0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Zimmer. Es dauerte keine Minute, bevor sie zurückkam, die Tür mit dem Schalter öffnete und sehr höflich bat, ich möge vorausgehen, Mr. Kimberley erwarte mich.
Als ich eintrat, verließ gerade ein Girl mit Stenogrammblock den Raum.
Mr. Kimberley, der Mann, der am Vorabend neben Cleo im Wagen gesessen hatte, betrachtete mich mit einer Mischung von Interesse und Misstrauen.
»Bitte, nehmen Sie Platz«, sagte er. »Sie haben mir soeben eine Karte mit einer etwas orakelhaften Bemerkung geschickt, feevor ich darauf eingehe, muss ich sie bitten, sich zu legitimieren. Sie wissen ja, Besucherkarten kann man überall drucken lassen.«
Ich schob ihm die Zellophanhülle mit dem Dienstausweis hin und wartete, bis er diesen studiert hatte.
»Und um was handelt es sich?«, fragte er und lehnte sich zurück.
»Darum.«
Ich wollte es ganz kurz machen und schob ihm das Stückchen Karton mit dem Aufdruck »Club der 17 Mörder« hinüber.
»Und nun?«, lächelte er.
»Kennen Sie diese Karte?«
Er bückte sich nach seinem Papierkorb und holte ein Duplikat heraus.
»Ich habe den Blödsinn weggeworfen«, meinte er. »So was gibt es doch gar nicht. Glauben Sie etwa, ich ließe mich von einem kleinen Erpresser ins Bockshorn jagen.« Er griente selbstgefällig.
»Da muss ich Sie leider berichtigen, Mr. Kimberley. Es handelt sich um keinen kleinen Erpresser. Die Sache ist todernst. In jüngster Zeit wurde ein Mann, dem eine gleiche Karte übergeben worden war, und der nicht darauf reagierte, ermordet.«
»Was Sie nicht sagen.« Er war immer noch nicht überzeugt.
»Dieser Mann ist Direktor Hynd von der International Chemical Products Cy. Nachdem er die Karte bekommen hatte, fragte er uns um Rat, und ich muss gestehen, dass wir die Sache vielleicht nicht ernst genug nahmen. Am nächsten Tag verschwand er und später wurde er ermordet auf gefunden.«
»Und was bedeutet der Name Smile?«
»Der Mann, der ihm die Karte übergab oder vielmehr absichtlich in seinem Büro zurückließ, nannte sich so.«
»Wenn Sie kein G-men wären, so würde ich Sie jetzt auslachen und hinauswerfen«, meinte Kimberley. »Ich habe die Karte heute Morgen mit der ersten Post erhalten und sofort weggeworfen. Kurz danach rief tatsächlich ein Mann an, der sich Smile nannte und fragte ob ich ihm - gegen entsprechende Bezahlung natürlich - einen Auftrag für den ›Club der 17 Mörder‹ geben wollte. Er sagte, es existierten Leute, die einiges bezahlen würden, wenn ich von der Bildfläche verschwände. Wenn ich dagegen ein höheres Angebot mache, so könne man darüber reden.«
»Und weiter?«
»Ich hatte den Eindruck, es mit einem Idioten zu tun zu haben und machte daraus keinen Hehl. Da meinte der Bursche, ich würde das noch bereuen, wenn ich es mir nicht im Laufe des heutigen Tages anders überlege. Er hatte sogar die Frechheit, mir ein Angebot von zwanzigtausend Dollar zu unterbreiten.«
»Und was antworteten Sie?«
»Gar nichts. Ich hängte ein. Schließlich habe ich ja einen ganzen Haufen Arbeit und kann mich nicht mit einem derartigen Blödsinn aufhalten.«
»Sie haben das Angebot und die Drohung also nicht für Ernst genommen?«
»Ich nehme es auch jetzt noch nicht für Ernst.«
»Obwohl ich ihnen gesagt habe, dass ein anderer in der gleichen Situation dran glauben musste.«
»Das muss Zufall gewesen sein. Glauben Sie denn, dass ein Mörder seine Absicht vorher bekannt gibt und auch noch mit Karten um sich wirft?«
»Vielleicht verspricht er sich davon eine besondere Wirkung«, entgegnete ich. »Bis jetzt hat die Presse noch nichts von diesen Karten erfahren, aber es wird sich nicht umgehen lassen. Und ich kann mir denken, dass niemand mehr versuchen würde, die unmissverständliche Drohung zu bagatellisieren, sondern alles aufbieten wird, um den ›Club der 17 Mörder‹ zufrieden zu stellen und ihn sich vom Halse zu schaffen.«
»Auch wenn dieser ›Club‹ - wie in meinem Fall - sagt: entweder wir legen dich um oder, wenn Du mehr bezahlst, den anderen?«
Das war ein Gesichtspunkt, von dem aus ich die Sache noch nicht betrachtet hatte. Dabei hatte dieser Schluss doch so nahe gelegen.
»Kennen Sie Leute, denen Sie so sehr im Wege sind, dass sie es sich etwas kosten lassen würden, um Sie endgültig auszuschalten?«, fragte ich.
Mr. Kimberley lächelte vielsagend.
»Sie sind bestimmt nicht hierhergekommen, ohne sich über mich und meine Geschäfte zu informieren. Ich bin ein Spekulant und, wie man Ihnen wahrscheinlich gesagt
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