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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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keine Antwort, aber es fiel ihr auf, daß Wagner so regungslos dasaß. Sie ging ein paar Schritte näher und bemerkte den glanzlosen Ausdruck seiner Augen. Da sagte sie dem Etagenkellner Bescheid, der verständigte den Geschäftsführer, dieser den Hoteldetektiv, und der schließlich telefonierte mit Flopiere, da er den Leutnant kannte.
    Als ich diese Geschichte erfahren hatte, entließ ich den Kellner und ging hinauf in Wagners Zimmer. Es wimmelte von Männern, die Gummihandschuhe trugen und das Zimmer einer genauen Durchsuchung unterzogen. Ich fand Flopiere im Badezimmer.
    »Was sagt der Arzt?« fragte ich. Flopiere schnaufte.
    »Sie hatten recht, Cotton. Wagner ist höchstwahrscheinlich ermordet worden oder hat Selbstmord begangen. Mit einem Gift, das die Herztätigkeit lähmt. Der Arzt ist sich noch nicht darüber im klaren, welches Gift es gewesen sein könnte, aber er hält es für sicher, daß überhaupt ein Gift an seinem Tod schuld ist.«
    »Haben Sie schon die Fahndung nach dem Burschen angekurbelt, den mein Freund Ihnen beschrieben hat?«
    »Ja, sicher. In einer halben Stunde kommt er nicht mehr aus Florida heraus und auch nicht aus Miami. Wenn er nicht schon die Stadt verlassen hat.« Phil kam ins Badezimmer und zeigte mir einen Stapel falscher Hunderter. Ich sah sie flüchtig an. Sie hatten alle eine Schleife zu viel in der linken unteren Ecke. Ich tippte mit dem Zeigefinger auf diese vierte Zierschleife.
    »Das Todeszeichen, Flopiere«, sagte ich ernst. »Jeder wird ermordet, der dieses Falschgeld umzusetzen versucht. An diesen Blüten klebt der Tod. Wenn ich nur wüßte, warum?«
    ***
    Es war nachmittags gegen drei Uhr, als Flopiere, Bruce Marshall vom hiesigen FBI-Büro, Phil und ich zu einer abschließenden Besprechung in Wagners Zimmer saßen. Der Leichnam war inzwischen weggebracht worden, und der Doc der Mordkommission war sofort mitgefahren, um sich unverzüglich an die Obduktion zu machen. Die beiden Whiskygläser, die man neben Wagners Leiche auf dem kleinen Tisch vorgefunden hatte, waren auch schon ins Labor geschickt worden zur genauen Untersuchung. Es stand anzunehmen, daß man in Kürze wissen würde, welches Gift verwendet worden war.
    »Wieviel Falschgeld ist eigentlich gefunden worden?« fragte Marschall.
    »Etwas über viertausend Dollar«, erwiderte Flopiere.
    »Sind Fingerabdrücke des Mörders vorhanden?«
    Flopiere zuckte die Achseln.
    »Wir haben die beiden Whiskygläser natürlich genau danach untersucht. Außer Wagners Abdrücken waren ein paar andere auf den Gläsern, aber das können auch die Prints des Etagenkellners sein. Im Laufe des Nachmittags wird sich diese Frage wohl klären.«
    »Die Fahndung nach diesem Burschen läuft ja, nicht wahr?« fuhr Marschall fort.
    »Natürlich. Aber ich glaube nicht, daß er noch in der Stadt ist. Es wäre nackter Selbstmord, wenn er sich noch in Miami herumtriebe. Er kann sich selbst sagen, daß er sich zu oft sehen ließ, als daß er hier noch sicher sein kann. Ich möchte annehmen, daß er sofort nach dem Besuch bei Wagner das Weite suchte.«
    »Wohin kann er sich gewandt haben?« fragte Marshall.
    »Nach New York«, sagte ich.
    Flopiere und Marshall sahen mich überrascht an. Der Leutnant brummte:
    »Wie kommen Sie denn darauf, Cotton?«
    »Es ist nur eine Vermutung. Aber ich bin sicher, daß ich recht habe mit dieser Vermutung. Der Portier sagte aus, daß der Bursche ihm wie ein Nordstaatler vorgekommen sei. Reimen wir uns doch einmal alles zusammen: Moore gab an, er stamme aus New York. Wagner schrieb ins Gästebuch des Hotels ebenfalls, daß er aus New York stamme. Porges, der mexikanische Killer, wohnt ebenfalls in New York. Alles hängt irgendwie mit New York zusammen.«
    »Das ist nicht abwegig«, nickte Marshall. »Man sollte die Fahndung auf New York ausdehnen.«
    »Das ist bereits veranlaßt«, sagte ich. »Ich habe heute mittag mit unserem New Yorker Distriktschef telefoniert und ihm die Beschreibung durchgegeben.«
    »Das ist gut«, stimmte Marshall zu. Das Gespräch ging zwischen Flopier, Marshall und Phil weiter, während ich einem plötzlichen Einfall nachging. Dann unterbrach ich sie.
    »Ist das ein echter Schein oder ein falscher?« fragte ich und legte den Hunderter auf den Tisch, den ich mir in der Post von dem Jungen am Paketschalter hatte geben lassen.
    Ich beobachtete sie genau. Jeder, auch Phil, blickte nur in die linke untere Ecke des Geldscheines und zählte dort die Zierschleifen im Ornament.
    »Echt«, sagten

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