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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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man Theys veranlaßt hatte, in diese dünn besiedelte Gegend und durch den stockfinsteren Park zu fahren. Über den Kreis, dem die Mörder angehörten, konnte es keinen Zweifel geben. Sie hatten ihre Visitenkarte zurückgelassen. Der Zettel mit den drei ominösen Buchstaben zeigte, wie sicher sie sich fühlen mußten.
    »Ich möchte wissen, warum die Kerle sich eine derartige Blöße geben«, meinte mein Freund. »Ich hätte es begriffen, wenn sie Theys, den sie zweifellos hassen wie die Sünde, heimlich, still und leise beseitigt hätten, aber so… Nein, das begreife ich einfach nicht.«
    Mir ging es genauso, aber gegen Tatsachen kann man nicht angehen.
    Fingerabdrücke gab es nicht, sondern nur matte Flecken, wie sie entstehen, wenn man Handschuhe trägt, und das war bei diesem ..kühlen Wetter nicht einmal erstaunlich. In den Aschbechern fanden sich eine Anzahl frischer Zigarettenenden, darunter auch einige, die Lippenstiftspuren aufwiesen, und zwar verschiedene Farben.
    »War Theys eigentlich verheiratet?« fragte ich.
    »Soviel ich weiß, war er Junggeselle«, meinte Captain Corners. »Wenigstens hat man niemals etwas von seiner Frau gehört, und das wäre bei einem so bekannten Kongreßmitglied ein Wunder.«
    »Und ich mache mir Gedanken darüber, ob diese Zigarettenenden mit Lippenstift so neuen Datums sind, wie es scheint, oder ob sie bereits vor ein paar Tagen abgelegt wurden«, sagte Phil.
    »Du willst damit sagen, daß du daran zweifelst, daß zwei Frauen oder Mädchen zugegen waren, als man Theys umlegte«, meinte ich. »Ich bin noch gar nicht so sicher, daß es ein Mörder war. Es könnte auch eine Mörderin gewesen sein. Das kleine Kaliber der Pistole würde darauf hindeuten.«
    »Jetzt erzähle mir nur noch, daß auch Frauen Mitglieder des Ku Klux Klan werden können, und dann bin ich bedient«, sagte mein Freund. »Ich betrachte schon die ganze Zeit über das Papier mit den drei Buchstaben. Der Zettel' sieht aus, als sei er aus einem Notizbuch gerissen. Und die drei K scheinen in aller Eile mit einem Kugelschreiber darauf gekritzelt zu sein. Wie nun, wenn der Mord ein ganz anderes Motiv hatte, als wir annehmen, der Mörder oder die Mörderin aber sich die politische Lage zunutze machte, um uns irrezuführen?«
    Ich schwieg. Ich selbst hatte schon den gleichen Gedanken gehabt. Bevor wir nicht die Hintergründe des politischen und privaten Lebens des John Theys aufgehellt hatten, mußte diese Frage unbeantwortet bleiben.
    »Es gibt da noch etwas, über das ich mir den Kopf zerbreche«, meldete sich Leutnant Crosswing. Zweifellos ist eine kleine Gesellschaft in Theys Wagen bis hierher gefahren. Hier wurde gestoppt und der Mord begangen, wie aber sind der oder die Mörder von hier weg gekommen? Eine Taxihaltestelle dürfte es hier im Park und in der nächsten Umgebung kaum geben und wenn, so wird sich jeder Fahrer hüten, so spät abends auf Passagiere zu warten. Es gibt zwei Möglichkeiten:
    »Entweder sie fahren mit einem anderen Wagen weg, oder sie wohnen in der Nähe und gingen zu Fuß nach Hause.« Einer der Sergeanten, der bisher mit einer Taschenlampe bewaffnet, auf dem Erdboden herumgekrochen war, sagte: »Es war kein zweiter Wagen hier. Frisch sind nur die Abdrücke der Reifen des Chrysler. Alle anderen sind viele Stunden alt. Es gibt Fußspuren, aber der Boden ist zu hart, als daß diese sich deutlich abgedrückt hätten. Ich kann daraus nichts machen.«
    »Aber vielleicht ist es möglich, zu sehen, wie viele Leute aus dem Wagen gestiegen und weggegangen sind, und vor allem, in welche Richtung sie gegangen sind.«
    »Wie viele kann ich nicht sagen, wahrscheinlich zwei, und sie gingen den Weg zurück, den der Wagen vorher genommen hatte, nämlich nach Victoria Boulevard.«
    »Sind Sie dessen sicher, Sergeant?«
    »Sehen Sie hier.« Er bückte sich und deutete auf die schwache Spur eines Männerschuhs, die in die angegebene Richtung wies.
    »Vielleicht versuchen wir es einmal, ob wir mehr davon finden«, schlug ich hoffnungsvoll vor.
    Wir überließen also die Experten ihrer Arbeit, die noch bestimmt einige Zeit in Anspruch nehmen würde und gingen, indem wir mit unseren starken Taschenlampen den Erdboden ableuchteten, zurück.
    An einigen Stellen fanden wir die Abdrücke der Reifen des Chryslers und daneben die meines Jaguars. Hie und da gab es auch einen Fußabdruck, aber kein Mensch hätte sagen können, ob dieser von demselben Schuh stammte, wie der, auf den der Sergeant uns aufmerksam

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