malerisch gelegenen Ort mit sauberen Häusern, einer Kirche, deren Turm in den blauen Himmel stach, und dichtem Wald, der jenseits der Ortschaft wuchs.
    »Viel zu schön für Dämonen«, murmelte ich.
    »Als ob unsere Freunde darauf jemals Rücksicht genommen hätten«, erwiderte Suko.
    Da hatte er verdammt recht. Die Schwarzblütler hatten die fatale Eigenschaft, eine Idylle zur Hölle zu machen. Mehr als einmal hatten wir das erlebt.
    Ich mußte vorsichtiger fahren. Nicht nur, weil die Kurven sehr eng waren, es kamen uns auch landwirtschaftliche Fahrzeuge entgegen. Bauern, die mit ihren Treckern in den Weinberg fuhren und dort erste Arbeiten verrichteten.
    Als ich einen Blick

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