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0220 - Der Tod von den Sternen

Titel: 0220 - Der Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch ein Geräusch.
    Er blieb bewegungslos liegen und versuchte, die Dunkelheit mit den Augen zu durchdringen. Nach einer knappen Minute stellte er fest, daß es gar nicht so dunkel war. Die Sterne spendeten genügend Licht, um ihn die Einzelheiten in der Kuppel erkennen zu lassen. Außerdem war der Raumhafen draußen erhellt.
    Es war ein leises, schabendes Geräusch, dessen Ursache sich Gucky nicht erklären konnte. Es hörte sich so an, als versuche jemand, die Gitter seines Gefängnisses durchzusägen. Vielleicht wollte jemand zu ihnen eindringen. Gucky richtete sich vorsichtig auf. Das Geräusch verstummte. Auf Takos Bett war eine Bewegung. „Bist du wach? Tako?"
    Gucky flüsterte es leise, denn er wollte den vermutlichen Eindringling nicht abschrecken oder von seiner Absicht abbringen.
    Tako seufzte. „Du hast einen leichten Schlaf, Kleiner."
    „Hast du auch das Geräusch gehört?" Abermals seufzte Tako.
    „Das war ich. Du kannst ruhig weiterschlafen."
    „Du?" Gucky rutschte vorn Bett und ging zu Tako. „Das mußt du mir näher erklären."
    „Setz dich. Eigentlich wollte ich es allein versuchen. Wenn es nicht gelingt, gibt es wenigstens nur einen, der enttäuscht ist. Ich habe in der Brusttasche meiner Kombination meine Nagelfeile gefunden. Die Maahks haben sie übersehen oder messen ihr keine Bedeutung zu. Seit einer Stunde versuche ich, die Haltestäbe des Gitters durchzufeilen."
    „Aha", machte Gucky und nickte. „So hörte es sich auch an. Wie weit bist du gekommen?"
    „Nicht weit, Gucky. Das Zeug ist hart wie Diamant. Ich schaffe das nie mit der Feile. Hätten wir wenigstens den Spitzhammer, den wir auf dem Dunkelplaneten fanden. Damit wäre es ein Kinderspiel."
    Unwillkürlich griff Gucky nach seinem Kopfgitter. Es saß unverrückbar fest. Die Idee, es einfach abzufeilen, war gar nicht so dumm. Es fehlte nur das geeignete Werkzeug dazu.
    „Nicht einmal angekratzt", flüsterte Tako, der versuchte, mit den Fingerspitzen den Erfolg seiner bisherigen Arbeit festzustellen.
    „Dabei feile ich seit einer Stunde."
    „So kommen wir nicht weiter. Es muß eine andere Möglichkeit geben."
    „Man müßte raus aus der Kuppel."
    Gucky deutete in Richtung der Tür, die in der einzigen Stelle der Wand lag, wo das Glas durch Metall ersetzt war.
    „Dort ist die Schleuse. Ich wette, sie ist nicht einmal verschlossen. Warum auch? Ohne einen Raumanzug sind wir hilflos. Ein Atemzug Wasserstoff mit Ammoniak und Methan - und wir sind erledigt."
    „Wo mögen sie unsere Anzüge haben?"
    „Selbst wenn wir es wüßten, es nützt uns nichts, solange wir nicht teleportieren können. Machen wir uns doch nichts vor, Tako, wir stecken in einer scheußlichen Klemme. Wir müssen die Anzüge haben, damit wir unser Werkzeug bekommen, um das Gitter zu entfernen und wieder teleportieren zu können. Um an die Anzüge heranzukommen, müßten wir aber teleportieren können. Du siehst, Tako, es ist ein Teufelskreis. Kein Anfang und kein Ende."
    Tako legte sich wieder aufs Bett.
    „Es ist warm hier drin. Wenn man wenigstens ein Fenster aufmachen könnte."
    „Deinen Humor möchte ich haben" knurrte Gucky unwillig.
    „Fenster auf... und pfft! Meine Lungen haben etwas gegen Methan und Ammoniak."
    Nebenan rührte sich Ras.
    „Was macht ihr denn? Seid ihr wach?"
    „Wir erzählen uns Witze", eröffnete ihm Gucky bissig. „Hast du vielleicht einen auf Lager?"
    „Kennst du den von dem Känguruh, das versehentlich sein Junges verlor und einen Mausbiber in den Beutel steckte, um dann damit...?"
    „Möchte wissen, warum sich die Menschen immer diese dämlichen Mausbiberwitze erzählen und noch darüber lachen", unterbrach ihn Gucky wütend, weil er den Witz schon kannte.
    „Witze über Terraner sind viel lustiger."
    „Ich finde jetzt überhaupt nichts lustig", warf Tako ein. „Wie ihr auch nur einen Augenblick unsere Situation vergessen könnt, ist mir schleierhaft. Ich zerbreche mir den Kopf wie ich das Gitter abkriege, und ihr... es ist nicht zu fassen!"
    „Das Gitter abkriegen?" wiederholte Ras verwundert.
    Sie klärten ihn über Takos Versuche auf. Ras griff sich an den Kopf. „Ich habe das Gefühl, als wären die Haltestäbe mit meinen Schläfenknochen verschweißt worden. Die werden wir nie mehr los."
    „Ich habe keine Schläfenknochen", sagte Gucky plötzlich und setzte sich auf sein Bett. Seine Stimme hatte überrascht und sehr nachdenklich geklungen. „Soweit mich eure Mediziner aufklärten, habe ich überhaupt keine

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