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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmtes Wesen, das seit einiger Zeit bei den Conollys wohnte. Dieses Wesen war ebenfalls ein Wolf und hörte auf den Namen Nadine.
    Waren Lupina und Orapul etwas Außergewöhnliches, so paßte dieser Begriff auch auf Nadine Berger. Ihre Seele war durch Magie in den Körper eines Wolfes übergegangen. Ein wahrlich unwahrscheinliches und fast unglaubliches Ereignis, aber es hatte stattgefunden, damals in Irland, als wir gegen Fenris, den Götterwolf, und dessen Diener kämpften. Die tote Nadine war hineingezogen worden in diesen gefährlichen Strudel, und nun lebte ihre Seele im Körper eines Wolfes weiter.
    So ganz war ich von dem Plan noch nicht überzeugt, denn ich wußte um die Gefährlichkeit unserer Gegner. Sie waren sicherlich stärker als Nadine Berger, aber um Lupina und ihren Sohn aufzuspüren, da kam sie uns gerade recht.
    »Ja oder nein?« fragte mich Suko.
    Ich nickte.
    »Soll ich Bill anrufen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das erledige ich.«
    Ich ging zum Bentley. Der Notarztwagen war inzwischen eingetroffen und auch wieder abgefahren. Noch immer sah ich das ernste Gesicht des Doktors vor meinem geistigen Auge. Der Mann hatte den Förster kurz untersucht und war dann in eine nahezu fieberhafte Hektik verfallen. Er mußte sich ungemein beeilen, und wir hofften, daß es noch nicht zu spät war.
    Die Leute von der Spurensicherung waren dabei, Kugeln einzusammeln. Unsere Gegner hatten in der Tat mit zwei verschiedenen Waffen und verschiedenen Geschossen gefeuert. Einmal Silberkugeln, zum zweiten die normalen Bleimantelgeschosse, wobei ich mich noch immer fragte, woher unsere Gegner wohl die Silberkugeln hatten. Es war gar nicht so einfach, sie zu besorgen.
    Dann dachte ich wieder an Solo Morasso und an dessen Möglichkeiten. Der schaffte eigentlich alles.
    Bills Nummer kannte ich natürlich auswendig. Bevor ich telefonierte, warf ich noch einen Blick auf die Uhr. Wenn Bill in wenigen Minuten abfuhr, dann dauerte es noch immer rund eine Stunde, bis er bei uns eintreffen würde, denn der Reporter mußte quer durch London. Auch wenn er einen Porsche fuhr, konnte es nur so schnell sein, wie der Verkehr es zuließ.
    Er war am Telefon.
    »Gibt’s dich auch noch?« rief er.
    »Wie du hörst.«
    »Und jetzt steckst du in der Klemme.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Immer wenn du zu einer außergewöhnlichen Zeit anrufst, muß der gute Bill herhalten und dich aus dem Dreck ziehen.«
    »Na ja, du siehst das ein wenig überspitzt, Alter. Aber im Prinzip hast du recht.«
    »Dann mal raus mit dem Problem.«
    Ich sprach mit ihm über den Fall und merkte an Bills Reaktion, daß ihm die Sache irgendwie nicht paßte. Er sagte nämlich nichts.
    »Bist du stumm geworden?«
    »Fast«, gab er zurück. »Ich bin fast stumm geworden. Das ist natürlich ein Hammer.«
    »Wieso?«
    »Gern gebe ich Nadine nicht her. Die Sache, die du vorhast, ist gefährlich. Das sind ja vier Gegner. Zwei Werwölfe und zwei Vampire. Ist das nicht ein wenig viel für unsere Nadine?«
    »Wenn sie allein gegen sie stünde, bestimmt. Nur vergißt du Suko und mich.«
    »Gestattest du denn, daß ich euch unterstütze?« Auf diese Frage hatte ich regelrecht gelauert. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Wenn Bill tatsächlich kam, war das Verhältnis ausgeglichen. Dann stand es unentschieden, und unsere Chancen wurden erheblich besser.
    »Was sagt Sheila denn dazu?« frage ich.
    »Die ist einverstanden«, erwiderte der Reporter schnell.
    »Na ja, ich bin gespannt.«
    »Wann soll ich antanzen?«
    »Schwing dich in deinen Wagen und komm.«
    Bill wollte noch die genaue Adresse wissen. Die konnte ich ihm nicht geben, da wir uns mitten im Gelände befanden.
    Ich tat jedoch mein Bestes und hoffte, daß der Reporter den Weg zu uns finden würde.
    Suko stand bei zwei Beamten der Spurensicherung. Als er mich aussteigen sah, kam er mir entgegen.
    »Alles klar«, sagte ich.
    »Dann kommt er also?«
    Ich grinste. »Du kennst doch Bill.«
    »Da ist noch etwas, John.«
    Wenn Suko so redete, lag meistens was in der Luft. Und nichts Positives. In diesem Fall allerdings hatte ich mich geirrt.
    »Einer der Beamten von der Spurensicherung ist mit seinem Privatwagen hier. Die Gründe weiß ich nicht einmal. Er hat ein Hobby. Er ist Autobastler und kann uns den zerschossenen Scheinwerfer provisorisch wieder richten.«
    »Wo ist der Knabe?«
    Suko deutete auf einen schlaksig wirkenden Burschen, der ein wenig abseits stand und zu uns rüber schaute. Wir redeten kurz mit ihm

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