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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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Chance.«
    »Was wollt ihr von uns?«, stieß Ronders hervor, der ein bisschen blass geworden war.
    »Nur ein bisschen unterhalten«, sagte Phil freundlich. »Also bezahlt eure Zeche und kommt mit!«
    Sie zögerten. Wenn sie anfingen, hier einen Feuerzauber zu veranstalten, konnte das ins Auge gehen. Also legten Phil und ich vorsichtshalber unsere Fingerspitzen an die Kolben unserer Dienstpistole, die wie üblich in den Schulterhalftern saßen. Natürlich blieb diese Bewegung den Gangstern nicht verborgen.
    »Okay«, murmelte Lesskow. »Wir kommen mit raus, damit ihr mit uns sprechen könnt. Aber wir kommen nicht mit zum FBI oder zum nächsten Revier. Nicht, wenn Sie uns nicht einen Haftbefehl vorzeigen können.«
    »Wir wollen erst einmal rausgehen«, schlug ich vor. »He, Kellner, die Herren möchten zahlen!«
    Der Kellner, der zufällig vorbeischwirrte, kam eilig heran. Er rechnete und nannte einen Betrag, der knapp unter zehn Dollar lag. Dafür mussten sie schon allerhand Alkohol verputzt haben. Lesskow griff in die Hosentasche und zog einen Geldschein heraus.
    Es war ein nagelneuer Fünfziger. Meine Hand lag schneller auf dem Schein als die des Kellners.
    »Der Schein ist beschlagnahmt«, sagte ich hart.
    Lesskow sah mich an. Unsere Blicke fraßen sich ineinander. Und dann ging Lesskow blitzschnell zum Angriff über.
    ***
    Neville betrat das Archiv und baute sich vor Guy Wolters, der gerade Dienst hatte, auf.
    »Hör mal, Guy«, sagte er sehr nachdenklich, »ich habe da eine ganz bestimmt Sache im Auge. Es würde zu weit führen, wenn ich dir das alles jetzt erklären wollte. Jedenfalls brauche ich dazu die Akten von einem Banküberfall, der verdammt, wahn war das nur?«
    Neville schloss die Augen und bewegte lautlos die Lippen. Es schien, als ob er sich irgendwie etwas ausrechnete. Schließlich meinte er: »Es muss so ungefähr ’33 oder ’34'gewesen sein, als das passiert ist. Die Geschichte wirbelte damals allerlei Staub auf, weil ein Bankangestellter mit den Gangstern gemeinsame Sache gemacht hatte. Such doch mal, ob du die Akten von John Clifford finden kannst!«
    »Clifford?«, erwiderte Wolters. »Da brauche ich nicht zu suchen. Die hängen unter ›C‹ wie es sich gehört. Moment mal!«
    Er verschwand in einem der langen Gänge zwischen den Regalen, die den Riesenraum bis unter die Decke füllten. Nach einiger Zeit kam er mit einer dicken Mappe zurück, die so verstaubt war, dass sie jahrelang nicht benutzt worden sein konnte.
    »Ich bring sie nachher wieder rauf«, sagte Neville in Gedanken versunken.
    Er kehrte in sein Office zurück und schlug die Akte auf. Er las sich langsam und sehr aufmerksam durch die ganze Akte,dann klappte er sie zu und ging entschlossen zu Mr. High. Unser Chef empfing ihn sofort. Es ist seine Art, ständig für seine Leute Zeit zu haben.
    »Was gibt es denn, Neville?«, fragte der Chef.
    Neville stemmte seine klobigen Fäuste, auf denen einige Narben beredet davon zeugten, dass diese Hände nicht nur Akten transportiert hatten, auf die vorderste Schreibtischkante, beugte sich vor und sagte dem Chef ins Gesicht: »Ich weiß, wer das Ding heute früh mit der Bank gedreht hat.«
    Mr. High hob überrascht den Kopf. Seine schlanken Künstlerfinger tippten mit den Spitzen gegeneinander. Interessiert fragte er: »Nun? Wer ist es Ihrer Meinung nach gewesen, Neville?«
    Diese Frage hatte nicht den leisesten ironischen Unterton. Bei aller Verschrobenheit gehörte Neville nicht etwa zu den Leuten, die man mit nachsichtiger Geduld behandelt, weil sie alt geworden sind. Noch immer galt Nevilles Wort im ganzen Distriktgebäude etwas, denn seine fast vierzigjährige Erfahrung im Kampf gegen das Verbrechen hatte uns schon wertvolle Tipps eingebracht.
    »Das war John Clifford«, sagte Neville ruhig und bestimmt.
    Der Chef zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Clifford?«, murmelte er. »Mir ist, als ob ich den Namen schon einmal gehört hätte. Helfen Sie mir, Neville: Wer ist dieser Clifford?«
    »John Clifford«, sagte Neville hart, »geboren am 11. November 1916, war mit knapp zwanzig Jahren der gerissenste Bandenführer der Downtown. Eine Unzahl von Delikten wurde seiner Gang zugeschrieben, aber man konnte ihm nicht an den Kragen. Die Stadtpolizei damals, korrupt wie fast überall im Lande, wurde einfach nicht mit dem Burschen fertig. Da nahm ich mir diese Bande vor…«
    Er machte eine kleine Pause. Seine Augen schienen in eine unendliche Feme zu blicken. Mr. High sah ihn ernst

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