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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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Glas aus der Hand zu nehmen.«
    Ich rutschte von dem Barhocker herunter.
    »Vielen Dank für die Auskünfte«, sagte ich und legte einen Schein auf den Tisch, der auch im Beach Hotel ein anständiges Trinkgeld bedeutete.
    Mein nächstes Ziel war das Büro der Küstenschutzstelle im Hafen. Ich traf Captain Cross, den Chef des Küstenschutzbootes Nummer 4 in seinem Büro, beschäftigt mit irgendwelchen Schreibarbeiten.
    Cross war ein untersetzter Seebär mit einem wettergebräunten Gesicht und hellen Augen.
    Er reichte mir seine Hand, deren Griff so hart war wie ein Schraubstock.
    »Sheriff Denver rief mich an und teilte mir mit, dass New York mit unseren Nachforschungen nicht zufrieden sei und einen Mann zur Nachprüfung geschickt hätte«, sagte er ohne Umschweife. »Sie werden nichts finden, Agent Cotton. Ich für mein Teil verstehe mein Handwerk.«
    »Woran ich nicht zweifle, Captain«, antwortete ich höflich.
    »Gestatten Sie mir dennoch ein paar Fragen. Nahmen Sie Mrs. Lafort an Bord, als sie die Windrose von Mister Ralligan fanden?«
    »Nein, wir liefen nur neben seinem Schiff her. Die Borera war ja im Ablaufen begriffen.«
    »Wie sah Mrs. Lafort aus? War sie verletzt?«
    »Nun, sie sah aus wie jemand, der eine ganze Menge Wasser geschluckt hat, aber Verletzungen hatte sie nicht.«
    »Mister Ralligans Boot war von dem Sturm beschädigt worden?«
    »Ja, der Mast für das Hilfssegel war abgeknickt und von der Kajüte waren die Fenster und eine ganze Anzahl der Bretter zertrümmert worden.«
    »Captain Cross, ich nehme an, dass Sie nach der Rettung von Mrs. Lafort auch die Suche nach ihrem Mann aufgenommen haben?«
    »Selbstverständlich. Wir kreuzten mit vier Booten bis zum Einbruch der Dunkelheit jene Gegend ab, in der nach Mrs. Laforts Aussagen das Unglück geschehen sein musste. Ohne Ergebnis.«
    »Fanden Sie keine Überreste von Laforts Boot?«
    »Nein, nicht eine einzige Planke. Bitte, kommen Sie mit an die Karte!«
    Er trat vor eine große Karte des Küstengebietes, die an der Wand hing.
    »Der Sturm hatte diese Richtung«, erklärte er. »Wenn das Boot etwa in diesem Gebiet verunglückt ist, dann müssen die Reste auf das offene Meer hinausgetrieben worden sein. Unsere Suchaktion erstreckte sich bis etwa zu dieser Linie. Bei der herrschenden Windgeschwindigkeit und dem Wellengang besteht durchaus die Möglichkeit, dass Reste des Bootes, falls es nicht einfach wie ein Stein abgesoffen ist, bereits über die Linie hinaus abgetrieben worden sind.«
    »Sagte Mrs. Lafort nicht aus, das Boot sei umgeschlagen?«, fragte ich sanft. »Soviel ich davon verstehe, sinkt ein umgeschlagener Kahn nicht, bis er von den Wellen in seine Bestandteile zerlegt worden ist. Stimmt das?«
    »Manchmal«, knurrte der Captain, »aber es kommt auch nicht selten vor, dass der Seegang das Schiff wieder umdreht. Wenn es dann vollläuft, sinkt es geradewegs auf den Meeresgrund.«
    »Sprechen wir noch einmal über die Windrose. In welcher Entfernung von der Küste stießen Sie auf das Motorboot?«
    »Etwa drei Meilen und ungefähr hier.« Er zeigte mir die Stelle auf der Karte.
    »Auch von Mister Ralligans Boot müsste in dem Unwetter einiges über Bord gegangen sein, zum Beispiel der Mast. Bei Ihrer späteren Suche entdeckten Sie auch diese Dinge nicht?«
    »Nein«, brummte Cross, »aber danach haben wir auch nicht gesucht.«
    »Ich nehme an, Sie haben nach Schiffstrümmern aller Art Ausschau gehalten, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich, aber es waren einfach keine da. Schließlich ist das Meer kein Ententeich.«
    Ich grinste ein wenig. »Glauben Sie nicht, dass ich Ihnen eine Pflichtverletzung vorwerfen will, Captain. Mir scheint alles in Ordnung zu sein. Ich habe nur noch eine Frage, die nichts mit dieser Sache zu tun hat. - Kennen Sie Wybeen Ranch?«
    »Klar«, sagte er. »So heißt das Haus, das Mister Ralligan bewohnt. Es hat mit einer Ranch nichts zu tun. Es heißt nur so. Es liegt hier.«
    Er zeigte mir auf der Karte die Bucht.
    »Von der Landseite her ist es schwer zu finden. Sie müssen diese Straße benutzen. Wenn Sie beim Meilenstein 12 auf einen Feldweg abbiegen und sich darauf durch das Unterholz des Küstenstreifens schlängeln, dann kommen Sie hin.«
    Ich bedankte mich, verließ Captain Cross und ließ mich von einem Taxi zu einem Autoverleih bringen. Ich mietete mir einen unauffälligen grauen Ford, kaufte mir eine Karte von Miami und Umgebung und machte mich auf die Socken.
    Ich fuhr die Straße, die Cross mir genannt

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