0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Polizist sah ihm interessiert zu. Holleris arbeitete schnell und routiniert. Man spürte bei jeder Bewegung, dass er diese Tätigkeit oft ausgeführt hatte.
Er war noch nicht ganz fertig geworden, als der unten auf der Straße stehende Polizist zu ihm ins Führerhaus hinaufrief:
»Sie, ich glaube, Sie werden am Sprechfunkgerät Ihres Wagens verlangt.«
Holleris blickte auf seine Armbanduhr. Seit er die Zentrale von der Nummer des Lastwagens verständigt hatte, waren knapp siebzig Minuten vergangen. Es war gut möglich, dass man bereits den Besitzer des Trucks ermittelt hatte.
»Gehen Sie ran und sagen Sie, dass Sie in meinem Auftrag sprechen. Notieren Sie alles, was man durchgibt.«
»Ja, Sir.«
Holleris arbeitete schnell und geschickt weiter. Der Polizist saß ungefähr drei Minuten am Sprechfunkgerät und schrieb eifrig. Als er danach wieder an den Lastwagen herankam, rief er:
»Der Besitzer ist ermittelt, Sir.«
»Großartig. Wie heißt er denn?«, rief Holleris hinunter, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
»Ein gewisser Ricci-Varlone, Sir. Inhaber einer kleinen Spedition.«
»Schöne Spedition«, brummte Holleris und drückte die letzte Folie auf die Spurenkarte. »So, ich bin fertig. Fahren Sie den Schlitten zum FBI. Die Kollegen dort wissen schon, was sie mit ihm anfangen müssen. Zeigen Sie mal den Zettel her. Danke. - Und gute Fährt.«
»Vielen Dank, Sir«, erwiderte der Polizist und kletterte hinauf.
»Sie haben Ihre Sache gut gemacht«, rief ihm Holleris schnell noch nach.
Patrolman 2462 strahlte, warf den Gang ein und rumpelte mit dem Lastwagen davon. Holleris sah nachdenklich auf die Adresse, die der Polizist auf geschrieben hatte. Sie konnte eigentlich gar nicht weit von-Verdos Papierfabrik entfernt sein. Nach kurzem Zögern entschloss sich Holleris, den Stier bei den Hömem zu packen und selbst sofort diesen Mr. Varlone aufzusuchen, dem der graue Lastwagen gehörte. Allerdings war er so klug, eine kleine Sicherung einzubauen.
»Ich fahre zu dem Besitzer des Lastwagens«, meldete er der FBI-Funkleitstelle. »Ruft in dreißig Minuten dort an und verlangt mich. Wenn ich mich nicht melde und auch nicht in meinem Wagen zu erreichen bin, wird es nichts schaden, wenn ihr dem Mann ein paar Kollegen auf den Hals hetzt.«
»Geht in Ordnung, Rocky. Aber seien Sie vorsichtig.«
»Klar. Ich möchte das Alter erleben, wo man pensioniert wird.«
Holleris fuhr los. Er fand die angegebene Adresse mühelos. Die Spedition beanspruchte ein vom an der Straße gelegenes Mietshaus älteren Datums mit drei Stockwerken und einem großen Hof, in dem zwei Femlastzüge sauber nebeneinander standen und außerdem noch ein paar Lieferwagen und zwei kleinere Lastwagen. Holleris stellte seinen Wagen daneben, als ob er zu den anderen Fahrzeugen gehörte, stieg aus und sah sich flüchtig um. Im Parterre des Mietshauses brannte nach dem Hof zu Licht. Sonst lag alles im Dunkeln.
Holleris ging wieder nach vorn auf die Straße und drückte den einzigen Klingelknopf nieder, den es an der Haustür gab. Wenig später hörte er drinnen Schritte durch den Flur heranschlurfen. Licht flammte auf und die Haustür wurde aufgeschlossen.
Vor ihm stand ein stämmiger, untersetzter Mann von etwa achtundvierzig Jahren. Er trug eine derbe Tuchhose und ein buntes Baumwollhemd, dessen Ärmel er bis über die Ellenbogen hochgerollt hatte, so dass man die muskulösen, schwarz behaarten Unterarme sehen konnte.
»Ja?«, sagte der Mann. »Ich bin Varlone. Was ist los?«
Holleris griff in die rechte Manteltasche und holte den Ausweis heraus.
»FBI«, sagte er. Weiter nichts. Aber seine wachen Augen beobachteten Varlone genau.
Varlone senkte den Kopf. Er schien von diesem Besuch nicht erbaut zu sein. Aber er gab doch den Weg frei und brumme in harter Aussprache mit rollendem R: »Kommen Sie herein, Sir.«
Holleris trat in den Flur. Wie absichtslos öffnete er die obersten Knöpfe seines Mantels, so dass nur noch der unterste geschlossen war. Seine Finger waren leicht gespreizt, als er durch den Flur ging und hinter sich die schlurfenden Schritte Varlones hörte.
»Wir sind im Wohnzimmer«, sagte der Mann hinter ihm. »Dort die Tür.«
Holleris nickte und schob mit dem Fuß die halb offen stehende Tür weiter auf. Eine Frau mit blondem Haar, das zu einem Knoten im Genick zusammengefasst wurde, sah von einer Illustrierten auf, die sie in ihrem Schoß liegen hatte.
»Guten Abend«, sagte Holleris und trat über die Schwelle.
»Guten
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