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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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lag nämlich in Barks Tresor.«
    »Ein Gedanke, dem man stundenlang nachhängen könnte«, murmelte der Gangster. »Aber wer schleppt den Dollarsegen im Augenblick mit sich herum?«
    Glenn Morrow grinste.
    »Das erfährst du noch früh genug. Zurzeit stecken die Greenbacks im Kofferraum eines Wagens. Aber sie von dort wegzuholen, ist mindestens so gefährlich wie das Entschärfen eines Blindgängers. Du kannst dir denken, dass er sie nicht freiwillig herausrücken wird. Genau genommen gibt es nur eine Möglichkeit, das Geld zu erwischen…«
    Gip verstand jetzt, warum Morrow einen Partner suchte.
    »Man muss an den Burschen heran, he? Und das soll ich besorgen?«
    »Wer sonst? Glaubst du vielleicht, du bekämst dreißigtausend für dein schönes Gesicht geschenkt? Ich kann’s nicht machen - er kennt mich. Ich komme nicht nahe genug an ihn heran. Wenigstens nicht mit einer Pistole in der Tasche. Für dich ist es eine Kleinigkeit.«
    »So harmlos ist die Geschichte nun auch wieder nicht«, wandte Gip ein. »Wenn sie den alten Bark finden, geht die Sache erst richtig los. Die Cops werden sich Sticky schnappen, und der Junge hält nicht dicht. Die Cops wissen also genau, wen sie suchen müssen. Es sollte mich nicht einmal wundern, wenn sie einem von uns den Mord an dem alten Bark in die Schuhe schieben.«
    »Natürlich, es war eine schlaue Idee von euch, diesen Cliff Brant mitzunehmen. Jetzt wird er für euch die Kastanien aus dem Feuer holen. Deine. Freunde Mike und Lester werden nicht zögern, hundert Eide zu schwören, sie hätten selbst gesehen, wie Brant den alten Mann tötete.«
    Gip ging ein Licht auf. Mike Carsons Absicht war gewesen, den Geldverleiher zu töten und dann Brant für beide Taten, den Mord und den Raub, verantwortlich zu machen. Nur war ihm ein anderer zuvorgekommen. Für Brant jedoch machte das keinen Unterschied. Er stand noch immer als der Schuldige da. Ein neuer Gedanke zuckte in Gip auf: Wenn aber der Drahtzieher im Hintergrund gewusst hatte, dass Carson und seine Gang dem alten Bark einen Besuch abstatten wollten und dazu Cliff Brant mitbringen würden?
    »Brant hat weder den Detective in seiner Wohnung noch den alten Mann umgebracht«, stellte Gip fest. »Ich zweifele inzwischen sogar daran, dass er das Mädchen auf dem Gewissen hat.«
    Morrow verzog grinsend das Gesicht.
    »Das braucht man ja nicht unbedingt an die große Glocke zu hängen. Mike und Lester tun’s bestimmt nicht - im Gegenteil. Sie werden schon wegen ihrer eigenen Sicherheit versuchen, möglichst viel Verdacht auf ihn zu lenken. Uns kann diese Entwicklung nur recht sein. Solange die Polizei an Brant herumknobelt, haben wir Ruhe.«
    »Ich weiß nicht, ob das so glattgeht«, zweifelte Gip. »Da ist zum Beispiel Sticky Carson. Er kann bezeugen, dass Brant den Mord an dem Detective nicht begangen hat. Vielleicht sagen auch Lester oder Mike die Wahrheit.«
    »Bis dahin sind wir längst aus den Staaten heraus. Ich verstehe nicht, warum du dir Sorgen machst. Im Augenblick könnten unsere Chancen gar nicht besser sein.«
    Glenn Morrow wohnte in der Downtown, in der Cherry Street, neben dem Corlears Hook Park. Jedenfalls sagte er das, obwohl es Gip nicht so erschien, als würdeh die zwei Zimmer ständig benutzt. Leute wie Morrow haben stets zwei oder drei Fuchsbaue, in die sie sich verkriechen können.
    Der Hagere holte aus dem Kühlschrank eine Flasche Gin. Gip trank zwei Gläschen rasch hintereinander, dann ging er auf das Radio neben dem Fenster zu und drückte die Taste.
    »Zeit für die Abendnachrichten«, meinte er. Wortlos hörte er sich an, was es in der Welt Neues gab. Er interessierte sich wenig dafür, aber auch die Lokalnachrichten enttäuschten ihn. Das Ereignis, für das er augenblicklich das meiste Interesse aufbrachte, wurde mit keinem Wort erwähnt.
    »Wir werden auf die Morgenzeitungen warten müssen«, sagte er.
    Morrow sog an seiner Zigarette und schüttelte den Kopf.
    »Wozu? New Yorker Zeitungen kannst du in allen Erdteilen kaufen. Lege dich erstmal hin. Wenn in vier Stunden der Wecker läutet, müssen wir frisch sein.«
    Gip hatte noch eine Frage, aber er unterdrückte sie.
    »Keine Sorge Nicols. Alles ist genau durchdacht. Du brauchst nur zu handeln. Dann kann nichts schiefgehen.«
    Genau vier Stunden später schrillte der Wecker.
    Für Gip Nicols kam das Rattern zu früh oder zu spät, je nachdem.
    ***
    Cliff Brant verkroch sich hinter einem Busch. Die Aufregung zerrte an seinen Nerven. Ausgerechnet Bob

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