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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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uns auf die Strümpfe. Die Konfektionsabteilung für Herren nahm die Hälfte des zweiten Stockwerks ein. Es gab in dieser Abteilung nur eine einzige Kasse, die groß mit der Nummer Sechs gekennzeichnet war. Dahinter saß ein nettes Mädchen von ungefähr zweiundzwanzig Jahren. Wir beriefen uns auf den Prokuristen.
    »Ja, ich weiß schon«, sagte sie. »Sie wollen wissen, wer gestern bei uns die sechs Hundert-Dollar-Scheine einzahlte, nicht wahr?«
    »Genau!« sagte Phil freundlich. »Können Sie sich daran erinnern?«
    »Aber ja. Es kommt nicht alle Tage vor, daß jemand gleich sechs Anzüge auf einmal kauft und Krawatten und Hemden dazu. Das war jemand, der sich alles ins ›Blue Beach Hotel‹ schicken ließ. Den Namen habe ich leider vergessen. Aber den müßten sie vom Chef unserer Transportabteilung erfahren können. Über jede Fahrt zur Belieferung eines Kunden wird Buch geführt.«
    »Wo können wir den Boss der Transportabteilung erreichen?«
    »Im Büroflügel«, erwiderte das Mädchen. »Das Zimmer neben dem des Prokuristen.«
    »Danke!«
    Wir gingen den Weg zurück', den wir gekommen waren. Der Leiter der Transportabteilung war ein kräftiger Bursche von höchstens dreißig Jahren. Man sah seinen Händen an, daß er selber einmal Fahrer gewesen war.
    »Blue Beach Hotel?« murmelte er. »Augenblick, das werden wir gleich haben.«
    Er zog einen Holzblock heran, aus dem ein langer Nagel hochragte, auf den viele Zettel aufgespießt waren. Schon nach kurzer Zeit wußten wir Bescheid.
    »Mister Bryan S. Wagner war der Empfänger. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Das genügt uns auch«, meinte Phil zufrieden.
    Wir verließen das Kaufhaus und fuhren die Straße entlang, bis wir den nächsten Polizisten sahen. Ihn fragten wir nach dem Blue Beach Hotel. Er beschrieb uns den Weg ausführlich. Wir bedankten uns und brausten los.
    Unterwegs kamen wir an einer Bank vorbei. Phil reckte den Kopf und sagte plötzlich:
    »Halte doch mal an, Jerry! Das ist die zweite Bank, von der Flopiere gestern sprach. Da wir schon hier sind, kann es nichts schaden, wenn wir uns auch hier mal umhören, wer die falschen Hunderter einzahlte.«
    »Meinetwegen«, brummte ich und trat auf die Bremse.
    Wir stiegen aus und betraten die Bank. In der Schalterhalle summte ein riesiger Ventilator, der einen angenehm kühlen Luftzug zustandebrachte. Wir sahen uns um und fanden einen Schalter, über dem in großen Buchstaben EINZAHLUNGEN stand.
    Ein paar Minuten mußten wir warten, weil dort gerade Betrieb war. Dann setzten wir uns in Bewegung. Hinter dem Schalter stand ein alter Mann von mindestens sechzig Jahren. Ich glaubte kaum, daß wir hier Erfolg haben würden, sah mich aber in meinem Pessimismus getäuscht.
    Nachdem wir dem Alten erläutert hatten, um was es ging, nickte er.
    »Ja, ja, weiß schon Bescheid. Seit mir mein Kollege Lafond gesagt hat, daß es falsche Hunderter gäbe, passe ich natürlich gerade bei den Hundertern besonders auf. Es war ja wirklich nett von Lafond, daß er mir davon etwas sagte. Denn das Schatzamt hat nämlich bis auf den Tag keine offizielle Mitteilung an die Banken herausgegeben.«
    »Das weiß ich«, sagte ich ungeduldig. »So? Ach, das wissen Sie?« brummte der Alte in der umständlichen Art, die manchen älteren Leuten eigen ist. »Das überrascht mich aber.«
    »Hören Sie mal«, sagte ich, »wir haben nicht viel Zeit. Können Sie sich nun erinnern, wer Ihnen die falschen Hunderter brachte?«
    »Es war ja nur einer!« sagte der Alte. »Also gut!« seufzte ich. »Dann den einen!«
    »Den brachte Joseph Roonly, der Besitzer des Zigarrenladens vorn an der Ecke.«
    »Danke«, sagte ich. »Das war alles, was wir wissen wollten.«
    Wir verließen die Bank. Da der Zigarrenladen an der nächsten Straßenecke lag, beschlossen wir, auch den noch mitzunehmen, bevor wir zum Blue Beach Hotel fuhren.
    Unser Besuch im Zigarrenladen verlief glatt und brachte immerhin das Ergebnis, daß wir eine Beschreibung des Mannes erhielten, der gegen einen Hundert-Dollar-Schein ein Kästchen langer Virginia-Zigarren gekauft hatte.
    »Wahrscheinlich ist es dieser Bryan S. Wagner gewesen«, sagte Phil, als wir wieder in unseren Wagen stiegen. »Wir werden es ja sehen, wenn wir Wagner gegenübertreten, ob die Beschreibung auf ihn paßt.«
    Bis zum Blue Beach Hotel mußten wir ein gehöriges Stück fahren, denn es lag ziemlich weit im Norden, aber direkt am Strand. In der Preisklasse schien es noch eine Stufe über dem Sunrise

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