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0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeigte Unruhe, als nach einer neuerlichen Explosion ein Viertel der ALTAI herausbrach und gleich einem Kometen davontaumelte. Anscheinend begannen jetzt die Triebwerke des kleinen Schiffes zu explodieren.
    Hoffentlich riß es nicht die ganze ALTAI auseinander!
    Ein vernehmliches Schnarren des Zeitmessers zeigte Grek 1 an, daß die Wartezeit um war. Er zögerte kurz, ungewiß, ob die Explosionen auf der ALTAI die Bergungsaktion nicht verzögert hatten. Doch dann entschloß er sich, den Zeitplan einzuhalten. Er erteilte den Befehl zum Angriff.
    Im Observatorium der ANDROTEST III drängte sich ein halbes Dutzend Menschen um Geräte, die normalerweise in einem Schiffsobservatorium nichts zu suchen hatten. Oberleutnant Elmar Kurdson gab seine Anweisungen mit kalter Stimme. Die Spezialisten hinter ihren Infrarotkameras bemühten sich, alle Befehle exakt und schnell auszuführen. Das eigenartig starr und leblos wirkende Gesicht Elmar Kurdsons übte einen beinahe hypnotischen Zwang auf sie aus.
    Kurdson selbst lächelte nur darüber. Er liebte es durchaus nicht, wenn man ihn wie ein Ungeheuer anstarrte, aber er ließ sich nichts anmerken. Kurdson war Kommandant einer Space-Jet gewesen, bis ein Schlachtkreuzer der Akonen sein Schiff aufbrachte und ihn gefangennahm. Er hatte es geschafft, aus einem schwerbewachten Lager zu entfliehen und dem Solaren Flottenkommando wichtige Informationen zu überbringen. Dabei war er sechs Minuten lang, zwischen Trümmerstücken eingeklemmt, in dem brennenden Hangar eines Kurierschiffes gewesen. Als Folge davon bestanden seine Schädelknochen jetzt aus Organplastik, das Fleisch und die Haut des Gesichts aus biosynthetischem Plasma, und die Augen waren ebenfalls ein Kunstwerk terranischer Biotechnik. Trotz aller technischer Vollkommenheit kam es ihm selbst manchmal vor, als säße sein Gehirn in einem Totenschädel.
    Er schloß geblendet die Augen, als drüben bei der ALTAI wieder einmal etwas explodierte. Mit heiserer Stimme befahl er einem Kameramann, seinen Apparat auf den Energieausbruch einzuschwenken.
    Erst danach dachte er an Tsuka und seine Männer, die sich zu dieser Zeit etwa bis zur Zentrale der ALTAI vorgearbeitet haben mußten, Unwillkürlich machte er eine Handbewegung zur Stirn, um sich den Schweiß abzuwischen. Mit einem Fluch ließ er die Hand wieder sinken. Er hatte sich noch nicht daran gewöhnt, daß die Synthoplasma-Haut keine Schweißdrüsen besaß.
    Ein Kameramann betrachtete ihn entsetzt. Elmar Kurdson grinste. Innerlich verfluchte er den Befehl, der ihn zum untätigen Beobachter gemacht hatte.
    Immerhin, sagte er sich nach einer Weile, waren die fünf Agenten geborgen worden. Vielleicht würden die Informationen, die sie mitbrachten, die Grausamkeiten des bevorstehenden Krieges reduzieren. Vielleicht konnte der Krieg sogar verhindert werden.
    Nach Kurdsons Meinung gab es keine unvermeidbaren Kriege. Er öffnete den Mund, um den Befehl zum Einstellen des Filmens zu geben. Das Heulen der Alarmsirenen machte den Befehl überflüssig. Eine halbe Minute später stand Elmar Kurdson allein im Observatorium der ANDROTEST III.
    Die blitzenden Teleskope spiegelten die Glut der Energiebahnen, die draußen, jenseits der Panzerplastkuppel, die Schwärze des Raums zerschnitten.
    Pawel Kotranow zweifelte keine Sekunde daran, daß die fünf Agenten der ALTAI in größter Gefahr schwebten. Wenn sie überhaupt noch lebten. Die Explosion von drei Ringwulstprojektoren mußte auch die Umgebung der Hauptzentrale verwüstet haben.
    Kotranow wandte sich an Ez Hattinger, der unbeweglich auf den Bildschirm schaute. „Major!"
    „Ja, Sir?" Hattinger drehte ihm sein Gesicht zu. In seinen Augen flackerte die Angst um die Männer in dem kleinen Beiboot.
    „Begeben Sie sich zur A-Schleuse, Major. Falls die Bergungsaktion ins Stocken gerät, unterstützen Sie sie nach eigenem Ermessen. Aber es muß schnell gehen. Ich wundere mich sowieso schon, daß die Maahks noch nicht hier sind. Sie schwärmen wie aufgescheuchte Hühner an der falschen Stelle herum," Erst jetzt bemerkte Kotranow, daß Hattinger seine letzten beiden Sätze gar nicht mehr gehört hatte. Er war bereits verschwunden.
    Ez Hattinger eilte, so schnell er konnte, zur A-Schleuse.
    Immerhin vergingen fünf Minuten, bis er dort ankam, und so wunderte er sich nicht, daß der Vakuumtunnel bereits wieder eingeholt wurde. Dennoch wurde er seine Angst nicht los. Er wandte sich an eine der beiden Schleusenwachen. „Was ist mit den Leuten der

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