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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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Abend«, erwiderte die Frau fragend, »Bitte?«
    Varlone war inzwischen nachgekommen.
    »Emmily«, sagte er mit einer Kopfbewegung zu Holleris hin, »der Mann ist vom FBI.«
    »Ich heiße Holleris« ergänzte der Leiter unserer Mordkommission. »Rocky Holleris.«
    »Angenehm«, murmelte die Frau. »Bitte nehmen sie doch Platz, Sir.«
    »Danke.«
    Holleris setzte sich in einen Sessel. Zwischen ihm und der Frau befand sich ein viereckiger Tisch. Dahinter saß Varlone auf einer Couch. Ein paar Sekunden herrschte Stille. Gerade als das Schweigen anfing, peinlich zu werden, schoss Holleris seine erste Frage wie aus einer Pistole ab.
    »Wieviel hat man Ihnen für den Truck bezahlt, Varlone?«
    Der Spediteur riss den Kopf hoch. Seine Lippen bewegten sich stumm. Unruhig wich sein Blick den Augen Holleris aus.
    »Für welchen Truck, Sir? Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    »Wie viel Wagen haben Sie?«
    »Drei Fernlastzüge, vier Eineinhalbtonner, drei Lieferwagen und ein paar Anhänger. Warum?«
    »Haben Sie keinen Dreitonner?«
    »Ach so, ja den hätte ich beinahe vergessen. Eine alten Ford, das stimmt. Aber den habe ich nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er mir gestohlen wurde.«
    »Sie haben den Diebstahl natürlich sofort angezeigt?«
    Varlone senkte wieder den Kopf. Seine kräftigen Pranken rutschten unruhig auf seinen Schenkeln hin und her.
    »No«, sagte er. »Ich habe es noch nicht angezeigt. In der Aufregung habe ich das ganz vergessen.«
    Ein Blick in das Gesicht der Frau überzeugte Holleris davon, dass, der Mann log. Trotzdem schwieg er zunächst und ließ Varlone weiterreden.
    »Bestimmt, ich habe es glatt vergessen. Ich wollte den Wagen nämlich heute Nachmittag verkaufen. Ich will mir einen neuen Dreitonner anschaffen und da…«
    »Der neue interessiert mich nicht«, sagte Holleris ruhig.
    Auf Varlones Stirn erschienen kleine Schweißperlen.
    »Ja«, sagte er. Seine Stimme klang ein wenig rauh. »Natürlich. Also ich fuhr mit dem Dreitonner raus aus der Einfahrt als mir einfiel, dass ich die Wagenpapiere vergessen hatte.«
    »Ich denke, Sie wollten den Wagen verkaufen? Wieso fuhren Sie dann mit dem Wagen?«
    »Ich wollte ihn rüber zu Bill O’Brien bringen. Bill kauft nämlich den Wagen. Er hat seine Spedition nur ein paar Blocks weiter im Süden. Und da wollte ich den Dreitonner hinbringen.«
    »Aha. Weiter.«
    »Also mir fiel ein, dass ich die Papiere vergessen hatte. Ich parkte den Wagen am Straßenrand. Hier dem Haus genau gegenüber. Und dann lief ich zurück ins Office, um die Papiere zu holen. Als ich ein paar Minuten später wieder auf die Straße kam, war der Wagen weg.«
    »Hatten Sie den Zündschlüssel stecken gelassen?«, fragte Holleris in unerbittlicher Ruhe.
    Varlone hauchte ein kaum vernehmbares »Ja.«
    »Sie sind kein guter Märchenerzähler, Mr. Varlone«, stellte Holleris trocken fest. »Holen Sie mir doch bitte die Papiere aller ihrer Wagen.«
    Varlone stand schweigend auf und verließ das Wohnzimmer. Kaum hatten sich seine Schritte draußen im Flur entfernt, fragte Holleris wie nebenbei die Frau:
    »Wann kam eigentlich der Anruf? Ungefähr fünf Minuten, bevor Ihr Mann mit dem Dreitonner losfuhr?«
    Die Frau hatte die Stirn gerunzelt. Einen Augenblick zögerte sie. Dann nickte sie und gab zu:
    »Ja, Sir. Ungefähr fünf Minuten vorher. Vielleicht sogar noch weniger.«
    »Danke«, sagte Holleris und schwieg, bis Varlone mit einem Päckchen von Papieren wieder erschien und sie Holleris hinhielt.
    »Ich brauche sie nicht mehr, Mr. Varlone«, sagte Holleris. »Aber es würde mich interessieren, ob man Ihnen sagte, wofür man den Wagen brauchte.«
    »Ich… ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen«, krächzte der Spediteur.
    Holleris zuckte die Achseln.
    »Es ist ihr gutes Recht, die Polizei für dumm zu halten. Und es ist unser gutes Recht, klüger zu sein.«
    Holleris stand auf und ging zur Tür. Auf der Schwelle drehte er sich um und sagte ernst:
    »In dem Lastwagen saßen vier Gangster mit Maschinenpistolen. Sie überfielen einen gewissen Verdo, der sich in Begleitung zweier FBI-Agenten befand. Alle drei Männer wurden von den Gangstern ermordet. Ich bin der Leiter der Mordkommission. Ich frage mich, ob ich gegen Sie Anklage erheben soll wegen Mitwisserschaft an geplantem mehrfachen Mord. Lassen Sie sich diese Frage doch auch einmal durch den Kopf gehen, Mr. Varlone.«
    Die Frau stieß einen nur halb unterdrückten Schrei aus. Varlone stand mitten im Zimmer. Die Fahrzeugpapiere

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