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0216 - Der Pharaonenfluch

0216 - Der Pharaonenfluch

Titel: 0216 - Der Pharaonenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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älter sein als die der Pyramiden«, sinnierte er vor sich hin. »Und Professor Mahmud schwört Stein und Bein, daß eines der Zeichen den Namen Amun-Re bedeutet.«
    »Aber das ist doch nichts Ungewöhnliches!« sagte Nicole. »Jeder Gymnasiast kann dir erzählen, daß die Doppelgottheit Amun-Re hier verehrt wurde. Es dürfte kaum etwas mit unserem Gegner, dem Zauberkönig von Atlantis zu tun haben!«
    »Dennoch!« dachte Zamorra laut, »liegen zwischen der Zeit, aus der angeblich die Papyrusfragmente stammen und der Zeit des Neuen Reiches, wo Amun , der Gott mit dem Widderschädel mit Re , dem Sonnengott, vereinigt wurde, rund eineinhalbtausend Jahre. Da muß es doch irgend einen Zusammenhang geben. Vielleicht …«
    »Guck mal!« unterbrach Nicole seine Gedanken, »da verfolgt uns einer.« Zamorra wirbelte herum. Stets auf Abwehr von Gefahren aus dem Hinterhalt eingestellt, bewegte er sich mit der Gewandtheit eines Panthers. Aber es war nur ein harmloser Araber, der ihnen grinsend folgte und ihnen zuwinkte.
    In Nicole siegte die Frau. Und eine Frau besteht zum überwiegenden Teil aus Neugierde.
    »Fragen wir ihn mal, was er will, Chef?« schnurrte sie honigsüß. Zamorra zuckte ergeben die Schultern.
    »Warum nicht!« sagte er dann. »Mehr als die Brieftasche kann er mir nicht klauen!« Mit der Rechten winkte er den Einheimischen heran. Mit wehendem Kaftan kam der Araber auf sie zu.
    »Nun, mein Bester, was gibt’s?« fragte Zamorra in englischer Sprache, mit der man sich in Ägypten allgemein verständlich machen konnte.
    Der Araber setzte eine Verschwörermiene auf. Ganz nah drückte er sich an die beiden Europäer heran.
    »Du kaufen?« fragte er leise. »Du kaufen Antiquitäten? Echt Antiquitäten! Von Pharao!«
    Zamorra sog hörbar die Luft ein. Daher wehte also der Wind. Entweder versuchte man, ihm jetzt irgend welchen auf uralt getrimmten Plunder anzudrehen, oder er hatte einen Zugang zu den schwarzen Kanälen entdeckt, hinter denen das große, internationale Verbrechen steckt, das vor keiner Gewalttätigkeit zurückschreckt.
    Der Parapsychologe beschloß, das Spiel mitzuspielen. Vielleicht konnte er einem Schmugglersyndikat das dunkle Handwerk endgültig legen. Zamorra tat, als sehe er sich nach irgendwelchen Polizisten um, die das Gespräch eventuell beobachten konnten. Er bemerkte, daß ihn dies in den Augen des Arabers hob.
    »Was hast du anzubieten?« fragte Zamorra knapp, während Nicole ihren Chef entgeistert anstarrte.
    » Mumia, Sir! « raunte der Araber. » Mumia! «
    »Zeigen!« kommandierte Professor Zamorra knapp. Der Ägypter nickte verstehend. Nach einem Kontrollblick in die Runde glitt seine Hand in die unergründlichen Tiefen seines Kaftans. Er brachte ein ungefähr handtellergroßes Päckchen hervor, das er geschickt auspackte.
    Ein fürchterlicher Gestank schlug Professor Zamorra entgegen, als ihm der Ägypter die Rippe einer Mumie hinhielt.
    »Das einst gewesen großer Pharao«, brabbelte er. »Nur noch dieses Stück von ihm übrig. Alles andere zerfallen zu Staub, als man Grabkammer entdeckte …«
    Aber der Parapsychologe hörte nicht mehr hin, was ihm der Araber weiter für Lügenmärchen auftischte. Und dennoch war sein Interesse geweckt wie nie.
    Denn ein Phänomen war entstanden, das schon oft den Beginn von turbulenten Abenteuern signalisiert hatte.
    Das Amulett hatte sich erwärmt.
    Erwärmt durch die unbegreifliche Ausstrahlung, die von der Rippe des Anubis-Priesters Ramose ausging.
    Des Ramose, der mit einem Fluch auf den Lippen aus dem Leben geschieden war. Und der vorausgesagt hatte, daß er die Schänder seines Leichnams seinem Gott mit dem Schakalskopf opfern werde.
    ***
    »Mann!« staunte Michael Ullich, »dann haben wir ja tatsächlich mal zusammen die Schulbank gedrückt. Wie doch die Zeit vergeht.«
    »Ja«, bemerkte Carsten Möbius. »Aber du hast dich ja nie besonders durch überdurchschnittliche Leistungen hervorgetan. Hast du immer noch die gleichen Chancen bei den Mädchen?«
    »Meistens bei denen, die mir nicht gefallen!« brummelte Ullich, dem diese anzügliche Bemerkung auf die Nerven ging.
    »Und«, rächte er sich sofort, »hat dein alter Herr immer noch mehr Geld als alle Hunde Ägyptens Flöhe im Pelz?«
    »Na ja«, dehnte Carsten Möbius, »er kann ganz gut davon leben!« Michael Ullich lachte laut los. Ganz logisch, daß der große Boß eines weltumspannenden Konzerns, dessen Privatvermögen nur geschätzt werden konnte, »ganz gut leben konnte«, wie es

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