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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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sich alle Mühe gaben, eine widerstrebende, laut schreiende Frau ebenfalls in den Wagen zu schieben.
    McNeily setzte sich in Bewegung, während seine Hand nach der Pistole tastete.
    »Halt!«, rief er. »Stehen bleiben! Hände hoch!«
    Endlich hatte er die Pistole draußen. Er wollte sie hochziehen, als über eine Autotür hinweg plötzlich ein Feuerstoß flammte. Das heisere Rattern einer Maschinenpistole übertönte das Geschrei der Frau.
    McNeily wurde in seinem Lauf gestoppt, als sei er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen. Ein paar Herzschläge lang stand er mit hohlem Kreuz, leicht gespreizten Beinen und sinnlos vorgereckten Armen wie gelähmt.
    Dann brach ein Schwall schaumigen Blutes über seine Lippen. Er warf den rechten Arm hoch und versuchte, sich an der vorspringenden Steinplatte eines Pfeilers zu halten. Aber seine Finger griffen ins Leere. Schwer kippte Allan McNeily nach vorn und schlug mit dem Gesicht auf den Gehsteig.
    Er spürte nichts mehr davon. Zwei Kugeln hatten seine Lunge, eine hatte sein Herz durchbohrt.
    ***
    »Phil!«, sagte ich erfreut. »Alter Junge!«
    Phil griff meine Hand. Als er sie drückte, verzog ich schmerzhaft das Gesicht.
    »Oh!«, sagte Phil erschrocken. »Ich… eh… entschuldige«
    »Schon gut«, krächzte ich. »Du kannst nichts dafür. Die Ärzte hier taugen nichts. Ich bin jetzt schon mindestens fünf Tage hier in diesem Bau, und ich kann noch nicht einmal jemandem die Hand geben, ohne dass mir alles wehtut. Hm?«
    Ich sah meinen Freund fragend an. Er hatte den Mund geöffnet, als ob er etwas sagen wollte. Aber er schüttelte den Kopf.
    »Es ist nichts. Mir fiel nur gerade ein, von wem ich alles Grüße bestellen soll. Wenn ich die Namen einzeln aufzähle, sind wir bis morgen früh beschäftigt.«
    »Danke«, murmelte ich. »Grüß zurück! Und setz dich endlich!«
    Phil zog sich einen Stuhl heran. Er steckte zwei Zigaretten an und schob mir eine zwischen die Lippen. Zum Glück musste er vergessen haben, die Schwester zu fragen, ob ich rauchen dürfte. Sie hätte es bestimmt verboten.
    »Ich war am Anfang drei- oder vier Mal hier«, sagte Phil. »Zwei Mal zusammen mit dem Chef. Aber sie ließen uns nicht rein. Der Arzt erlaubte keine halbe Minute Besuch für dich.«
    »Du kennst doch diese Mediziner«, brummte ich. »Die machen immer gleich aus einer Mücke einen Elefanten.«
    »Ich glaube eher, dass sie aus einem Elefanten eine Mücke gemacht haben. Ich habe mir natürlich deine Wohnung angesehen. Du kannst von Glück sagen, dass du überhaupt noch am Leben bist.«
    »Unsere Experten haben den Kram doch sicher untersucht. Was sagen die denn dazu?«, erkundigte ich mich.
    »Hochbrisanter Sprengstoff im Telefon«, erwiderte Phil. »Das Zeug hat einen unaussprechlichen Namen. Die Zündung erfolgte elektrisch. Aber auf eine ganz ausgekochte Tour. In den Stromkreis war ein Kunststoffplättchen als Unterbrecher eingesetzt. Darüber lag eine offene, winzige Ampulle mit Säure.«
    »Ich verstehe schon«, sagte ich. »Sobald ich den Telefonhörer abnahm, wurde die Ampulle ausgeschüttet. Die Säure lief auf das Plättchen, das den Stromkreis unterbrach. Natürlich zerfraß die Säure dieses Plättchen, der Stromkreis schloss sich, und damit flog der ganze Laden in die Luft.«
    »Genau«, bestätigte Phil. »Aber wieso standest du nicht neben dem Telefon, als es passierte? Du musst doch telefoniert haben.«
    »Habe ich ja auch. Der Kerl, der mir die Himmelfahrt vorbereitet hatte, rief mich an. Ich merkte, dass etwas in der Luft hing, weil er sich in einigen Andeutungen erging. Da legte ich mitten in seinem Gerede den Hörer behutsam neben dem Apparat und hechtete zur Tür. Ich wollte so schnell wie möglich hinaus. Aber es klappte eben nicht mehr. Hoffentlich hat die Explosion nicht in den Nachbarwohnungen Unheil angerichtet!«
    »Jedenfalls gab es keine Toten«, tröstete Phil. »Die Leute, die über dir wohnen, kamen mit dem Schrecken und ein paar leichten-Verletzungen davon, die alle schon wieder geheilt sind. Sie lassen dich übrigens auch grüßen.«
    »Danke«, sagte ich.
    Nun hatte ich erst ein paar Worte mit Phil gewechselt, und schon fühlte ich mich erschöpft. Mein Freund schien es zu bemerken, denn er stand auf und wollte gehen. Ich hielt ihn zurück.
    »Was machst du jetzt eigentlich?«, erkundigte ich mich interessiert. »Irgendetwas Besonderes?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Mister High hat mich mit Papierkrieg betraut. Ich studiere seit Tagen die Akten von dem

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