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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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Gangsterbande bestellt hatte. Und irritiert von dem Wissen, dass der gesuchte Mann nur ein paar Schritte von den G-men entfernt hinter einem Wandteppich in einem Tresor saß.
    Dann waren die G-men endlich gegangen und Webster hatte den Tresor auf gemacht. Aber der Mann war ihm leblos entgegengestürzt. Tot. Erstickt. Im Gesicht blau verfärbt von den Qualen eines Erstickungstodes.
    ***
    Webster wagte nicht, in die Richtung zu blicken, wo der Tote lag. Er hockte auf der Couch und wusste nicht mehr, was er tun sollte. Auf was hatte er sich da nur eingelassen?Vor ungefähr einem Jahr hatte es angefangen. Er hatte ein paar Rückschläge erlebt, die gefährlich an der Substanz der Bank genagt hatten. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben, als Gelder zu nehmen, die ihm nicht gehörten, die ihm lediglich anvertraut waren. Damit hatte er die erlittenen Verluste ausmerzen wollen. Aber es war, als ob sich all das Glück seiner ersten Jahre schlagartig von ihm abgewandt hätte. Neue Verluste hatten die Situation noch verfahrener gemacht.
    Wochenlang hatte er kaum ein Auge zugemacht. Die Katastrophe schien unabwendbar. Und dann war ihm auf einmal der Artikel über diese Kindesentführung in Paris ins Auge gefallen. Eine halbe Million hatten die Kindesräuber gefordert - und erhalten!
    Und so hatte sich Webster entschlossen, ein Bündnis mit dem Teufel höchstpersönlich einzugehen. Er hatte sich der Illusion hingegeben, dass man mit Gangstern Verträge schließen könnte, ohne befürchten zu müssen, dass sie bei passender Gelegenheit die Verträge über den Haufen warfen und den Partner übers Ohr hauen würden.
    Jetzt hatte er es gemerkt. Das Kind war in ihren Händen. Schon bei dem bloßen Kidnappen hatte es einen unverzeihlichen Fehler gegeben: Der Fahrer war erschossen worden. Ein unschuldiger, ahnungsloser Mensch hatte Websters gefährlichen Plan mit seinem Leben bezahlen müssen. Wie konnte Webster denn auch wissen, dass der Chauffeur eine kleine Pistole bei sich trug? Noch nie hatte er diese Waffe bei dem Mann gesehen…Webster redete sich darauf hinaus, dass es nicht seine Schuld sei, dass der Mann gestorben war. Warum hatte er die Pistole gezogen? Er hätte die Hände zum Himmel recken sollen.
    Und dann waren diese verdammten Halunken mit ihrer Forderung von einer halben Million auf gekreuzt! Fünfhunderttausend Dollar wollten sie von ihm, von Charles A. Webster, der sich auf die ganze Geschichte ohnedies nur eingelassen hatte, weil er seine drohende Pleite vertuschen wollte! Er sollte fünfhunderttausend Dollar an die Gangster zahlen! Er, der selber froh gewesen war, wenn ihm von irgendwoher plötzlich eine halbe Million in den Schoß gefallen wäre.
    Aber sie hatten seinen Jungen. Es war nichts zu machen. Sie hatten das Kind. Ein Glück, dass Websters Frau sich gerade in Europa aufhielt und also von der ganzen Geschichte nichts wusste. Das hysterische Gekreisch einer zu Tode geängstigten Frau hätte ihm gerade noch gefehlt.
    ***
    Er musste jetzt ganz kalt nachdenken, wie diese verfahrene Situation zu lösen sei. Denn eine Lösung musste es geben. Ein Charles A. Webster gibt nicht einfach auf, wenn die Lage mal verfahren ist.
    Wenn man den Ausweg aus einer schwierigen Lage finden wollte, musste man sich zunächst die Situation selbst ganz klarmachen. Websters Gehirn funktionierte bereits wieder kühl und mit der mathematischen Präzision, die zu den Denkeigenschaften eines nüchternen Kaufmanns gehört. Tatsache war, dass die Gangster seinen Sohn hatten und für dessen Freilassung eine halbe Million forderten. Klar war, dass er diese halbe Million nicht aufbringen konnte. Folglich musste er sein Kind herausholen. Da der ursprüngliche Plan für die Entführung von ihm selbst ausgegangen war, konnte er sich nicht auf die Polizei stützen. Er musste selbst oder jedenfalls mit anderer Unterstützung als die der Polizei das Versteck seines Kindes ausfindig machen und es befreien.
    ***
    Webster stand auf. Entschlossen ging er auf den Erstickten zu und schob ihn wieder in den Tresor hinein. Vorläufig musste die Leiche dieses Mannes in dem Panzerschrank bleiben. Einmal, weil er sie nicht am helllichten Tag entfernen konnte, zum anderen aber, weil niemand außer ihm selbst den Tresor öffnen konnte. Das Versteck war also sicher.
    Der Bankier wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er das harte Stück Arbeit endlich hinter sich gebracht hatte. Er empfand nichts weiter als eine Art zornige Befriedigung über den Tod

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