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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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gehen", sagte er beschwichtigend. „Prinz Henry, wir werden dem Gericht nicht gegenübertreten, um diesen Spruch zu hören. Ich bringe sie nach Harlowe zurück, und niemand soll wagen, sie holen zu wollen!"
    Rufus schüttelte den Kopf. „Die Kirche wird sich an mich wenden, damit ihr Wille durchgesetzt wird."
    „Dann bringe ich Eleanor aus England weg! Ja, wir werden nach Byzanz reisen."
    „Roger, denk doch nach!" redete Henry ihm zu.
    „Ich denke über nichts nach! Man will sie wieder wegbringen! Nein, das lasse ich nicht zu. Sie ist meine Frau, und ich habe geschworen, sie zu beschützen!"
    „Hört mir zu, ihr beide!" bat Henry. „Wir haben wenig Zeit, aber noch ist nicht alles zu Ende. Mein Diener ist inzwischen bereits in Rom und vertritt deinen Fall vor Seiner Heiligkeit. Ruiniere deine Chancen nicht durch übereiltes Handeln oder Auflehnung. Rufus kann dir bestätigen, dass das nicht funktioniert."
    „Du lieber Himmel!"
    „Was ich vorschlage, ist, dass du dir den Anschein gibst, auf die Forderung der Kirche einzugehen, und dass Eleanor nach Fontainebleau zurückkehrt, bis wir Seine Heiligkeit von der Gültigkeit eurer Ehe überzeugt haben. Wahrscheinlich ist Eleanor da sicherer als sonst irgendwo, und ich bin, was die Entscheidung des Papstes angeht, so sicher, dass ich alles, was ich habe, darauf wetten würde." Henrys braune Augen waren unentwegt auf Eleanors gerichtet. „Du begreifst mich? Der Papst wird zu deinen Gunsten entscheiden."
    „Nein, ich ..."
    „Eleanor, wenn du je mit deinem Mann in Frieden leben und legitime Kinder gebären willst, dann musst du dich dieser Entscheidung des Tribunals beugen."
    „Sire ..." Sie streckte Rufus die Hände entgegen.
    „Ihr könnt nicht von ihr verlangen, dass sie dorthin zurückkehrt!" Roger schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, dass Henry und Rufus es ernst meinten. „Ich begreife das nicht! Man hätte wissen müssen, dass Robert lügt."
    „Alles Feiglinge, abgesehen von Bischof Anselm ..." Rufus nickte verächtlich. „Und ich habe Grund zu glauben, dass er mit euch sympathisiert. Wenn irgendetwas über unseren guten Erzbischof von Canterbury gesagt werden kann, dann, dass er unbestechlich ist. Ich gehe davon aus, dass auch er dem Heiligen Vater schreiben wird, denn er traut Belesme nicht, soweit ich das beurteilen kann."
    „Aber wir müssten vielleicht Jahre warten, ehe Seine Heiligkeit eine Entscheidung trifft", protestierte Eleanor. „Und ich habe bereits sieben Jahre meines Lebens im Kloster verbracht."
    Man konnte bereits die Schreiber die Leute im Saal zur Ordnung rufen hören. Henry murmelte einen Fluch und schüttelte den Kopf. „Tu, was du willst, und ich werde dir beistehen. Aber ich rate dir, die Entscheidung anzunehmen, damit du die nächste Runde gewinnst."
    „Es ist nicht deine Gattin, die man wegschicken will", hielt Roger grimmig Henry vor.
    „Nein, aber auch ich schätze sie, und ich möchte nicht, dass man sie bis an das Ende ihres Lebens eine Metze nennt, da ich weiß, dass es nicht an dem ist. Ich möchte, dass ihre Söhne und Töchter ehelich geboren werden."
    „So wie deine?"
    „Nein, aber ich habe deren Mütter nicht geliebt. Also ist das etwas anderes."
    Rufus machte die Tür einen Spaltbreit auf und lugte hinaus. „Man wartet auf euch.
    Hört auf das, was mein Bruder euch geraten hat, und wisst, dass wir euch in Rom beistehen."
    „Bei den Minnemalen Christi! Du stellst das hin, als bliebe uns keine andere Wahl!"
    „Roger. . ." Henrys Stimme hatte müde geklungen. „Du kannst dich dagegen wehren, aber Widerstand macht bei der Kirche keinen guten Eindruck. Eleanor kann eine Kammermagd mitnehmen und in aller Bequemlichkeit leben, derweil sie wartet.
    Außerdem denke ich, dass wir den Papst dazu bringen können, vor dem Sommer eine Entscheidung zu treffen."
    „Weiß mein Vater darüber Bescheid?"
    „Nein."
    „Ich möchte mit ihm reden, ehe ich mich mit irgendetwas einverstanden erkläre." Er strich Eleanor über das Haar. „Ich möchte ihn in dieser Angelegenheit konsultieren, denn ich glaube nicht, dass er möchte, dass Lea ins Kloster zurückkehrt."
    Henry schüttelte den Kopf. „Graf Richard lässt sich nichts vormachen. Er wird dir genau das sagen, was ich dir gesagt habe."
    „Welchen Unterschied macht es überhaupt, Roger?" fragte Eleanor mit tonloser und niedergeschlagen klingender Stimme. „Wir beide sehen, dass Prinz Henry in dieser Sache Recht hat. Wir können uns nicht gegen die Heilige

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