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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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können, und kehrte dann weißen und grimmigen Gesichts in die Halle zurück. Als Eleanor versuchte, ihn auszufragen, schob er sie beiseite und wandte sich Henry zu.
    „Ich möchte ein Wort mit dir unter vier Augen reden, mein Prinz."
    „Roger, ich möchte wissen, worum es geht", verlangte Eleanor. „Was gibt es?"
    „Nein, noch nicht. Ich werde dir alles später erzählen", antwortete er grimmig.
    Heniy nickte und stand auf, um ihm zu folgen. „Um Vergebung, Lady Eleanor", murmelte er, während er an ihr vorbeiging, „aber ich bin sicher, es ist nichts von Bedeutung."
    Um nicht zurückgelassen zu werden, raffte sie die Röcke und eilte hinter den beiden Männern her. Sie holte sie auf der schmalen Wendeltreppe ein, die zu ihrem Solar führte. Inzwischen war sie sich sehr bewusst, dass es sich nicht einfach um „nichts"
    handeln konnte, ganz gleich, welche Nachricht der Bote gebracht hatte.
    „Roger, ich verlange, Bescheid zu wissen. Was regt dich so auf?"
    „Belesme."
    „Du lieber Himmel!" Sie atmete tief aus und bekreuzigte sich. „Er kommt her, um uns zu bekämpfen?"
    „Ich wünschte, er täte das. Dann könnte ich ihn hier schlagen."
    „Und dann?"
    Henry schaltete sich ein: „Eleanor, kannst du nicht sehen, dass Roger beunruhigt ist?
    Schenk uns allen etwas Wein ein und lass uns darüber nachdenken, was getan werden muss." Er versetzte ihr einen sachten Schubs die Treppe hinauf. „Nein, wir sind gleich hinter dir."
    Sie nahm die letzte Stufe und betrat Rogers Gemach. Dort entzündete sie mit zitternden Händen das Feuer in einem
    Kohlebecken, bevor sie Wein in die Becher füllte. Hinter sich konnte sie Roger leise mit Henry reden hören. Sie drehte sich um und sah den Prinzen die Botschaft lesen.
    Ungläubig schüttelte er den Kopf.
    „Nun?" wollte sie wissen. „Es betrifft mich, nicht wahr, Roger? Das sind nur Worte, vor denen man mich nicht schützen muss." Da er nicht antwortete, näherte sie sich und konnte eine Art offizielles Siegel sehen, das an dem Pergament befestigt war.
    „Bitte, was enthält das Schreiben?"
    Henry las den Text noch einmal und fluchte leise. „Belesme hat sich an die Heilige Mutter Kirche gewandt und deine Rückkehr verlangt, Eleanor. Er behauptet, du hättest Roger nicht heiraten können, weil du bereits mit ihm verheiratet warst."
    „Was?" Sie hatte beinahe geschrien. „Und man hört auf ihn? Lass mich sehen!"
    „ Ja." Roger nickte grimmig. „Man hört auf ihn. Wir werden nach London beordert, um vor dem Erzbischof von Canterbury und dem Bischof von Durham und dem päpstlichen Legaten zu erscheinen und ihnen zu Belesmes Behauptung Rede und Antwort zu stehen."
    „Aber sie haben nicht Recht! Wie kann ich Graf Robert gehören? Wie kann er wagen, so etwas zu sagen?"
    „Eleanor, denk nach. Gibt es irgendetwas, das geschehen ist, irgendetwas, das man zu einem verbindlichen Versprechen zwischen dir und Belesme hätte umdeuten können?" Henry versuchte, das vom Donner gerührte Mädchen auf eine Bank zu drücken, doch es stand wie angewurzelt da.
    Roger schlang den Arm um Eleanor, als sie unkontrolliert zu zittern begann. „Lea, hast du aus Angst eingewilligt, Belesme zu heiraten?" Er zog sie näher an sich und fing an, ihr beruhigend über das Haar zu streichen. Er zwang sich, mit einer Ruhe, die er nicht empfand, zu sagen: „Wir müssen untersuchen, wie Belesme zu seiner Behauptung gekommen ist, damit wir sie in Abrede stellen können."
    „Aber ich habe ihm nichts versprochen! Nein, ich habe mich ihm widersetzt, und er hat mich geschlagen!"
    „Wo? In Fontainebleau?" wollte Henry wissen. „Erzähl mir alles, damit ich besser erkennen kann, was wir tun müssen."
    „Lass sie die Gedanken ordnen, mein Prinz. Lea, komm, setz dich hin und trink etwas davon." Roger führte sie zu der Bank und hielt ihr den Becher hin, damit sie trinken konnte, ganz so, wie er das bei einem Kind getan hätte.
    „Hier ..."
    Gehorsam schluckte sie den Wein hinunter, schob den Rest beiseite und holte tief Luft, um das rasende Herz zu beruhigen. „Nein, ich habe nie etwas gesagt, das Belesme für sich nutzen könnte. Roger, er kam zu mir nach Fontainebleau und prahlte damit, er habe meinen Vater gezwungen, mich ihm zu geben. Er war kalt und direkt und verlangte zu sehen, was sein Schwert ihm eingebracht hatte. Er zwang mich, mich zu entkleiden." Sie erschauerte, als sie sich Belesmes Gesichtsausdruck entsann.
    „Bei den Minnemalen Christi! Der Hurensohn!" Unwillkürlich glitt Henrys

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