0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
also.«
Mrs. Hynd wohnte in Richmond, das ist Staten Island, und so fuhren wir durch den Hollandtunnel hinüber nach Brooklyn und von dort mit der Fähre hinüber.
Das Haus der Familie Hynd in Dongan Hills, unmittelbar am Country Club erweckte nicht den Eindruck, als ob die Geschäfte der Firma nachgelassen hätten.
Der Garten war gepflegt, und in der offenen Garage hinter dem weißen Gebäude standen drei Wagen. Ein grauhaariger Butler öffnete uns und gab uns an ein Kammerkätzchen mit weißem Häubchen weiter, das die Garderobe abnahm und uns in einen Raum geleitete, der mit viel Geschmack und noch mehr Kosten als Empfangszimmer eingerichtet war.
Gegenüber der Tür hing ein echter Renoir, und auch die übrigen Büder waren sicherlich kostbar, ebenso wie die Möbel und der weiche, türkische Teppich.
Dann erschien Mrs. Hynd, die bedeutend besser aussah, als ich mir vorgestellt hatte.
»Bitte nehmen Sie Platz, meine Herren«, forderte sie uns auf, drückte auf die Klingel und bestellte Drinks.
Als diese gebracht waren, sagte sie:
»Ich habe mir, wie ich schon sagte, bereits überlegt, ob ich Sie um Hilfe bitten solle. Der Tod meines Mannes kam, wie Sie sich denken können, vollkommen unerwartet, und ich kann nicht begreifen, wer daran ein Interesse gehabt haben solle, aber dies aufzuklären, ist Ihre Sache. Ich möchte mich da nicht hineinmischen. Was mir Sorgen macht, ist das merkwürdige Verhalten meines Anwalts. Mr. Myers, sowie das des Mr. Giberson. Mein Mann hatte mir so ganz beiläufig erzählt, dass die International Chemical Cy. einen erheblichen Gewinn abwerfe. Er sagte auch, der Umsatz sei zwar in letzter Zeit um ein Geringes zurückgegangen, es bestehe aber kein Grund zur Beunruhigung. Im Gegenteil, er hoffe, den Betrieb in nächster Zeit bedeutend zu erweitern. Seine einzige Sorge war, dass er niemand habe, der ihn ersetzen könne, und darum schob er die Europareise, die er mir versprochen hatte, von Monat zu Monat auf. Nun plötzlich erklärt Mr. Myers mir, die Situation der Firma sei nicht die beste, und Mr. Giberson habe ihm dringend geraten, den Betrieb zu verkaufen, bevor die Lage noch schlechter werde. Er motiviert das mit den Anstrengungen der Konkurrenz, denen er sich nicht gewachsen fühlt. Ich hatte Mr. Myers vorgeschlagen, einen tüchtigen Fachmann zur Leitung zu verpflichten, auch wenn dieser ein hohes Gehalt und eine Gewinnbeteiligung verlange. Ich wäre sogar damit einverstanden gewesen, den Betreffenden als Teilhaber aufzunehmen. Davon will Mr. Myers nichts wissen. Er fürchtet, ein derartiges Experiment könne den Ruin bedeuten, und bedrängt mich, ich solle meine Zustimmung zu dem Verkauf geben. Er ging sogar so weit, ohne meine Zustimmung Schritte in dieser Hinsicht zu unternehmen. Er hat, ohne mich zu fragen, einen mir vollkommen unbekannten Buchprüfer bestellt, der den finanziellen Status nachprüft und dem ich instinktiv nicht traue. Ich habe den Eindruck, dass auf mehr oder minder unreelle Art versucht wird, die Firma zu einem geringen Preis zu verschleudern. Dazu möchte ich betonen, dass meine Kinder und ich selbst auf alle Fälle gesichert sind. Wir können auch ohne das Einkommen aus dem Betrieb bequem leben, wenn ich mich auch etwas einschränken müsste. Es geht mir eigentlich darum, das Lebenswerk meines Mannes zu erhalten und vor dem Zugriff missgünstiger Konkurrenten zu schützen. Ich hoffe, meine Herren, dass Sie mich verstanden haben.«
»Das haben wir«, meinte Phil, »aber diese geschäftlichen Angelegenheiten sind nicht unsere Sache. Wir haben lediglich einen Mord aufzuklären. Die Erbauseinandersetzungen sind Ihre und Ihres Anwalts Angelegenheit.«
»Es könnte aber sein, dass dieser Mord, den aufzuklären Sie sich bemühen, mit den innerbetrieblichen Angelegenheiten verquickt ist. Ich komme von dem Gedanken nicht los, man habe meinen Mann getötet, um sich in den Besitz der Firma zu setzen.«
»Das könnte nur im Einverständnis mit Mr. Myers geschehen sein. Verdächtigen Sie diesen etwa?«
»Keineswegs, aber Mr. Myers ist kein Kaufmann, er muss sich auf das verlassen, was ihm gesagt und vorgelegt wird. Man kann ihn belogen und man kann Unterlagen gefälscht haben.«
»Sie zielen also auf den Assistent Manager Giberson«, warf ich ein.
»Ich ziele auf niemanden. Ich verdächtige auch Mr. Giberson nicht, aber ich bin der festen Überzeugung, dass etwas nicht stimmt und der Versuch gemacht wird, mich zu betrügen.«
»Dagegen gibt es ein Mittel, Mrs.
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