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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Waffen aber wenig Widerstand.
    Dahinter war es dunkel und roch muffig.
    »Eine Kleiderkammer, in der Tat«, sagte Wilhelm. »Ob dahinter wirklich ein Durchgang ist…? Ich sehe nichts und spüre auch keinen Luftzug.«
    »Natürlich hat der Durchgang eine zweite Tür«, sagte Erlik. »Oder glaubt Ihr, die Mäntel und Röcke hängen drüben frei in der Luft? Wir werden sehen, wie massiv die nächste Wand ist.«
    Wilhelm nickte und schickte sich an, in den Schrank zu steigen.
    »Es könnte natürlich sein, daß wir uns unsterblich blamieren«, sagte er. »Daß das doch nur ein Schrank ist und hinter der Rückwand massiver Stein auftaucht.«
    Er verschwand ganz im Innern des Schrankes - und stürzte mit einem lauten Schrei in bodenlose Tiefen.
    ***
    Unwillkürlich schloß Gregor die Augen und sprang ein paar Schritte zurück. Etwas in seinem Hinterkopf pochte heftig und machte ihn auf die Anwesenheit eines starken Dämons aufmerksam.
    Eines Super-Dämons…
    Der Baron öffnete die Augen langsam wieder und gewöhnte sich vorsichtig an das blendende Feuer. Es war ein kaltes Flackern und Lodern, das nicht zerstörend wirkte. Vor diesem Höllenfeuer kniete einer der Riesen und neigte sein Haupt.
    Die zuckenden Flammen formten ein Gesicht, und eine Stimme dröhnte durch den Raum.
    »Ihr werdet die Eindringlinge unverzüglich vernichten, jeden einzelnen ohne Ansehen der Person. Jeder kann eine unermeßliche Gefahr sein. In jedem Schloß, das ich euch zur Verfügung stellte, darf kein Leben existieren außer euch und jenen, die ihr bewacht! Das ist mein Wille, Xothor.«
    Xothor heißt er also, der Riese, dachte Baron Gregor und konzentrierte sein Augenmerk auf den Dämon, von dem nur ein Teil anwesend zu sein schien. Er mußte eine sehr mächtige Wesenheit sein, und Gregor glaubte, sie zu kennen.
    »Muß auch das feenhafte Geschöpf sterben, jenes wunderschöne Mädchen, das… ?«
    »Ich sage, daß ihr alle töten sollt!« donnerte die Stimme aus dem Höllenfeuer. »Jeden einzelnen, gleich, wer es ist! Unterschätzt nicht die Gefahr!«
    »So sei es denn, Asmodis«, murmelte Xothor wenig überzeugt.
    »Und bereitet euch darauf vor, daß das Versteck verlegt wird. Wenn es einmal gefunden wurde, kann es immer wieder geschehen. Die Wege durch das Grauen sind unsicher geworden. Ich muß ein anderes Versteck suchen. Bereitet euch darauf vor, und seid wachsam, oder mein grenzenloser Zorn wird euch treffen.«
    »Ja, Herr«, flüsterte Xothor.
    Da verlosch das Höllenfeuer. Trotz des Tageslichts, das durch das Fenster drang, schien es jetzt sehr dunkel zu werden.
    Asmodis, überlegte Gregor. Daher kannte er ihn. Er hatte Asmodis damals gesehen und gefühlt, als Thor und Thali entführt wurden. Anselm opferte sich und tötete den Zauberer Rain, aber Asmodis erschien persönlich und nahm die beiden Kleinen Riesen mit sich.
    Baron Gregor schob das Schwert langsam in die Scheide zurück. Der Riese Xothor richtete sich auf und drehte sich um. Er sah den Eindringling nicht, schien ihn auch nicht telepathisch zu fühlen. Gregor fühlte die Para-Kraft in sich. Auch der Riese hatte etwas Dämonisches an sich. Gregor brauchte seinen Kräften nur freien Lauf zu lassen, sie zu bündeln und zu konzentrieren…
    Doch in diesem Moment kam ihm ein anderer, möglicherweise besserer Einfall.
    Als der Gigant an ihm vorbei war, spurtete Gregor los und sprang den halbhohen Stiefel des Riesen an, klammerte sich an der Kante fest. Der Riese bemerkte es wohl nicht, denn er ging unverändert weiter. Gregor krallte sich fest und hing wie eine Klette an dem Stiefel.
    Bei jedem Schritt wurde er heftig hin und her geschleudert, aber er ließ nicht locker. Seine Kräfte reichten noch aus.
    Und schneller konnte er sich kaum durch das Schloß befördern lassen als auf diese Weise - außer, er nahm einen weiteren Sprung schräg zum Zeitstrom vor. Aber das lag nicht in seiner Absicht, weil jeder dieser Sprünge einiges an Kraft kostete.
    Und so würde er auf jeden Fall zielsicher mit seinen Freunden und Gefährten Zusammentreffen, denn dieser Xothor würde sich nun an die Arbeit machen, die Eindringlinge zu töten.
    Es sollte ihm schwerfallen. Denn diesmal war Gregor gewarnt, und auch die anderen würden die Gefahr rechtzeitig erkennen.
    Der Riese stampfte auf den großen Korridor hinaus.
    ***
    Mit oft erprobter Methode brachte Zamorra das schwarzhaarige Mädchen wieder zu sich. Dunkle Augen sahen ihn erschreckt an, ihr Blick flog zu Nicole, und in einer Reflexbewegung

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