Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0222 - Die Doppelgänger von Andromeda

Titel: 0222 - Die Doppelgänger von Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sein. Wir können es als Spiel betrachten mit der interessanten Schlußfrage, ob jemand dabei sein Leben verlieren wird oder nicht. Einverstanden?"
    Sie waren einverstanden. Die euphorische Stimmung gewann wieder die Oberhand. Die langwirkenden Depotmedikamente gegen Depressionen und unterbewußt diktierte Handlungen beherrschten sie vollkommen.
    „In Ordnung, das wollte ich hören. Beim nächsten Wachwechsel des Kommandos schlagen wir zu, so gut wir können. Ein Start mit der ALTAI ist momentan unmöglich. Andererseits müßten wir unbedingt den Horrortransmitter erreichen, um zu versuchen, die inzwischen dort angekommene ANDROTEST III unter dem Befehl von Oberst Pawel Potranow über Hyperfunk zu warnen. Wir nehmen einen tragbaren Sender mit. Geht er verloren, muß das Gerät in Hegetes Prothese benutzt werden."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die ANDROTEST III noch existiert", zweifelte Cole Harper. „Wir haben gesehen, was sich alles im Horrorsystem herumtreibt. Das sind bereits einige tausend Schiffe, die stündlich durch neue Einheiten verstärkt werden.
    Wohin, denkst du, fliegen die pausenlos startenden Einheiten?"
    Haigor Sörlund regte sich nicht. Er bewegte kaum die Lippen.
    „Sie gehen durch den Dreifachtransmitter Alpha-Zentra direkt zum Horrorsystem. Dort ist der Sammelpunkt. Oberst Pawel Kotranow ist ein erfahrener Kommandant. Außerdem hat er Horror schon zweimal über die lange Strecke angeflogen. Er wird mit drei Stufen dort ankommen, also noch genügend Aktionsradius besitzen, um das dreihunderttausend Lichtjahre entfernte Twinsystem erreichen zu können. Wenn es uns gelingt, ebenfalls über Horror zu erscheinen, können wir eine Funknachricht absetzen. Kotranow wartet nur darauf. Wenn er weiß, daß eine Invasion mit Hilfe einer sogenannten Impulsweiche geplant ist, wird er sofort heimwärts starten. Was mit uns geschieht, können wir dem Zufall überlassen. Wir sind fertig. Ebenfalls einverstanden?" Hegete nahm umständlich auf seinem Sessel Platz und betrachtete die Instrumente. „Und wie sollen wir Horror erreichen?" Sörlund lächelte müde.
    „Die Frage mußte kommen. Das Problem ist gelöst, so gut es sich lösen läßt. Wir brechen aus, schleichen uns in ein startklares Maahkschiff und machen die Reise zum Horrorsystem mit. Ganz einfach."
    „Ganz einfach!" wiederholte Harper tonlos. „Wann wechselt die Wache?"
    „In fünf Stunden. So lange werden wir schlafen. Son-Hao - deine Henkersmahlzeit wird aus Konzentratpillen bestehen. Du mußt Kräfte sparen. Niemand hat Zeit zum Kochen."
    „Das machen die Konserven von selbst", murrte Son-Hao. „Egal, wir müßten ihren Inhalt essen, und das kostet Zeit. Jetzt wird geschlafen. Wir haben erfahren, was wir erfahren sollten. Es darf kein Zögern mehr geben. Unsere Wissenschaftler werden sich vorstellen können, was mit einer Impulsweiche gemeint ist."
    Auf Alpha-Zentra wurde es niemals dunkel. Die drei blauen Sonnen, die gleichzeitig die Energiequelle für eine der unwahrscheinlichsten Transmitterschaltungen des Universums waren, beleuchteten den Planeten ununterbrochen. Ein Stern war immer zu sehen, meistens sogar zwei. Es wäre zwecklos gewesen, auf den Einbruch der Nacht zu warten. Das hatten die fünf Todgeweihten auch nicht nötig, denn für solche Fälle hatte die Abwehr vorgesorgt. Auf den Kojen der Einzelkabinen lagen die naturgetreu nachgebildeten Puppen, die man aus einem der Verstecke in der Form von zusammengefalteten Folien hervorgezogen und aufgeblasen hatte. Die Balgantriebe waren batteriegespeiste Mikrogeräte aus siganesischen Präzisionswerkstätten. Die Blasebälge täuschten den Atmungsvorgang und das Heben und Senken der Brustkörbe vor.
    Ehe die Agenten gegangen waren, hatten sie weisungsgemäß die Bildbeobachtungsanlage eingeschaltet. Sie stand unter Fernkontrolle der Maahks, die somit jederzeit die einzelnen Räume des Schiffes überblicken konnten.
    Trotzdem hatten sie nicht bemerkt, wie schnell und sicher die Terraner ihre Spezialausrüstung aus den genial angelegten Verstecken hervorgezogen hatten.
    Die Schutzanzüge, die sie während der Verhöre getragen hatten, hingen ordnungsgemäß im Schleusenraum der Zentrale. Auch dort lief die Visiphonverbindung.
    Nichts deutete darauf hin, daß die Männer im Begriff waren, das Schiff zu verlassen.
    Haigor Sörlund kletterte voran. Der Weg ins Freie war beschwerlich, da kein Schleusenschott geöffnet werden konnte.
    Aber auch daran hatten die Spezialisten der

Weitere Kostenlose Bücher