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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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auf den Wagen, mit dem Captain Turner gekommen war. Forrest schüttelte energisch den Kopf.
    »Aber nein, der ist doch ein Buick.«
    »Ich verstehe nicht viel von Autos«, log Wocester. »Ist es einer wie der da hinten?«
    »Nein, das ist ein Ford Fairlane.«
    »Na schön, ich werde es schon noch herauskriegen, was ein Chrysler ist«, meinte Wocester, obgleich er darüber sehr gut Bescheid wusste. »Hatte der Schlitten Weißwandreifen?«
    »Ja, Sir.«
    »Auch ein weißes Dach?«
    »Nein, der Wagen war einfarbig schwarz.«
    »Die Nummer konnten Sie nicht erkennen?«
    »Leider nein, Sir. Das Auto raste so schnell an mir vorbei, dass ich richtig erschrak.«
    »Augenblick«, unterbrach ihn der Commissioner. »Halten Sie es nicht für richtiger, Wocester, wenn wir sofort eine Großfahndung nach diesem Wagentyp einleiten?«
    Wocesters Blick war geistesanwesend. Er sah den Commissioner zwar an, aber es war offensichtlich, dass sein Blick durch ihn hindurchging. »Wollen Sie es riskieren, dass man der Besatzung eines Streifenwagens, die den richtigen Chrysler zufällig entdeckt, das Kind tot vor die Räder wirft?«, fragte er brutal.
    »Oh!«, sagte der Commissioner heiser und hüstelte.
    »Haben Sie ein Gesicht in dem Wagen erkennen können?«, fragte Wocester, sich wieder an den jungen Vertreter wendend. »Oder einen Hut? Oder sonst irgendetwas von den Insassen?«
    »Ich«, gestand Forrest zögernd, »ich habe etwas gesehen, aber ich bin nicht sicher, ob es nicht an der Spiegelung der Windschutzscheibe oder an etwas anderem lag. Es ging ja alles so verdammt schnell, und der Schlitten war an mir vorüber, bevor man hätte bis drei zählen können.«
    »Schon gut, den Unsicherheitsfaktor kalkulieren wir ein«, versicherte der Lieutenant. »Was war’s was Sie gesehen haben?«
    »Ich kann das schlecht beschreiben«, sagte Forrest. »Neben dem Fahrer saß ein Mann, der sein Gesicht dem Fahrer zuwandte, sodass ich es einen ganz kurzen Augenblick lang von der Seite her sah, also im Profil.«
    »Und an diesem Profil war etwas auffällig?«, erkundigte sich Wocester lebhaft, während sich seine Stirn in tiefe Falten legte, wie immer, wenn er konzentriert bei der Sache war.
    »Ja, es war ungewöhnlich«, sagte Forrest zu. »Sehen Sie, bei den meisten Menschen springt doch das Kinn mehr oder weniger deutlich vor. Aber bei diesem Mann im Chrysler war das nicht der Fall. Von der Unterlippe an wich der Kiefer gleich zurück zum Hals hin. Es sah eigentlich so aus, als ob der Mann überhaupt kein Kinn hätte, als ob es abgeschnitten wäre oder so… Ich weiß nicht, ob Sie verstehen, was ich meine…?«
    »Doch, mein Goldjunge«, sagte Wocester grimmig. »Auf genauso eine Kleinigkeit habe ich bloß gewartet. Möchte mal wissen, wie viele Männer ohne Kinn es bei uns gibt! Doch bestimmt nicht allzu viele…!«
    ***
    Isabell Clifford steuerte den cremefarbenen Cadillac an den Straßenrand. Ihre linke Hand winkte zum Seitenfenster hinaus. Die goldene Uhr mit den sechs Diamantensplittem glitzerte im Sonnenlicht.
    Einer der Polizisten von der Ecke kam heran.
    »Sie dürfen da nicht reinfahren, Madam!«, sagte er mit einem bedauernden Achselzucken. »Gesperrt für jeden Verkehr. Oder wohnen Sie da drin?«
    »Nein«, sagte Isabell Clifford. »Ich bin die Privatsekretärin von Mister Traughers. Er rief mich an, ich sollte sofort kommen.«
    Der Polizist sah sie an. Isabell Clifford lächelte auf jene unbestimmte Weise, die sich eine Dame erlauben kann, wenn sie es richtig versteht. Der Polizist murmelte, dass sie einen Augenblick warten möchte, drehte sich um und ging zu den anderen Polizisten zurück, die an der Straßenecke standen und ein paar Reportern heftig gestikulierend den Zugang zu der abgesperrten Straße verwehrten. Isabell Clifford sah, wie er auf einen Sergeanten einsprach und dabei auf ihren Wagen zeigte. Hoffentlich kommen sie nicht auf den Gedanken, bei Traughers Rückfrage zu halten, dachte sie.
    Der Polizist kam wieder heran.
    »Okay«, sagte er dann. »Ich ziehe Ihnen den Balken ein Stück zur Seite. Aber parken Sie Ihren Wagen bitte nicht so, dass Sie die Polizeiautos behindern.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, versprach Isabell Clifford und legte den ersten Gang ein. »Vielen Dank, Officer!«
    Der Polizist grinste auf eine sympathische, jungenhafte Weise, während er ein Ende des Absperrbocks ergriff und zur Seite rückte, sodass sie mit dem breiten Wagen vorsichtig hindurchfahren konnte. Im Rückspiegel sah sie, dass er

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