0214 - Der Kampf um die Pyramiden

Titel: 0214 - Der Kampf um die Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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plötzlich Doc Kimbles Stimme, so rauh wie ein Krähenschrei und genauso abgehackt.
    „Soll ich Sie ablösen, Sir?"
    Das machte ihn munter. Er durfte jetzt nicht schlappmachen. Doc war kein Navigator. Er konnte das Boot nicht landen. Das war seine eigene Aufgabe. Er mußte sich zusammenreißen.
    Irgendwie verdrängte er die Kleckse und Ringe und Flecken vor den Augen und bekam wieder einen klaren Blick. Als er den Kopf hob um auf den Bildschirm zu sehen, brach ihm der Ruck fast das Genick. Aber er hatte die Befriedigung, Kahalos Oberfläche aus einer Höhe von etwa hundert Kilometern zu erblicken und festzustellen, daß die Fahrt der K-3221 fast völlig aufgezehrt war.
    Er mußte eine volle Minute lang hinschauen, um zu bemerken, daß das Boot sich der grünen Ebene dort unten näherte.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung riß er den Schalthebel des Antigravs zurück. Augenblicklich wich der mörderische Druck. Er konnte wieder frei atmen, und wenn die Lungen auch brannten - er sog das kühle Luftgemisch in vollen Zügen in sich hinein.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Sanft wie ein fallendes Blatt senkte sich das Wrack auf die Ebene hinunter. Für die Dauer einer Minute schaltete Richard den Antigrav sogar völlig aus, um das Landemanöver zu verkürzen. Der Feind war in der Nahe. Je früher sie unten ankamen, desto größer war die Chance, der Aufmerksamkeit des Gegners zu entgehen.
    Earl Rifkin kam wieder zu sich. Er beklagte sich über Kopfschmerzen und Übelkeit. Richard lachte ihn aus. In Earls Zustand und nach einer solchen Höllenfahrt war es kein Wunder, wenn es einem schlechtging. Er kannte Earl nicht. Earl beklagte sich nur, wenn er sich wirklich miserabel fühlte.
    Das sah Richard erst ein, als ihm selbst übel wurde.
    Selbst dann hätte er dem Symptom keine Bedeutung beigemessen. Aber als sie in fünf Kilometer Höhe über der Ebene die Raumhelme öffneten und Doc Kimble sich daraufhin übergab, kamen ihm Bedenken.
    Die Landung nahm für kurze Zeit seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Er bemerkte, daß ein glücklicher Zufall sie in der Nähe des Pyramidensechsecks abgesetzt hatte. Die Spitzen der gewaltigen Bauwerke ragten in etwa dreißig Kilometer Entfernung über den nördlichen Horizont.
    Das war günstig, denn wenn terranische Schiffe auf Kahalo landeten, dann würden sie es in der Umgebung des Pyramidensechsecks tun. Der Antigrav setzte das Boot sanft auf den weichen Boden. Richard schaltete das Aggregat vorsichtig aus und wartete. Es gab keine Landestützen mehr. Das Boot war kugelförmig. Es wäre ziemlich merkwürdig gewesen, wenn es auf Anhieb die Gleichgewichtslage gefunden hätte.
    Ein Ruck fuhr durch den Boden, und die Wand hinter dem Pult neigte sich auf Richard zu. Gerätetrümmer rumpelten und polterten durch den Kommandostand. Die rasch zusammengebastelte Halterung des Sessels gab nach, und Richard stürzte zu Boden.
    Dann war Ruhe. Das Wrack hatte die richtige Lage gefunden.
    Oder doch beinahe Ruhe.
    Da war ein merkwürdiges Summen und Singen in den Wänden, im Boden überall. Richard schüttelte den Kopf und horchte. Es war möglich, daß er einem Trick seiner überreizten Nerven aufsaß. Er stemmte sich mit den Fußen gegen ein Hindernis, um auf dem schrägen Boden den Halt nicht zu verlieren, und stopfte sich mit den Fingern die Ohren zu. Als er die Finger wegnahm, war das Summen immer noch da. Und ihm war übel.
    Das gab den Ausschlag.
    Er wußte plötzlich, was los war. Er wußte, warum er und Earl und Doc sich miserabel fühlten und warum die Wände sangen und summten. Er wußte auf einmal, warum die fremden Schiffe über Kahalo standen - als wären sie nur gekommen, um sich den Planeten in aller Ruhe auszusehen.
    Wenn er das gewußt hätte, hätte er das Boot lieber zerschellen oder verdampfen lassen, als eine Landung zu versuchen.
    Gegen Vibratorstrahlung gab es kaum einen Schutz. Es gab nur eine Erklärung dafür, warum die Fremden Kahalo unter Vibratorbeschuß legten. Sie wollten die Bigheads vernichten.
    Welche Motive sie dabei leitete, war Richard unklar. Das zählte auch nicht. Wichtig war nur eines: Vibratorstrahlung wirkte auf jede tierisch-organische Zelle. Nicht nur auf die der Bigheads, sondern auch auf die der Terraner.
    Wie die Sache im Augenblick aussah, war er mit seinen beiden Männern nach Kahalo gekommen, um zu sterben.
    Zum zweitenmal raste die MOHIKAN auf den Gegner zu. In starrer Ruhe, als bemerkten die den Angriff gar nicht, warteten die dunklen