Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
Vom Netzwerk:
nicht hereinhole, ist etwas faul. Ich rate aber ab, daß du allein nach mir suchst. Drüben von der Ecke kannst du notfalls Polizeiverstärkung herbeitelefonieren und dann mit den Beamten gemeinsam die Wohnung stürmen. Nur wenn du im Haus Schüsse hörst, sollst du unverzüglich eingreifen.«
    »Okay, ich werde auf dem Posten sein«, versicherte Phil. Dann klopfte er mir auf die Schulter. »Mach’s gut, Jerry!«
    »Man tut, was man kann!« schmunzelte ich und marschierte los, quer über die Straße.
    Ein Blick auf die Klingelbatterie neben der Haustür: Sam Tewes wohnte im vierten Stock.
    Ich zögerte doch tatsächlich einige Sekunden. Dann gab ich mir innerlich einen Ruck und trat in das Gebäude.
    Der Hausgang, die spiralförmige Treppe, der Lift, all das war ein wenig altmodisch, aber doch in freundlichen Farben gehalten.
    An den Wänden hingen sogar lustige Bilder von Bambi, Donald Duck, Pluto und anderen »Stars« aus Disney-Filmen.
    Und dabei lauerte in diesem Haus höchstwahrscheinlich der Tod.
    Immerhin, diese ansprechende Atmosphäre war noch lange nicht die schlechteste Methode für einen Gangster, sich zu tarnen.
    Ich stieg in den etwas klapprigen Aufzug und fuhr in die vierte Etage hoch. Zuerst lugte ich in das Treppenhaus hinab. Es waren noch keine Gangsterstoßtrupps unterwegs.
    Ich klingelte.
    Von Überraschung konnte so oder so keine Rede sein.
    Tewes’ Wohnung lag zur Straße hin. Wenn Gangster die Räume besetzt hielten, hatten sie mich durchs Fenster bereits kommen sehen.
    Mehrmals klingeln, dazwischen jeweils einige Zeit lauschend verharren.
    Aber nur ein Dummkopf hätte dies als Beweis genommen, daß sich in der Wohnung kein Mensch auf hielt.
    Das Türschloß stammte anscheinend aus der Steinzeit.
    Vermutlich hätte man es mit einem umgebogenen Nagel knacken können.
    Vielleicht sollte es ein gutes Gewissen des Wohnungsinhabers Vortäuschen. Ich fiel jedoch nicht darauf herein, sondern zückte meine 38er und entsicherte sie.
    Ich faßte an den Türknopf. Die Tür war offen. Entweder hatten die Gangster es eilig gehabt, oder es war eine Falle. Ich beschloß, die Wohnung des toten Gangsters zu betreten.
    Noch rührte sich nichts. Vorsichtig lugte ich um den Türrahmen. Der Garderobenraum war leer.
    Also weiter! Auf Zehenspitzen schlich ich zur ersten Tür rechts und äugte durchs Schlüsselloch. Das Bad, und niemand war darin zu sehen: Das war nicht verwunderlich. In solchen Situationen kann man im Bad — oder in der Besenkammer — allenfalls auf Leichen stoßen.
    Plötzlich hörte ich aus dem Zimmer gegenüber ein Geräusch.
    Ich fuhr herum und richtete die Pistole auf die betreffende Tür Ich wollte schon durchs Schlüsselloch das Innere des Zimmers inspizieren, als mir einfiel, daß ich in der vorgebeugten Stellung leicht von hinten oder von der Seite überfallen werden könnte.
    Ich hatte ja keine Ahnung, wie viele Gangster sich in der Wohnung aufhielten.
    Vielleicht hatten sie sich auf verschiedene Räume verteilt, und einer mußte durch leise Geräusche meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit die übrigen um so überraschender über mich herfallen konnten.
    Schleichende, tappende Schritte, kaum zu hören, wie durch einen dicken Teppich gedämpft.
    Ich schloß die Augen, um mit äußerst gespitzten Ohren das leiseste Geräusch auffangen zu können.
    Ein Plumps, wie wenn etwas umgefallen wäre.
    Ich schlich von der Tür weg und stellte mich mit dem Rücken zur Wand.
    Miiaaauuuh… Miiiaaauuu…
    Ich will es kurz machen. In der Wohnung von Tewes hielt sich niemand auf, von dem siamesischen Kater abgesehen.
    Den Weg, die vier Stockwerke hinab, ersparte ich mir.
    Ich trat ans Fenster des primitiv eingerichteten Wohnzimmers und winkte Phil.
    Phil begriff meine Geste.
    Eine Minute später war er bei mir.
    Das wichtigste Ergebnis unserer Haussuchung muß vermerkt werden.
    Im Fußboden des Wohnzimmers, von einem ausgefransten Teppich verdeckt, befand sich eine lose Diele.
    Drunter fanden wir, in Ölpapier eingeschlagen, ein Säckchen mit schätzungsweise einem Pfund Kokain, das, nach Schwarzhandelspreisen berechnet, etwa zehntausend Dollar wert war.
    Nicht genug damit, wir stießen in dem Versteck auch auf eine lange Rauschgiftkundenliste, ein Verzeichnis der Kleinverteiler und sogar eine Bilanzaufstellung.
    Überflüssig zu erwähnen, daß unsere Augen immer größer wurden, als wir diese Dinge nacheinander ans Tageslicht zogen.
    Im Vergleich hierzu war die Waffensammlung — Pistolen

Weitere Kostenlose Bücher