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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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würdest." Er ließ das Tuch, mit dem er sich gesäubert hatte, in die Schüssel fallen. „Komm und zeig mir, was du gekauft hast.
    Hoffentlich hast du mich nicht zum Bettler gemacht."
    „Ralph hat gesagt, du hättest ihm mitgeteilt, ich könne alle Stoffe kaufen, falls ich das will, aber das habe ich nicht getan", erwiderte Eleanor lachend. „Ja, ich habe dich heute einiges Gold gekostet, mein Gatte, aber es wurde sinnvoll ausgegeben.
    Und was hast du gemacht?"
    „Ich habe den Knappen gezeigt, wie man in Nantes
    Stechpuppen macht. Außerdem habe ich von Henry gehört."
    „Wann?"
    „Als du mit deinem Händler in der Halle warst."
    „Und was hat Henry zu unserer Hochzeit gesagt? War er wütend, weil du ihm nichts davon erzählt hast?"
    „Er sagte, dass er, hätte er gewusst, dass du jeden nehmen würdest, um dich geworben hätte, und dass er zwar nicht der Erbe einer Grafschaft ist, aber einige Aussichten hätte."
    „Das hat er nicht gesagt!"
    „Nein, das hat er tatsächlich nicht gesagt, Lea, aber er war sehr freundlich. Er wünscht uns viel Glück."
    „Und was hat er nun gesagt?"
    „Wenn du das wissen willst, frag ihn. Er kommt morgen her."
    „Morgen! Heilige Mutter Maria! So schnell können wir uns nicht auf ihn vorbereiten!"
    „Du bist offensichtlich nie mit ihm gereist, mein Liebling. Er zieht ganz nach Lust und Laune umher und reitet oft nur mit zwei oder drei Männern an seiner Seite. Ja, und er übernachtet in allen Arten von Herbergen, ohne auf Komfort Wert zu legen. Ich wette, es ist eine Weile her, seit er irgendetwas genossen hat, das so angenehm ist wie das, was du ihm hier, wie ich weiß, bieten wirst. Nein, mach dir seinetwegen keine Sorgen."
    „Aber er ist ein Prinz!"
    „Er unterhält nur wenige Freundschaften, Lea, aber wir gehören zu seinen Freunden. Du dienst ihm besser, indem du ihn einfach ihn selbst sein lässt."
    „Aber war er unserer Hochzeit wegen nicht überrascht? Ist er nicht verärgert? Was ist, wenn er im Zorn herkommt?" Eleanor hatte wieder diese entsetzliche Angst davor, dass etwas ihr Glück mit Roger trüben könne.
    „Henry war überrascht, billigt jedoch die Wahl deines Gatten, Lea. Er hat sogar geschrieben, dass er nur mich als deinen Gemahl akzeptieren könne, da er selbst dich nicht ehelichen konnte." Roger umfing Eleanor an der Taille und zog sie an sich.

    Er schob sie zum Bett und murmelte weich: „Ich habe deine Frauen nicht weggeschickt, um über Henry zu reden. Ist es vorbei?"
    Sie wusste sofort, was er meinte, und nickte. „Ja, es tut mir Leid, dass es schon wieder passiert ist. Ich bete täglich darum, empfangen zu können."
    „Ich habe dir gesagt, es sei noch sehr früh, Lea. Ich möchte dich so lange wie möglich für mich haben. Außerdem wird Gott uns ein Kind schenken, wenn Er das für richtig hält, und nicht früher." Roger drückte den Kopf an Eleanor. „Ah! Da kommt mir ein Gedanke, der mir gefällt. Massier mir den Kopf."
    Sie ließ die Finger durch sein dichtes Haar gleiten, massierte die Kopfhaut und genoss das Gefühl, ihn zu spüren. Selbst nach mehr als zwei Monaten war es für sie noch immer ein Wunder, dass dieser große, starke Mann ihr Gatte war. Nachts, wenn sie durch das Gefühl eines seiner um sie geschlungenen Arme wach wurde, konnte sie ihn umklammern und Gott für das Geschenk seiner Liebe danken.
    „Manchmal denke ich, dass ich träumen muss, Lea, und ich befürchte, ich werde aufwachen, und dann bist du fort. Ich kann nicht glauben, dass du bei mir bist."
    „Ja, mir ergeht es nicht anders."
    „Ich will dich so sehr, dass ich befürchte, dich mit meinen Bedürfnissen anzuwidern."
    Eleanor bekam einen trockenen Mund. „Und ich befürchte, dass du mich für liederlich hältst", erwiderte sie leise, „denn ich werde deiner Zärtlichkeiten nie müde."
    Prinz Henry traf nicht erst am nächsten Tag, sondern schon wenige Stunden nach seinem Boten ein. Es war beinahe dunkel, als er seinem Gefährten vor Harlowe befahl, seine Ankunft durch ein Hornzeichen anzukündigen. Auf dieser Reise vom außerhalb Londons gelegenen Palast seines Bruders hierher war er hart geritten, um Roger davor zu warnen, dass Belesme in Gesellschaft von William Bonne-Ames Repräsentanten und des päpstlichen Legaten in England gelandet war. Wenigstens war Rufus nicht in London gewesen, um sie willkommen zu heißen. Henry war nicht sicher, was deren Absichten anging, empfand jedoch Unbehagen darüber, die Kirche in einer Verbindung mit Roger de Belesme

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