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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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Leben.«
    »Sie sind wohl weich hinter der Stirn, wie?«, schnappte Rolane. »So etwas lasse ich doch nicht als späteren Zeugen gegen mich frei herumlaufen! Nee, Mister, von uns hat Sie keiner gerufen! Sie haben nach uns verlangt! Jetzt richten Sie sich gefälligst nach den Spielregeln, die bei uns gelten.«
    Webster versuchte es noch die ganze Zeit, Rolane den kaltschnäuzigen Mord auszureden. Er drohte sogar damit, dass er ihnen den Rest des versprochenen Geldes nicht auszahlen würde.
    Rolane musterte ihn kurz, aber scharf.
    »So etwas würde ich an Ihrer Stelle nicht einmal im Spaß sagen«, brummte er. Und Webster fühlte, wie eine Gänsehaut über seinen Körper kroch. Er schwieg. Aber er wünschte, er hätte sich niemals mit diesen Männern eingelassen. Was bedeutete es schon, wenn man einen geschäftlichen Rückschlag einstecken musste, im Vergleich zu diesem Höllenpfuhl, in den er jetzt hineingeraten war und aus dem es vielleicht nie ein Entkommen geben würde.
    Als die von Rolane gesetzte Frist vorbei war, sagte der Gangster: »Ihr geht schon vor! Nehmt ihn mit! Ich komme nach.«
    Einen Augenblick wiegte sich Webster in der Hoffnung, das »ihn« könnte dem Jungen gegolten haben. Aber dann merkte er, dass er damit gemeint war. Er wollte noch etwas sagen, aber Rolane raunzte ihn so grob an, dass Webster erschrocken zusammenfuhr und nichts mehr zur Verteidigung des wehrlosen, misshandelten Gangsters Mac Dondridge zu sagen wagte, der aber doch derselbe Mann war, der kaltblütig Websters Fahrer erschossen hatte.
    Auf der Straße brauchten sie nicht lange zu warten. Rolane kam mit den Worten: »Okay, das wäre auch erledigt. Ich steige mit bei Mister Webster ein. Ihr anderen fahrt vorn mit. Und haltet euch an die Verkehrszeichen, ihr Idioten! Ich möchte nicht wegen einer winzigen Dummheit gestellt werden!«
    Webster setzte sich ans Steuer seines Buick, als er eine befehlende Geste von Rolane sah. Voraus startete der Gangsterwagen. Webster fuhr im richtigen Abstand nach.
    Rolane dagegen sah sich neugierig im Wagen um.
    »Schöner Schlitten«, brummte er. »So was konnte ich mir noch nie leisten. Höchstens wenn wir uns mal für einen besonderen Zweck einen Wagen organisiert hatten. Aber dann konnte man mit dem Schlitten ja nicht länger als höchstens eine Stunde fahren.«
    Webster sagte nichts dazu. Unentwegt musste er daran denken, dass Rolane jetzt den jungen Gangster Dondridge umgebracht hatte. Seine Übelkeit steigerte sich so weit, das er ein paar Mal glaubte, seine Eingeweide würden sich jeden Augenblick umdrehen.
    Rolane unterdessen sah sich weiter im Wagen um. Er kniete sogar auf der vorderen Sitzbank, um besser nach hinten blicken zu können. Und auf einmal wurde es Webster bewusst, was für einen grauenhaften Fehler er jetzt wieder begangen hatte. Es wurde ihm erst bewusst, als es bereits zu spät war, als Rolane schon die Schlösser des kleinen Koffers auf dem Rücksitz hatte aufschnappen lassen.
    Rolane stieß einen gellenden Pfiff aus, als er im Schein des angezündeten Streichholzes das viele Geld sah.
    »Stopp, Bruder!«, sagte er sofort. »Halt an!«
    »Warum denn?«, stieß Webster rau hervor.
    »Quatsch nicht, halte an!«, bellte der Gangster.
    Webster spürte den harten Druck einer Pistolenmündung in seiner Seite. Gehorsam stieg er auf die Bremse.
    »Mach die Tür auf«, sagte Rolane. »Komm schnell, Freundchen!«
    Webster gehorchte abermals.
    Er schien sich bis zuletzt im Umgang mit Gangstern ständig Illusionen hingegeben zu haben.
    Er öffnete gehorsam die Tür und sah Rolane fragend an.
    »Steig aus, Webster!«, zischte Rolane.
    Achselzuckend kletterte der Bankier aus seinem Wagen hinaus. Er drehte sich wieder um und wollte sehen, was Rolane nun wieder vorhatte. Als er es sah, gefror ihm das Blut in den Adern. Er wollte noch etwas sagen, aber etwas Glutheißes, unendlich Schmerzhaftes fraß sich in seine Brust. Er sah noch aus den Augenwinkeln, dass der Griff eines langen Schnappmessers bis zum Heft in seiner Brust stak, dann verschleierte sich sein Blick und er taumelte ein paar Schritte von seinem Wagen weg, bis er zusammenbrach und regungslos liegen blieb.
    Rolane setzte sich gelassen ans Steuer. Bevor er anfuhr, betrachtete er im Schein der Innenbeleuchtung noch einmal die Bündel von Geldscheinen, die auf dem Rücksitz in dem kleinen Koffer lagen.
    War das ein Fischzug! Rolane pfiff vergnügt vor sich hin. An die Morde, die er verübt hatte, dachte er keine Sekunde

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