0222 - Schlucht der stummen Götter
Auserwählten, denen Dimensionssprünge nichts ausmachten. Sie konnten in andere Reiche gelangen und dort forschen oder sich umschauen.
Und sie waren unentbehrliche Helfer für die, die einen verzweifelten Kampf auf der normalen Welt gegen die Mächte der Finsternis führten.
Er dachte an Kalifato. Nicht umsonst nannte man ihn den Todesboten. Wo er auftauchte, hinterließ er das Chaos, die Panik, den Schrecken – und den Tod…
Kalifato mußte gestoppt werden. Ein Dämon der Großen Alten, der seit langer Zeit zum erstenmal voll zuschlagen wollte.
Hoffentlich gelang ihm dies nicht…
***
Das Skelett hatte Kraft. Im Bruchteil einer Sekunde preßte es meinen Arm zusammen, riß und zerrte daran, wobei es versuchte, mich in den Wagen zu ziehen.
Suko hatte nichts bemerkt, er war zufrieden, nachdem er einen Blick in den Wagen geworfen hatte, dann wuchtete er die Fahrertür wieder zu, für ihn war die Sache erledigt.
Das Skelett mit dem Frauenkopf konnte er nicht sehen, da es noch immer auf dem Wagenboden lag und es ihm gelang, mich auf den Sitz zu ziehen, so daß ich mit dem Gesicht zuerst in das Polster gepreßt wurde.
Sogar die Stimme der Frau hörte ich, wie sie flüsterte: »Ich kriege dich. Du gehörst zu den ersten, denn du bist unser Feind…« Während die Worte gesprochen wurden, ließ mich das Skelett nicht los, sondern nahm auch noch die andere Knochenklaue zu Hilfe. Sie wanderte an meinem Körper hoch und suchte die Kehle.
Mein Gegner wollte mich erwürgen! Dabei stellte er sich sehr geschickt an. Es gelang ihm, die Knochenhand unter meine Brust zu schieben und den Hals zu umfassen.
Blitzschnell hob ich den Kopf. Die Klaue streifte nur die Haut. Ich aber stellte fest, wie sich das Leuchten innerhalb der Knochen intensivierte und das Skelett seine gesamte Kraft einsetzen wollte, um mich in seinen Bann zu ziehen.
Wieder spürte ich das seltsame Gefühl in meinem Kopf. Es waren fremde, unheimliche Gedanken, die von irgendwoher kamen und von dem Skelett geleitet wurden.
Leider konnte ich nicht an mein Kreuz herankommen. Ich war eingeklemmt, aber es gelang mir, mich zur Seite zu drehen und den Dolch zu fassen.
Mein Gesicht war verzerrt, die Stimmen in meinem Schädel steigerten sich zu einem dumpfen Brausen. Und sie wurden stärker, je länger mich die unheimliche Gestalt berührte und die Stimmen aus einer anderen Dimension leitete.
Endlich hatte ich den Dolch. Hart umklammerte meine Faust die Waffe. Ich stieß sie nach unten, traf noch den Sitz an der Vorderkante, der Stoß wurde dadurch etwas gebremst, aber er reichte aus, um noch das Skelett zu treffen.
Und zwar den Kopf!
Ich merkte dies an dem geringen Widerstand und hörte gleichzeitig auch das schwere Stöhnen.
Noch einmal stieß ich zu, diesmal allerdings kraftloser, denn das Brausen in meinem Schädel lähmte die Energien und saugte sie förmlich aus meinem Körper.
Da wurde die Wagentür aufgerissen.
Endlich hatte Suko begriffen. Ich sah seine Gestalt, als ich an dem Skelett vorbeischaute.
»Suko!« krächzte ich.
Ich hätte den Namen erst gar nicht zu sagen brauchen, denn der Chinese handelte.
Er packte den Unheimlichen an beiden Knöcheln, setzte seine gesamte Kraft ein und zerrte ihn von mir fort aus dem Wagen. Es gab ein klatschendes Geräusch, als der Kopf des Monstrums zu Boden fiel.
Ich bekam wieder Luft, konnte endlich frei atmen, und das Brausen in meinem Schädel ließ auch nach. Völlig fit war ich allerdings noch nicht, so mußte ich meinem Freund den Rest überlassen.
Suko hatte das Skelett mit dem Frauenkopf losgelassen und war zurückgesprungen. Er kannte die Gefahr, die von diesem seltsamen Wesen ausging, und er reagierte instinktiv richtig, indem er auf Distanz zu seinem Gegner ging.
Dabei zog er die Dämonenpeitsche, schlug einmal einen Kreis über den Boden, und drei Riemen fielen nach draußen.
Damit konnte er sich seinen Gegner auf Distanz halten.
Das Skelett mit dem Frauenkopf war wieder auf die Knochenbeine gekommen. Es starrte Suko an, und der Chinese wich dem Blick nicht aus. Schrecklich präsentierte sich das Gesicht des Wesens. Es war von der Dolchklinge getroffen worden, und diese hatte die gesamte rechte Wange aufgerissen.
Ein tiefer Spalt klaffte dort, aber kein Tropfen Blut rann aus der Wunde.
»Was willst du?« fragte Suko. »Verdammt, rede.«
Der Chinese bekam eine Antwort, mit der er momentan nichts anfangen konnte. Sie erschien ihm sehr seltsam, und er wußte nicht, wo er das Wort
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