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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Zunge, ehe er seinen Frazer wieder in Gang brachte. An der Ecke 23. Straße bog er nach Westen ab und parkte seinen Wagen an der Ecke 23. Straße/Lexington Avenue. Der Parkwächter, ein alter Mann, schlurfte heran. Bob warf ihm ein Silberstück zu und schloss die Tür der Telefonzelle hinter sich.
    Langsam und bedächtig wählte er die Nummer der Stadtpolizei. Zehn Cents kosten die ersten drei Minuten eines Stadtgesprächs bei uns. Bob Dermott steckte einen Dime in den Schlitz. Bob hatte nicht viel zu sagen.
    Er hängte auf, lange, bevor die Sprechzeit zu Ende war.
    ***
    Noch auf der Fahrt zum Federal Building beorderten wir über Sprechfunk Verstärkung für unsere Kollegen nach Baychester. Trotz unserer gegenteiligen Auffassung konnte es ja sein, das Mike Carson oder ein Mitglied der Bande dorthin zurückkehrte. Im Districtgebäude meldeten wir uns zuerst beim Chef. Unsere Mienen drückten nicht gerade Begeisterung aus, als wir ihm von unserem Fehlschlag Bericht erstatteten. Mr. High hörte uns trotzdem gelassen zu.
    Ich übernahm die Aufgabe, die bisherigen Ereignisse einigermaßen geordnet darzustellen.
    »Cliff Brant wird an der Leiche seiner Freundin, Elsa Pickering angetroffen. Sein Verhalten deutet darauf hin, dass er sie ermordet hat. Alle Begleitumstände lassen auf eine Eifersuchtstat schließen. Er flieht zunächst, kehrt aber später zu seiner Wohnung zurück. Dort wird er von Detective Lennon überrascht. Er bringt Lennon auf die gleiche Weise wie seine Freundin um. Er nimmt Verbindung mit Mike Carsons Gang auf und überfällt zusammen mit ihr einen Mann namens Jack Bark. Auch er wird mit einem Dolch der gleichen Art getötet. In allen drei Fällen ist das Motiv klar: Eifersucht im ersten, Angst vor der drohenden Verhaftung im zweiten, die Notwendigkeit, Geld für die Flucht zu beschaffen, im dritten.«
    »So sieht es auf den ersten Blick aus, Jerry. Aber ist wirklich alles so klar? Brant soll also aus Eifersucht gemordet haben. Logischerweise müsste dann ein Nebenbuhler existieren, aber im Laufe Ihrer bisherigen Ermittlungen sind Sie noch nicht auf einen solchen Mann gestoßen. Weiter ist die Frage, warum Brant am Morgen erneut in seiner Wohnung auftauchte, nachdem er am vorhergehenden Abend schon alles Notwendige mitgenommen hatte. Dass das Apartment von der Polizei überwacht würde, musste doch ein Mann wie Brant wissen. Warum wurde sein Wagen in Brand gesteckt? Selbst, wenn Sie annehmen, dass er es selbst getan hat, sprechen zwei Tatsachen dagegen: Handgranaten sind in Gangsterkreisen nur gegen viel Geld zu besorgen, es gibt billigere Methoden, einen Wagen in Flammen aufgehen zu lassen. Außerdem konnte er mit dem MG noch gut und gerne einige Meilen fahren, ehe er befürchten musste, dass die Polizei die Zulassungsnummer kannte. Die Aussagen von Carsons Bruder sprechen nicht dafür, dass er die Verbindung zu Carsons Gang von sich aus gesucht hätte. Das Zusammentreffen scheint eher ein Zufall gewesen zu sein, und Sticky Carson sagte aus, man habe Brant gezwungen, bei dem Einbruch in das Haus des alten Mannes mitzumachen.«
    »Alles gut und schön, Chef«, sagte ich, »aber auch auf Ihre Einwände gibt es neue Gegenargumente. Angefangen bei der Frage, warum er den Cop niederschlug. Auch die Sache mit dem ausgebrannten Wagen könnte auf Täuschung berechnet gewesen sein. Und die Mordwaffe? Dreimal wurden Menschen mit einer Waffe gleicher Art ermordet, und mindestens zweimal können wir einwandfrei beweisen, dass Brant am Tatort war.«
    »Ich widerspreche Ihrer Theorie auch nicht«, meinte Mr. High, »ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, dass Sie noch verschiedene Fragen einwandfrei zu klären haben.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Der Chef nahm den Hörer ab.
    »Das ist für Sie, Jerry«, sagte er.
    Mit gemischten Gefühlen presste ich die Muschel ans Ohr. Schließlich war es mitten in der Nacht, es ging sogar schon gegen Morgen, und wir hatten uns den Schlaf ehrlich verdient. Meine Befürchtungen bestätigten sich.
    »Es steckte noch einer von den Gangstern im Haus«, berichtete ich dem Chef, nachdem ich aufgelegt hatte. »Er ist den bewachenden Cops sozusagen zwischen Jacke und Ärmel durchgerutscht. Sie können nicht einmal sagen, ob es Mike Carson, Brant oder Gip Nicols war. Dabei ist das Haus von oben bis unten gründlich durchsucht worden…«
    »Wir werden uns noch einmal dort umschaüen«, schlug Phil vor, aber Mr. High winkte ab.
    »Ihr beide legt euch jetzt ins

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