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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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das hatte ich bald aufgegeben. Ich durfte keinen Laut von mir geben, andernfalls waren sofort zwei Folterknechte da, die mich die Peitsche spüren ließen. Mein Rücken war eine einzige Wunde.
    Ich fiel auf die erhöhte Lagerstatt zurück und barg mein Gesicht zwischen den Händen. Da wurde die Tür geöffnet, und ich hob den Kopf. Zwei Männer traten ein. Sie stellten einen Becher und eine Schüssel ab. Dann verließen sie die Zelle wieder. Die Tür wurde zugeschlagen und der Riegel vorgelegt.
    Ich stand auf und ließ mich auf die Knie fallen. Meine Hand zitterte, als ich nach dem Becher griff, in dem sich kaum ein Viertelliter brackiges Wasser befand. Ich hob den Becher an meine aufgesprungenen Lippen und trank einen kleinen Schluck, dann noch einen. Ich spülte mir damit den Mund aus und schluckte ihn erst nach einiger Zeit hinunter. In der Schüssel befand sich ein undefinierbarer Gemüsebrei, der abscheulich roch und genauso schmeckte. Ich schlürfte den Brei und leckte die Schüssel aus. Dann genehmigte ich mir noch einen Schluck Wasser und wankte zurück auf die Liegestatt. Ich legte mich auf die Seite und schloß die Augen. An den bestialischen Geruch hatte ich mich schon gewöhnt, doch nicht an das Gefühl der grenzenlosen Einsamkeit. Ich ahnte, daß ich nicht lebend aus dem Kerker kommen würde, außer es geschah ein Wunder. Vor dem Tod hatte ich keine Angst; ich wußte, daß ich wiedergeboren werden würde; aber ich konnte die Aufgabe, die ich mir gestellt hatte, nicht erfüllen. Ich fiel in einen unruhigen Schlummer.
    Erst das Kreischen der Kerkertür ließ mich hochfahren. Zwei Folterknechte traten ein.
    »Aufstehen!«
    Der Sprecher war schwarz gekleidet, und sein Gesicht war verhüllt. Als ich nicht sofort gehorchte, bekam ich einen Fußtritt zwischen die Rippen. Stöhnend stand ich auf und wurde den langen Gang entlanggeführt. Sie stießen mich durch eine Tür, und ich fiel in ein hohes Gewölbe. Mühsam stand ich auf und blickte mich um. Die Wände und die Decke waren schwarz, rechts neben der Tür loderte ein Feuer, das von einem Folterknecht geschürt wurde. Der Tür gegenüber stand ein langer Tisch mit einem hohen Holzkreuz. Hinter dem Tisch hatten einige Männer Platz genommen. Von der Decke hing die Fahne der Spanischen Inquisition.
    Ich kam langsam näher. Auf dem Tisch standen einige brennende Kerzen, und ich konnte deutlich die unbewegten Gesichter des Tribunals erkennen. Usero Abellan trug einen violetten Umhang, auf dessen Vorderseite ein weißes, achteckiges Kreuz aufgestickt war. Die zwei Notare, der Fiskaladvokat und der Qualifikator waren mir ebenfalls bekannt.
    Doch dann kam die Überraschung. Vidal Campillo befand sich auch unter den Männern des Tribunals. Er trug einen violetten Umhang, der ihn als Inquisitor auswies. Seine Augen funkelten mich an. Nur mit Mühe konnte ich mich aufrecht halten.
    Das Tribunal erhob sich. Ich sah alles wie durch einen Schleier hindurch. Usero Abellan entrollte ein Schriftstück und begann mit der Verlesung der Anklageschrift. Ich bekam nur Bruchstücke der Anklagepunkte mit. Alles drehte sich vor meinen Augen. Einmal brach ich zusammen und wurde grob wieder hochgerissen.
    Sie warfen mir vor, daß ich drei Säuglinge hatte töten wollen. Weiter sollte ich mit dem Teufel im Bunde stehen. Abellan gab noch einige solcher unsinnigen Dinge von sich. »Bekennt Ihr Euch schuldig, Juan Garcia de Tabera?« fragte er abschließend.
    Es dauerte einige Zeit, bis ich den Sinn seiner letzten Worte begriff. Ich schüttelte den Kopf. »Nein«, krächzte ich.
    Wie war es möglich, daß Vidal Campillo ein Mitglied der Inquisition war? Abellan hatte während seiner Anklage auch den goldenen Drudenfuß erwähnt.
    »Wo habt Ihr den Drudenfuß versteckt, Tabera?« fragte er jetzt, während das Tribunal Platz nahm.
    »Es gibt keinen Drudenfuß!« zischte ich.
    Usero Abellan kam hinter dem Tisch hervor und blieb vor mir stehen. Er war ein kleiner Mann, der mir kaum bis ans Kinn reichte. »Gesteht Eure Untaten! Jedes Leugnen ist zwecklos. Wir haben genügend Zeugen, die alle Anklagepunkte bestätigen.«
    Wieder schüttelte ich den Kopf.
    Abellan winkte zwei Folterknechte heran. Ich versuchte mich zu wehren, doch ich war zu schwach, um ernstlich Gegenwehr zu leisten. Sie drehten mir die Arme auf den Rücken und schnürten sie zusammen. Dann hoben sie mich hoch, führten mich in eine Ecke des Gewölbes und befestigten ein Seil, das von der Decke hing und über ein kleines Rad

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