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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tashit neigte den Kopf, dann ging er auf leisen Sohlen zur Schaltwand der ML-Positronik zurück.
    Hawk der die Zentrale verlassen mußte, um den Okrill zu holen, lief einige Schritte neben dem Mathelogiker her.
    „Was halten Sie von unseren Chancen, Sir?"
    Tashit blieb stehen und blickte den Leutnant traurig aus seinen rehbraunen Augen an.
    „Nicht viel, Leutnant. Es gibt nämlich noch eine Möglichkeit, die ich gegenüber Oberst Kotranow nicht erwähnte. Jeder Sonnentransmitter entwickelt einen Zugstrahl; was nun, wenn er die erfaßten Objekte nicht zu sich zieht, sondern in eine der Sonnen lenkt?"
    „Glauben Sie daran?" fragte Hawk erregt.
    „Ich nicht, aber meine Positronik gab es als eine der Möglichkeiten an. Ich kann Kotranow nichts davon sagen, da es eben nur eine Möglichkeit ist - und noch dazu die furchtbarste."
    Hawk erschauderte. Dann nickte er.
    „Bitte, behalten Sie es auch vorläufig noch für sich. Es könnte sonst sein, daß Kotranow umkehrt."
    „Ich werde schweigen wie ein Grab. So sagt man doch auf Terra, nicht wahr?"
    Folger Tashit zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Sie haben einen Humor, daß sich einem die Seele im Leib herumdreht. Wie ein Grab ..." Er schüttelte sich. „Ich fürchte, für uns Raumfahrer hält das Schicksal nicht einmal ein Grab bereit. Wenn wir sterben, dann zerstreuen sich unsere Atome in alle Winde."
    Der Frontbildschirm war auf maximale Vergrößerung geschaltet.
    Gespenstisch schnell stürzte die Oberfläche Horrors scheinbar in den Schirm hinein, während sich ihr das Schiff näherte. Noch waren keine Einzelheiten zu erkennen, obwohl die Vergrößerung stark genug war, aus der Entfernung von einer Million Kilometern mittlere Gebirge und Meere klar zu zeigen.
    Leutnant Hawk stand dicht hinter der Reihe der Sessel, in denen die Männer der Zentrale saßen und ihre Aufgaben erfüllten. Mit der Rechten umklammerte er das starke Halsband aus Metallplastik, das den Okrill an ihn fesselte. Es hatte ihn große Mühe gekostet, Sherlock dazu zu bringen, unverwandt den Frontschirm anzuschauen. Das Tier schien eine unerklärliche Furcht zu empfinden. Hawk dachte daran, daß Tiere oft instinktiv eine Gefahr spürten, bevor diese Gefahr sich auswirkte.
    Wieder schloß Hawk die Augen und konzentrierte sich auf das Bild, das ihm der Hirnwellenverstärker aus dem Wahrnehmungszentrum Sherlocks übermittelte. In seinem eigenen Gehirn wurden die Wellen zuerst von dem darin eingepflanzten zweiten Hirnwellenverstärker aufgefangen, nochmals verstärkt und dann erst seinem Wahrnehmungssinn zugänglich gemacht.
    Seltsamerweise wurde kein Leben registriert. Dafür jedoch huschten ab und zu eigenartige, pilzförmige Gebilde wie dunstige Schleier hoch über die Atmosphäre hinaus, breiteten sich aus und trübten die Sicht.
    Hawk erkannte den Charakter dieser Gebilde erst, als deren Ursache bereits von Oberst Kotranow auf dem Bildschirm erkannt worden war.
    Horror war in der Vergangenheit einmal von einem verheerenden Atomkrieg verwüstet worden - und die nebelhaften, pilzförmigen Gebilde, die Sherlocks Super-Infrarot-Spürsinn wahrnahm, mußten die Rauchpilze der Atomexplosionen sein.
    Er teilte es Kotranow mit.
    „Wann etwa hat der Atomkrieg stattgefunden?" wollte der Kommandant wissen.
    Hawk konnte keine konkreten Angaben machen.
    „Auf keinen Fall in den letzten hundert Jahren, Sir. Vielleicht liegt er schon tausend Jahre zurück. Ich kenne die Grenze von Sherlocks Fähigkeiten nicht."
    „Also jedenfalls nicht in den letzten hundert Jahren", sagte Kotranow wie im Selbstgespräch. „Aber er muß verheerend getobt haben. Die Oberfläche Horrors sieht aus, als hätte ein gigantischer Besen sie glattgefegt. Kein Gebirge, keine Meere, keine Bauwerke ..."
    „Halt!" schrie Hawk. „Halt! Sir, es ... es ... nanu?"
    „Was ist los?" fragte Kotranow erschrocken.
    „Ich weiß es nicht, Sir", gab Hawk kleinlaut zu. „Eben war es mir noch, als wäre ein gigantisches Kugelschiff gelandet, Aber dann verschwand es von einer Sekunde zur anderen ... irgendwann in der Vergangenheit."
    „Ein Planet der Halluzinationen", stöhnte Hattinger in komischer Verzweiflung.
    „Achtung! Ortung an Kommandant!" krachte eine sich beinahe überschlagende Stimme aus den Lautsprechern.
    „Ich höre!" rief Kotranow zurück. Mit gefurchter Stirn beobachtete er das Interkombild Major Le Croix', des Leiters der Ortungszentrale. Der eigens von der Systemsicherung auf Pluto abkommandierte Spezialist wirkte mit dem

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