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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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Fingerabdrücke, größere, die von einem Mann, und kleine, die von einer Frau herrühren mussten, aber wer die beiden waren, konnte nicht festgestellt werden, wenigstens vorläufig nicht. Ich tat ein Übriges und schickte Fotos davon an unsere Zentrale in Washington, aber die würde wohl auch nichts haben.
    Es war fast zwölf Uhr geworden. Crosswing hatte mich angerufen und ein Klagelied gesungen, weil er absolut nicht weiterkam. Ich meinerseits zog die Bewachung von Cleo Wright und Giberson zurück. Er kam für den Mord an der Posselt nicht in Betracht, und da dieser eine Folge des Mordes an Hynd gewesen war, konnte ich ihn auch da ausschalten. Mein Magen begann sich zu regen, und so machte ich Phil den Vorschlag, zum Lunch zu gehen. Ich angelte meinen Hut vom Haken, da klingelte das Telefon, das die unangenehme Eigenschaft hat, sich immer dann zu melden, wenn man es am wenigsten brauchen kann.
    »Cotton«, rief ich ungeduldig, aber beim Klang der Stimme am anderen Ende wäre ich um ein Haar in die Luft gesprungen.
    Phil merkte sofort, dass etwas los war und griff nach dem zweiten Hörer.
    »Aus der Presse habe ich gesehen, dass Sie meinem Tipp nachgegangen sind«, sagte Mr. Smile. »Leider hat die Angelegenheit recht unangenehme Folgen für mich. Die Leute, auf die es ankommt, haben sich überlegt, dass nur ich sie verpfiffen haben könne, und sie sind gewaltig böse darüber. Wenn Sie mir nicht helfen, so gebe ich mir keine zwölf Stunden mehr.«
    »Ich habe Ihnen ja schon einmal angeboten, Sie möchten zu mir kommen. Bei einer Aussprache lässt sich alles regeln«, versuchte ich, ihn zu überreden.
    »Ich habe keine Zeit, mich lange zu unterhalten«, sagte er, und ich konnte Aufregung und Angst aus seiner Stimme heraushören. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Holen Sie mich ab. Ich kann es auf keinen Fall wagen, zu Ihnen zu fahren. Ich wage es nicht einmal, den Platz zu verlassen, an dem ich im Augenblick bin. Wenn Sie mir bindend zusichem, dass ich als Kronzeuge straffrei ausgehe, so werde ich singen, wie eine Nachtigall, aber nur dann.«
    »Unter einer einzigen Bedingung, Smile. Wenn Sie selbst einen Mord begangen oder direkte Beihilfe geleistet haben, so kann ich Sie nicht schützen.«
    »Das habe ich nicht. Ich sagte Ihnen ja schon, dass ich die Karte mit dem ›Club der 17 Mörder‹ für einen außerordentlich schlechten Witz hielt, der helfen sollte, die Leute gefügig zu machen. Ich war nur ein ganz kleines Rädchen in dieser Organisation und hätte nie mitgemacht, wenn ich gewusst hätte, was gespielt wird… Außerdem bin ich schändlich geprellt worden.«
    »Und das dürfte wohl die Hauptsache sein«, lachte ich. »Machen wir es kurz. Sagen Sie, wo Sie sind, und wir holen sie ab. Wenn Sie mich nicht belogen haben und uns auf die Sprünge helfen können, so wird Ihnen nichts geschehen.«
    »Ihr Ehrenwort?«
    »Ja, alles , was Sie wollen.«
    Es ist ulkig, dass alle Gangster, große so wie kleine, die selbst den Begriff Ehre nur vom Hörensagen kennen, immer wieder versuchen, uns auf ein ehrenwörtliches Versprechen festzunageln.
    »Kommen Sie zur 2 Ist Street, da, wo sie auf den Express Highway mündet. Gegenüber von Pier 61, wo die Panama Lines der Us Lines anlegt, ist ein kleiner Drug-Store. Ich weiß nicht einmal, wie er heißt, aber Sie können ihn nicht verfehlen. Ich sitze dort an der Theke und warte auf Sie. Aber bitte beeilen Sie sich. Ich habe so den Eindruck, als ob jeden Augenblick etwas passieren kann.«
    »Ich komme«, sagte ich nur.
    Phil und ich sprangen in den Jaguar und zitterten los.
    Als wir die 23rd Street überquerten und dann in die 2 Ist einbogen, atmete ich erleichtert auf. Ich hatte schon gefürchtet, vor dem Drug-Store an der Ecke einen Streifenwagen und einen Klumpen Neugieriger zu finden. Es war also noch nichts geschehen. Schon von draußen musterte ich die Leute an der Theke. Dort saßen sechs Mann und zwei davon hatten Zeitungen vor der Nase. Dann sah ich, dass der eine den »Morning Telegraph« studierte, der zweite hatte den »Daily Mirror«, vor der Nase, aber er schielte dauernd über den Rand des Blattes.
    Das war unser Mann.
    Eigentlich hatte ich mir Mr Smile anders vorgestellt. Er war lang, dünn, mit schütterem, schmutzig blondem Haar und einer geradezu lächerlich langen Nase. Als wir hereinkamen, hellte sich sein Gesicht auf. Er konnte uns zwar nicht kennen, aber er merkte wohl, wer wir seien.
    »Mr. Smile?«, fragte ich leise.
    »Hallo, Boys«, begrüßte er

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