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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Robert lügt, obwohl seine Hand auf der Reliquie der heiligen Katharina liegt, und schwört ungeachtet ewiger Verdammnis, und alles klingt wie die Wahrheit. Ich sehe die Männer an und sage ihnen, was wirklich geschehen ist, und ich könnte nicht sagen, ob sie mir glauben oder nicht." Eleanor blinzelte ins Licht der sinkenden Sonne und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich denken soll, Aubery", äußerte sie verbittert.
    „Man wird für dich entscheiden. Ja, wer könnte eine Dame in die Gewalt von Graf Robert geben?"
    „Aubery!" Der jüngere Mann hatte kaum die Zeit, sich umzudrehen, bevor er sich in Rogers Armen wiederfand. „Du lieber Himmel, aber ich wette, du wirst von Tag zu Tag hübscher."
    „Nein, lass mich los." Aubery wurde hochrot und bedachte Eleanor mit einem verlegenen Grinsen, während er sich aus Rogers Armen löste. „Ich möchte so bald wie möglich heiraten."
    „Du? Und die Hälfte der Herzen der ganzen Christenheit brechen?" fragte Eleanor scherzhaft.
    „Deine Schwester Adelicia war viel an Courteheuses Hof, Mylady, und der Herzog unterstützt die Verbindung, falls mein Vater sich mit Gilbert einigen kann."
    „Du und Adelicia?" Ein Lächeln erschien in Eleanors Gesicht. Sie ergriff die Hand des Knappen. „Ja, auch ich unterstütze das."
    „Nun, noch ist nichts sicher", warnte Aubery, „doch ich hege Hoffnung."
    „Mein Vater ist hier. Er tritt für Belesme und gegen uns ein."
    „Das habe ich gehört, aber ich denke nicht, dass das Einfluss auf meinen Wunsch, seine Tochter zu ehelichen, haben wird." Trocken fügte Aubery hinzu: „Er wird nur sehen, dass ich willens bin, Adelicia auch mit einer kleinen Mitgift zu nehmen."
    „Eleanor, hast du einen Willkommenskuss für mich?" Glynis' melodische Stimme war hinter ihr erklungen, und sie drehte sich um. Unter den verdutzten Blicken des Grafen Richard und des Königs umarmten sich die beiden Frauen. Nach mehr als sieben Jahren waren sie endlich wieder vereint. Verlegen trat Eleanor einen Schritt zurück und begriff, dass sie nun der neuen Gräfin die Ehre erweisen musste. Glynis hielt sie fest und schüttelte den Kopf. „Nein, mein süßes Kind, ich habe dich gepflegt, als du ein Säugling warst. Also knie nicht vor mir nieder." Sie drehte sich zu William Rufus um und strahlte. „Hat mein Sohn mir nicht eine hübsche Schwiegertochter gebracht, Sire?"
    „Ja, das ist sie", bestätigte der König. „Henry meint, dass keine Frau der ganzen Christenheit sich mit ihr vergleichen kann." Wenig an Frauen interessiert, richtete er die Aufmerksamkeit auf ihren Mann. „Wie ich sehe, hast du deinen Sohn gefunden."
    „Ja, und ich kann dir nicht genug für die Freundlichkeit danken, Sire, die du ihm in meiner Abwesenheit bewiesen hast. Du erweist mir und meiner Frau große Ehre, da du ihn hier und nicht in der Stadt untergebracht hast."
    „Henry wollte, dass ich Lady Eleanor die Mühe erspare, durch die Menschenmenge ziehen zu müssen. Die Londoner sind ein unangenehmer Haufe, bereit, von jedem das Schlimmste zu glauben." Rufus war offensichtlich durch das Thema gelangweilt.
    Seine Aufmerksamkeit wandte sich etwas zu, das ihm näher am Herzen lag. „Ich habe gehört, dass du aus der Zucht meines Bruders Courteheuse neue Falken mitgebracht hast."
    „Ja." Der Graf nickte. „Ein Hochzeitsgeschenk von deinem Bruder, Sire, nachdem Glynis und ich das uns gegebene Versprechen erneuert hatten."
    „Falls es morgen nicht regnet, möchte ich die Falken fliegen sehen. Mein Bruder mag ein schwacher Narr sein, aber er hält sich gute Vögel. Wer weiß, vielleicht fühle ich mich versucht, dir einen Vogel abzukaufen."
    „Es ist noch hell genug, um in die Käfige zu schauen, Sire", bemerkte Richard.
    „Möchte Hoheit einen Blick auf die Vögel werfen?"
    Er hatte offensichtlich Anklang beim König gefunden. Rufus blickte auf die sinkende Sonne und nickte. „Ja, ich denke, es ist noch Zeit. Man wird nicht wagen, ohne uns das Abendessen aufzutragen. Sag mir, beaufsichtigt FitzWarren immer noch das Falkenhaus meines Bruders?"
    „Männer!" Glynis hatte versucht, unwirsch zu klingen, ihre Stimme indes verriet Belustigung. „Nun, Eleanor, sollen wir uns ein wärmeres Plätzchen für ein gemütliches Plauderstündchen suchen?"
    „Du bist genau, wie ich dich in Erinnerung habe", murmelte Eleanor. „Ah, wie sehr ich dich in diesen langen Jahren seit Nantes vermisst habe."
    „Und du bist sogar noch hübscher, als ich dich in Erinnerung hatte, Kind. Ich

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