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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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aufgehalten haben.«
    Sie nickte stumm und ging. Ich ertappte Phil dabei, wie er ihr bewundernd nachstarrte. Grinsend gab ich ihm einen leichten Rippenstoß.
    »Gönn mir bitte eine hübsche Unterbrechung, in einer verdammt wenig hübschen Arbeit« knurrte er. »Wir werden in dieser Sache noch genug Arbeit haben, das kannst du mir jetzt schon glauben. Alles in allem müssen es wenigstens zehn Mann gewesen sein.«
    Damit hatte er leider recht. Und das bedeutete, das wir uns mühselig diese zehn Mann einzeln würden zusammensuchen müssen. Denn es war anzunehmen, dass sich die Gangster sofort nach der Teilung der Beute trennen würden, was unsere Arbeit natürlich erschwerte.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Die Vermittlung hatte Bescheid erhalten, unter welchem Hausanschluss Phil und ich zu erreichen waren. Ich nahm den Hörer und meldete mich.
    »Wir haben die Fingerabdrücke des Toten in unserer Kartei gefunden, Jerry«, sagte ein Kollege aus dem Archiv im Distriktgebäude. »Es handelt sich um einen gewissen Gus Likowski. Und unter den Karten der Leute, die Verkrüppelungen an den Händen auszuweisen haben, gibt es nur eine Karte, die sich auf das Fehlen des vordersten Gliedes am rechten Ringfinger bezieht. Der Mann heißt Mort Calleghan.«
    »Danke schön«, sagte ich. Und dabei dachte ich: Knapp zwei Stunden nach dem Überfall kennen wir bereits zwei von den Bandenmitgliedern. Wenn es so schnell weitergeht, dann wird der Fall keine großen Schwierigkeiten machen.
    Ich irrte mich gewaltig…
    ***
    Nachmittags gegen vier waren wir wieder im Distriktgebäude. Mr. High unser Chef, ließ uns zu sich rufen. Er bot uns Plätze, Zigaretten und Whisky an und bat um unseren Bericht. Phil begann mit den Worten: »An der ganzen Geschichte waren rund zehn Mann beteiligt. Zwei von ihnen traten als Schlosser auf. Sie hatten ein Stahlgitter in den Haupteingang gestellt und taten so, als müssten sie daran arbeiten. Auf diese Weise gelang es ihnen, neue Kunden am Betreten des Bankgebäudes zu hindern, bis der Überfall abgeschlossen war. Danach stellten sie das Gitter einfach gegen die Hauswand, ließen ihre Werkzeuge liegen und verschwanden.«
    »Gibt es brauchbare Beschreibungen dieser beiden Männer?«, erkundigte sich der Chef.
    Phil machte eine vage Geste.
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte er. »Wir haben insgesamt sechs Aussagen vorliegen, die sich auf diese beiden Männer beziehen. Unsere Spezialisten arbeiten jetzt daran, wie man aus diesen sechs verschiedenen Aussagen zwei brauchbare Beschreibungen machen könnte. Das Resultat bleibt abzuwarten. Aber unabhängig von diesen beiden haben wir eine sehr gute Beschreibung von einem Burschen, der als herrschaftlicher Fahrer in Erscheinung getreten ist. Er trug einen grauen Zweireiher und eine graue Schirmmütze. Zusammen mit einem ähnlich ausstaffierten Mann schleppte er einen großen Schrankkoffer durch den Nebeneingang. Sie sorgten dafür, dass mit dem Koffer der Nebeneingang versperrt wurde. Im Gegensatz zu den Gangstern in der Bank trug dieser angebliche Fahrer natürlich keine Maske. Zum Glück kam ein intelligenter Mann vorbei und wollte in die Bank, als sich der eine Fahrer angeblich mit dem Koffer abmühte. Von diesem Besucher erhielten wir eine außerordentlich genaue Beschreibung des Mannes. Im Augenblick wird im Archiv gesucht, ob wir einen Stammkunden haben, auf den diese Beschreibung zutrifft. Ich möchte wetten, dass wir ihn haben. Das Ganze war keine Arbeit von Anfängern oder Amateuren. Das haben Profis gemacht, und die haben wir in unseren Karteien.«
    »Ich verstehe jetzt, wie die beiden Eingänge gesichert wurden« nickte Mr. High. »Und was spielte sich in der Bank selbst ab?«
    Abwechselnd schilderten Phil und ich die Einzelheiten, so wie wir sie nach den Aussagen der Besucher der Bank oder der Angestellten rekonstruieren konnten.
    »Das war wirklich die Arbeit von Berufsverbrechern«, nickte Mr. High. »Allein die Tatsache, dass sie vier Maschinenpistolen hatten, deutet darauf hin. Es ist für einen, der keine Beziehungen zur Unterwelt hat, gar nicht einfach, sich vier Maschinenpistolen zu besorgen. Wie steht es mit den Wagen? Die Burschen haben doch sicher Autos verwendet?«
    »Natürlich«, bestätigte ich. »Einen Fairlane und einen Station Car. Sie müssen in den Autos außerdem leere Koffer, Reisetaschen und Aktentaschen bereitgehalten haben. Der Fairlane wurde schon gefunden. Die Burschen fuhren lediglich um die Ecke bis zur

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