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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jedes Jahr einen neuen Hochhaustyp ins Stadtviertel knallen…«
    Die ganze Stadt, dachte Zamorra. Die ganze Stadt paßt nicht in unsere Welt. Sie kommt aus einer anderen Dimension, wie jene in Texas! Bloß ist diese hier über einen viel längeren Zeitraum stabil… vielleicht eine Falle für uns alle! Vielleicht hat Pluton doch damit zu tun! Vielleicht war die Ruinenstadt in Texas nicht die einzige Falle dieser Art. Vielleicht lauem überall auf der Welt noch solche Ansiedlungen…
    Damit führten ihn seine Gedanken automatisch wieder zu den Skeletten zurück, zu denen aus der texanischen Stadt und zu dem, dessen Spur sie hier gefunden hatten.
    Er sah wieder den Bildschirm an.
    Und er erinnerte sich, daß er beabsichtigt hatte, nach ihrem unsichtbaren Gegner zu forschen. Vielleicht ließ sich diese Bildschirmanlage dafür einsetzen, und vielleicht ließ sich damit direkt feststellen, ob es gelang, auch andere Bilder als die eigenen abzurufen.
    Wieder nahm er im mittleren Sessel Platz.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole.
    »Das, wovon ich vor ein paar Stunden sprach… unseren Gegner suchen und finden«, sagte er.
    Unter dem Druck seiner Finger bewegten sich Schalter. Leise summten die Maschinen auf. Die Farb-Anzeigen gaben den Energieaufwand wieder, der immer noch minimal war.
    Druck auf die Schaltleiste. Und dabei dachte Zamorra konzentriert an ein Skelett!
    Der weiße Fleck im Schirm entstand.
    Der Parapychologe hielt den Atem an. Gehorchte ihm die fantastische Wundertechnik auch diesmal?
    Zeige mir unseren Gegner! Zeige mir das Skelett! dachte er angestrengt und setzte beide Begriffe gleich.
    Der Bildschirm zeigte - etwas!
    ***
    Dr. Dr. Susan Prescott dachte nicht daran, auch nur einen Fuß in den Kellersaal zu setzen. Das Blaulicht gefiel ihr nicht und bereitete ihr Kopfschmerzen. Deshalb ließ sie den Weißhaarigen die Analysen allein mit Bill Fleming machen. Dabei kam sie sich gar nicht wie eine Drückebergerin vor, weil sie im stillen beabsichtigte, dafür einen größeren Teil des Arbeitspensums über Tage auf sich zu nehmen.
    Außer ihr waren alle unten, und sie trat unter die siebeneckigen Säulen und sah in die Dunkelheit hinaus, die so rasch gekommen war. Am Himmel glitzerten die Sterne und sandten ihr beruhigendes Leuchten nach unten. Der Mond stand als schmale Sichel am Firmament.
    Susan setzte eine ihrer geliebten schwarzen Zigarren in Brand und genoß das scharfe Kraut.
    Wie sind die Architekten nur auf die Idee gekommen, die Säulen siebeneckig zu formen? fragte sie sich. Warum nicht fünfeckig, sechs- oder zwölfeckig oder direkt rund, wie es am einfachsten war? Warum ausgerechnet sieben?
    Sie kannte kein einziges Gebäude auf der Welt, das siebeneckig war, und auch nur eines, das fünfeckig war: das Pentagon in Washington. Offenbar hatten die Architekten mit Primzahlen nie viel im Sinn gehabt. Aber ausgerechnet sieben?
    Daß es sich um eine magische Zahl handelte, kam ihr nicht in den Sinn. Dafür stand sie mit beiden Beinen zu fest auf dem Boden der sogenannten Realität.
    Da sah sie huschende Schatten am Rand ihres Gesichtskreises, aber als sie näher hinschaute, gab es die Bewegungen nicht mehr.
    »Vielleicht Äffchen«, sagte sie im Selbstgespräch, wollte sich umdrehen und erstarrte.
    Äffchen?
    Tiere bewegten sich nicht im Dunkeln in dieser Gegend! Außerdem hätte man sie tagsüber hören müssen! Aber auch jetzt, in der Nacht, waren keine Tierstimmen zu hören. Der Urwald schwieg, die Stadt schwieg auch. Kein Grillenzirpen, kein schreiender Nachtvogel! Nichts!
    Auch keine Stechmücken…
    In ihre Nähe trauten sich die Biester nicht, weil der Zigarrenqualm sie vertrieb, aber den ganzen Tag über hatte keiner der anderen über Insekten geklagt. Dabei hatten die Biester auf dem Weg hierher gerade Bill Fleming wütend attackiert.
    Überhaupt hatte sie nicht ein einziges Insekt entdecken können, keinen Käfer, nichts… nur die Ratten waren aus der Stadt gekommen, und sie waren magisch erzeugt worden, wenn Zamorras fantastische Behauptung stimmte. Und jetzt…
    Da war wieder eine Bewegung.
    Aber alle anderen Teilnehmer der Expedition waren im Keller. Es konnte niemand draußen sein!
    Dumpfe Furcht krallte sich in der Archäologin fest. Sie fuhr herum und stürmte in die Halle zurück, zu den Wagen.
    Das durch Tür und Fenster eindringende Licht reichte aus, Einzelheiten auch in der Dunkelheit erkennen zu lassen.
    Auch hier schattenhaft Bewegungen!
    Sie waren schon drinnen! Sie mußten

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