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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lief, an meinen Fesseln. Ich bekam einen Stoß in den Rücken und taumelte. In diesem Augenblick wurde das Seil hochgezogen. Innerhalb weniger Augenblicke schwebte ich einen Meter über dem Boden. Und immer höher wurde ich gezogen, bis fast an die Decke. Der Fußboden lag mehr als fünf Meter unter mir.
    Tränen traten in meine Augen. Ich schloß sie und preßte die Lippen zusammen. Einige Sekunden blieb ich so hängen, dann wurde das Seil losgelassen, und ich fiel in die Tiefe.
    Ich schrie vor Schmerzen. Mein rechter Arm mußte gebrochen sein. Meine linke Schulter war ausgekugelt, und unzählige Muskeln mußten gerissen sein. Die Schmerzen waren so groß, daß ich ohnmächtig wurde.
    Als ich erwachte, blickte ich in Abellans unbewegtes Gesicht.
    »Wo ist der Drudenfuß?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Drudenfuß«, wiederholte ich.
    »Nochmals hochziehen!«
    Diesmal brach mein linker Arm. Ich brüllte. Die Schnüre schnitten immer tiefer in mein Fleisch ein. Blut spritzte hervor. Wieder und wieder zogen sie mich hoch und ließen mich fallen. Doch ich gestand nicht; ich schwieg verbissen und klammerte mich an die Hoffnung, daß mein Freund den Häschern der Inquisition entkommen war und den Drudenfuß in Sicherheit gebracht hatte.
    Als Abellan merkte, daß er mit dieser Methode nicht weiterkommen würde, ließ er mich losbinden. Ich brach zusammen und blieb reglos auf dem Boden liegen. Undeutlich nahm ich wahr, daß mich ein Arzt flüchtig untersuchte, dann wurde ich hochgezogen.
    Ich öffnete die Augen, als ich auf eine hohe Holzbank gelegt wurde. Mein Kopf lag niedriger als die Füße. Gegen mein Rückgrat preßte sich ein dicker Stab. Die Folterknechte banden Schnüre um meine Hand- und Fußgelenke und legten sie auf Rollen. Sie stopften mir Leinwand in die Nasenlöcher und den Mund und ließen Wasser darauf tropfen. Ich bekam keine Luft. Die Stränge spannten sich, und ich glaubte, daß mein Körper entzweireißen würde. Ich wollte schreien, doch der Knebel in meinem Mund hinderte mich daran. Der Stab bohrte sich tief in mein Rückgrat. Wieder wurde ich ohnmächtig.
    »Gesteht Ihr jetzt Eure Untaten?« fragte Abellan, als ich erneut erwachte.
    Ich spuckte Blut, unfähig zu sprechen. Die Schmerzen waren zu stark. Ich wimmerte nur vor mich hin.
    »Wo befindet sich der Drudenfuß, Tabera?«
    Ich schloß die Augen und hatte nur einen Wunsch: zu sterben, damit die unmenschlichen Qualen ein Ende hatten. Die Folterknechte zerrten an den Strängen, und ich brüllte.
    »Gesteht Eure Verbrechen!« schrie Abellan.
    Ich stellte mich ohnmächtig, doch er gab noch immer nicht auf. Man warf mich auf ein Streckbrett, band mich fest und schmierte meine Fußsohlen mit Öl ein. Einer der Folterknechte holte mit einer großen Eisenzange ein glühendes Stück Kohle aus einem Kessel und drückte es gegen meine rechte Fußsohle. Der Geruch verbrannten Fleisches hing in der Luft.
    »Gesteht endlich!« brüllte Abellan wütend.
    Sie nahmen sich gleichzeitig beide Fußsohlen vor. Diesmal brauchte ich keine Ohnmacht vorzutäuschen; ich fiel in tiefe Bewußtlosigkeit.
    Als ich wieder erwachte, fand ich mich in meiner Zelle wieder. Ich blieb ruhig liegen. Mein Mund war trocken, und meine Augen brannten. Meine Arme waren gebrochen, mein Rückgrat war verletzt. Ich versuchte mich zur Seite zu wälzen, doch es gelang mir nicht. Ich wußte, daß dies erst der Anfang meiner Qualen gewesen war. Die Inquisition war in ihren Foltermethoden erfindungsreich.
    Trotz meiner Schmerzen versuchte ich nachzudenken. Ich war verloren, daran gab es keinen Zweifel. Sie würden mich so lange foltern, bis ich gestand oder starb; und sollte ich nicht sterben, dann wartete der Scheiterhaufen auf mich. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, Campillo zu verraten, wo sich der Drudenfuß befand. Aber es war müßig, jetzt darüber nachzudenken; ich konnte es nicht mehr ändern.
    Ich setzte noch immer meine ganze Hoffnung auf Alfonso de Villar. Er wußte, wo ich den Drudenfuß versteckt hatte. Vielleicht hatte er ihn an sich genommen und bekämpfte Campillo und die Dämonen-Drillinge.
    Ich fiel im einen unruhigen Schlummer, aus dem ich erwachte, als die Tür aufgestoßen wurde. Ich hob den Kopf, und meine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Zwei Folterknechte warfen Alfonso de Villar zu mir in die Zelle. Er war völlig nackt und sein Haar abrasiert. Sein Körper war über und über mit Wunden bedeckt. Er mußte genauso grausam gefoltert worden sein wie

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