Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
Vom Netzwerk:
hat, kein ungeschickter. Bei diesen Geschäften gibt es immer zwei Seiten, die eine, die gewinnt, und die andere, die verliert. Wenn es dabei um sehr große Beträge geht, so könnte jemand auf die Idee kommen, die andere Seite mehr oder minder gewaltsam auszuschalten, bevor die Transaktion beendet ist. Ich weiß nicht, ob Sie mich gut verstehen.«
    »Zwar bin ich kein Börsianer, Mr. Kimberley, aber ich glaube begriffen zu haben, was Sie sagen wollen. Wenn jemandem von einem anderen, der ausgekochter ist als er selbst, das Fell über die Ohren gezogen werden soll, so könnte er auf den Gedanken kommen, dem vorzubeugen.«
    »Man kann es auch so nennen«, griente Mr. Kimberley. »Wer nicht riskieren will, dass ihm, wie Sie zu sagen belieben, das Fell, über die Ohren gezogen wird, der darf sich eben nicht auf derartige Geschäfte einlassen.«
    »Wir sind von unserem Thema abgekommen«, mahnte ich. »Wie steht das augenblicklich?«
    »Zurzeit habe ich keine größeren Geschäfte laufen. Es handelt sich nur um Bagatellen, um Beträge, derentwegen mich bestimmt niemand umbringen wird.«
    »Immerhin, Mr. Kimberley, würde ich die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir können Ihnen keine Leibwache stellen. Das liegt nicht im Bereich unserer Aufgaben und Möglichkeiten. Da es Ihnen aber wirklich auf ein paar hundert Dollar nicht anzukommen braucht, würde ich mich an die Pinkertons oder ein anderes renommiertes Unternehmen wenden, um mich zu schützen.«
    »Ich werde es erwägen, obwohl ich mich bisher immer selbst recht gut beschützt habe«, lächelte, griff in die rechte geöffnete Schreibtischschublade und brachte ein ausgewachsene 38er Pistole zum Vorschein.
    »Das ist schön und gut, solange Sie hier sitzen und das Ding griffbereit haben«, meinte ich. »Aber wie ist es, wenn Sie ausgehen oder zu Hause sind?«
    »Im Handschuhfach meines Wagens liegt ein Duplikat davon und eine dritte Ausgabe im Schreibtisch in meiner Wohnung.«
    »Trotzdem wäre ich nicht so zuversichtlich«, warnte ich noch einmal. »Um Ihnen zu beweisen, wie gefährlich diese Leute sind, kann ich Ihnen noch mitteilen, dass der so genannte Mr. Smile von seinen eigenen Komplizen ermordet wurde, weil er abspringen wollte.«
    »Geschieht ihm recht«, meinte Mr. Kimberley trocken. »Leute, die aus einem Geschäft aussteigen, sind mir immer unsympathisch.«
    Mr. Kimberley war jedenfalls ein äußerst kaltblütiger Herr.
    Als ich ging, hatte ich die stille Hoffnung, dass der »Club der 17 Mörder« bei Mr. Reginald Kimberley an die falsche Adresse kommen würde.
    Um vier war ich im Office und gleich darauf kam Phil an.
    ***
    Bericht von Phil Decker.
    »Das Haus in der 20th Street, in dem Brux-Smile wohnte, ist einer der alten Baracken an der Grenze von Greenvich Village. Er hatte ein Zimmer bei feinem alten Drachen, die mich, wenn ich ihm Gelegenheit dazu gegeben hätte, hochkant hinausgeworfen hätte. Als ich der Alten sagte, ihr Mieter sei tot, erhob sie ein großes Geschrei über vier Wochen Miete, die er ihr angeblich noch schulde. Dabei bin ich sicher, dass sie ihm auch nicht einen Dollar kreditiert hat. Sie wollte mich nur dann in sein Zimmer lassen, wenn ich ihr die angeblich rückständigen hundertzwanzig Dollar bezahle, und da ich keine Gewalt anwenden wollte, holte ich mir einen Cop zur Unterstützung, der das für mich erledigte. Er schloss die schimpfende Furie in ihrer Küche ein, und dann konnte ich mich in Ruhe umsehen. Smile war ein armes Luder, der buchstäblich aus seinem Koffer lebte. Einen Schrank gab es in seinem Zimmer nicht, sondern nur einen altersschwachen Garderobenständer. Er besaß zwei Anzüge, einschließlich dessen, was er auf dem Leib trug. Außerdem hatte er vier Hemden und so weiter. Trotzdem hatte ich etwas gefunden, wenn es auch nichts Besonderes ist. Auf dem Tisch lagen ein Block Schreibpapier und ein paar Umschläge. Auf diesem Block hatte er kürzlich geschrieben, aber das Blatt natürlich abgerissen. Die Schrift hatte sich, leider nur teilweise, durchgedrückt. Ich wäre dafür, den Block sofort ins Fotolabor zu geben, bevor wir versuchen etwas zu entziffern. Ich möchte nicht, dass wir die sehr schwach durchgedrückten Worte verwischen.«
    »Tue das und sage den Burschen, sie sollen sich ausnahmsweise beeilen«, meinte ich, und mein Freund ging.
    ***
    Schon zehn Minuten später hatten wir das Resultat. Leider war es noch schlechter, als wir gehofft hatten. Nur einige Worte waren lesbar und vor

Weitere Kostenlose Bücher