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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und in eine scharfe Rechtskurve gerissen wurden.
    Aus der Kurve wurde ein Kreisel. Die Fliehkraft machte mit uns, was sie wollte, wir wurden wieder schneller, und Johnnys Körper preßte sich gegen meinen. Angst hatte er nicht. Er quietschte vor Vergnügen, und es machte ihm auch weiterhin Spaß, als uns der Kreisel wieder ausspie. Dabei wurde unser Wagen vorgeschleudert. Raketenartig nahm die Geschwindigkeit zu, bevor wir in eine Linkskurve hineinglitten, die nicht in einem Kreisel verlief, sondern schnell zu einer Geraden wurde, die uns wieder in die Höhe transportierte.
    »Das ist Klasse!«
    Der kleine Johnny hatte einen unglaublichen Spaß. Er hatte sich auf diese Fahrt schon tagelang gefreut, jetzt kostete er sie richtig aus.
    Wir wurden wieder langsamer. Unter uns arbeitete der Kettenzug und zog den Wagen in die Höhe. Die Schreie der anderen Fahrgäste in den sich ebenfalls auf der Bahn befindlichen Wagen erreichten unsere Ohren als verwehende Fetzen, und dann befanden wir uns auf dem höchsten Punkt dieses stählernen Gebirges.
    Diesmal ging es auch in die Tiefe. Allerdings nicht sofort, sondern erst nach einer kleinen Mulde, die wir durchfahren mußten.
    Provozierend langsam schob sich unser Wagen voran. Es schien, als sollten die Fahrgäste noch einmal Atem holen, bevor sie endgültig in die Tiefe rasten. Wir erreichten die Talsohle der kleinen Mulde, kletterten an der anderen Seite wieder hoch und schauten in die Tiefe. Mein Gott, das war steil. Fast blieb mir das Herz stehen, und unten, fast am Boden lief diese Schräge in einen Kreisel hinein, der die Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf eine andere Bahn schleuderte, wo es dann auf und ab ging und man in Wellenform weiterfuhr.
    Was soll ich noch lange darüber berichten? Wir brachten es hinter uns. Als wir aus dem Kreisel katapultiert wurden, hatte ich das Gefühl, mein Magen läge irgendwo im Nacken, und ich begann, mein Versprechen, das ich Johnny gegeben hatte, zu bereuen. Doch der Kleine freute sich. Auch über die Berg- und Talfahrt, die sich dem Kreisel anschloß. Ihm machte das Auf und Ab großen Spaß, mir weniger, und mir war schon richtiggehend übel. Noch übler wurde mir, als ich plötzlich sah, was sich vor mir abspielte. Nach dieser welligen Strecke führte eine Gerade wieder in die Höhe. Zwar nicht mehr so hoch wie bei den ersten beiden Malen, sondern auf mittlerer Höhe, wo der Wagen noch einmal Geschwindigkeit bekam.
    Doch am Ende der Aufstiegstrecke stand eine Figur. Sie hielt sich mitten auf den Schienen auf, und mein Herz wollte plötzlich stillstehen, als ich ihn sah.
    Das war doch nicht möglich! Ich klammerte mich unwillkürlich noch härter an den Haltegriff, während ich den Unheimlichen beobachtete und auch Johnnys Stimme vernahm.
    »Onkel John, wer ist das?«
    Ich gab keine Antwort, denn das Entsetzen hatte mir die Kehle zugeschnürt. Der Goldene war es nicht. Er sah anders aus.
    Obwohl ich den Dämon Susanoo noch nie im Leben gesehen hatte, glaubte ich, daß er es war, der sich da auf den Schienen aufhielt, denn er hatte in der rechten Hand etwas, das ich verdammt gut kannte.
    Tokatas Schwert!
    ***
    Ich mußte den Schock wirklich erst überwinden.
    Johnny hörte ich sprechen, wobei ich allerdings nicht verstand, was er sagte.
    Der Anblick des Dämons war zu schlimm. Er war nackt bis auf einen weiten, aus Federn bestehenden Lendenschurz. Seine Haut schimmerte in einem giftigen Grün, und diese Farbe breitete sich von den Knien bis zum Gesicht hin aus. Seine Füße konnte ich nicht erkennen, sie steckten in seltsamen geschnürten Schuhen, deren Riemen fast bis an die Schienbeine liefen. Auf dem Schädel trug er einen Helm, dessen Form den Kopf nachmodellierte und auf seiner oberen Seite zwei kleine Flügel besaß. Die beiden großen Flügel befanden sich auf dem Rücken. Es waren gewaltige Schwingen, deren erste Hälfte silbrig schimmerte und die an den Rändern pechschwarz waren.
    Irgendwie wurde ich an den Eisernen Engel erinnert, aber dieser Dämon hier war wesentlich grausamer als der Engel. Das allein zeigte schon sein Gesicht, ebenfalls giftgrün anzusehen, doch mit eiskalten, grellrot leuchtenden Augen. Die Wangen waren eingefallen, die Haut mußte sich dünn über die Knochen spannen, und sein Körper kam mir so muskulös vor wie der eines Supermans. Der Dämon hatte gewaltige Muskelpakete, die schon an Tarzan erinnerten.
    Das schwere Schwert des Tokata trug er fast lässig. Seinen rechten Arm hatte er ausgestreckt, so

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