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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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einmal Turner«, sagte der Captain. »Ich hoffe, Sie sind jetzt ein bisschen ruhiger geworden, Hamilton. Jetzt erzählen sie mir mal die Geschichte noch einmal. Also, wer hat angerufen?«
    »Ein gewisser Forrest, Sir. Ein Vertreter für einen Buchklub. Er befand sich in der Dyckman Street und wollte gerade in die Staff Street einbiegen, als er aus dieser Straße Schüsse hörte. Da ist er stehen geblieben und hat sich an die Hauswand gedrückt. Ein paar Sekunden später sei ein schwarzer Chrysler in geradezu verrücktem Tempo aus der Staff Street herausgekommen.«
    »Hat er sich die Nummer des Wagens gemerkt?«
    »Nein, Sir. Er hat wohl nicht daran gedacht, oder es ist einfach zu schnell gegangen. Jedenfalls wartete er noch ein paar Augenblicke, aber da alles ruhig blieb, wagte er es dann doch und ging in die Staff Street.«
    Der Beamte räusperte sich. Turner wurde ungeduldig.
    »Na? Und?«, rief er. »Was war nun los?«
    »McNeily lag auf dem Gehsteig, Sir. Und ein Stück vor ihm eine bewusstlose Frau. McNeily ist mindestens schwer verwundet.«
    Turners Nasenspitze wurde bleich.
    »Was heißt mindestens?«, fragte er.
    »Das ist wörtlich der Ausdruck, den der Buchklub-Vertreter gebrauchte, Sir«, erwiderte der Beamte ungehalten. »Das ist ja nicht meine Schuld.«
    Seine Stimme klang frostig. Ich glaube, dachte Turner, ich habe ihn ein bisschen zu grob angefahren.
    »Okay, Hamilton«, sagte er. »Entschuldigen Sie meinen barschen Ton. Ich habe es nicht so gemeint.«
    »Aber das ist schon in Ordnung, Sir!«, sagte der Beamte schnell.
    Turner legte den Hörer auf.
    Als sie in die Staff Street einbogen, bemerkten sie den Menschenauflauf.
    »Schalten Sie die Sirene ein!«, befahl Turner.
    »Ja, Sir«, nickte der junge Fahrer.
    Im Schritttempo schob sich der Wagen in die nur zögernd zurückweichende Menge. An der Bordsteinkante stoppte der Buick. Turner stieg aus. Ein paar Schritte weiter sah er McNeily liegen. Neben ihm stand ein älterer Mann und wischte sich gerade die Hände mit einem Taschentuch ab.
    Während Turner die wenigen Schritte zurücklegte, gefror sein Gesicht zu einer steinernen Maske. Auf einmal wurde dem Captain bewusst, dass seine Schritte laut vom Gehsteig widerhallten und als schleppende Geräusche über die Menge dahintönten, die stumm und gespenstisch ruhig dastand. Unwillkürlich trat er leiser auf, bis er McNeily erreicht hatte. Er wollte sich bücken, aber der ältere Mann, der noch immer mit einem Taschentuch seine Finger abrieb, sagte mit einem leisen Kopfschütteln: »Zu spät, Sir. Der Sergeant ist tot.«
    Turner war es, als ob ihm jemand einen Schlag in den Magen versetzt hätte.
    McNeily tot! Aber vor knapp einer Stunde hatte er ihm doch noch die Hand geschüttelt, ihm gratuliert zur bestandenen Prüfung! Und jetzt auf einmal tot? Turner blickte hinab auf die reglose Gestalt, die zu seinen Füßen lag. Wie bringe ich das nur seiner Frau bei, dachte er. Und gleichzeitig sagte es an der anderen Stelle seines Gehirns: Du musst etwas tun! Alle blicken nur auf dich. Man erwartet, dass du jetzt etwas tust. Die ganze Autorität der New Yorker Polizei liegt jetzt auf deinen Schultern, solange du der einzige lebende Uniformierte hier bist.
    Er drehte sich abrupt um und eilte zum Wagen. Die Leute machten ihm Platz. Sie sahen ihn neugierig an. In ihren Gesichtern stand etwas wie die Andeutung von Furcht. Turner nahm den Hörer.
    »Mordkommission Manhattan West benachrichtigen«, sagte er. »Sofort in die Staff Street! Alle entbehrlichen Leute hier herauf! Alle Mann auf der Bereitschaftsliste anrufen. Wer weiter weg wohnt, mit Streifenwagen abholen! Alles nach hier! Und vor allem Tempo!«
    »Mordkommission und Bereitschaft. Ja, Sir!«
    Turner drückte die Taste ein, die sein Funkgerät auf die Frequenz der Funkleitstelle des Hauptquartiers legte.
    »Hier ist Captain Turner«, sagte er mit einer Stimme, die fremd und kühl klang. »E-Gespräch mit dem Commissioner, bitte.«
    Der Commissioner der Stadtpolizei herrschte über 24 000 Beamte und Angestellte der Stadtpolizei. Es ist nicht einfach, ihn telefonisch zu erreichen. Aber das Codewort »E-Gespräch« macht einem Captain jede Leitung frei. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die sonore Stimme des Polizeipräsidenten durch den Hörer drang.
    »Ja, Turner?«
    »Sergeant McNeily von meinem Revier ist in der Staff Street ermordet worden, Sir. Am helllichten Tag! Dabei hatte er gerade die Prüfung…«
    »Ich weiß, Turner«, unterbrach der

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