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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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entsicherte Pistole in der Hand. Mindestens zwanzig waren unmittelbar neben der Tür, hinter der Cuffersonich stak. Und es ging natürlich alles schnell. Sie kennen das doch. Sie, als erfahrener Kriminalreporter…«
    Chancelor schluckte den Honig, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ja, ja«, gab er zu, »So gehts manchmal… Na, dann wird eben die Tribune im Gegensatz zu allen anderen Blättern drucken können. Wie wir von den berühmten Gangsterjägern Cotton und Decker selbst erfuhren, fielen die Schüsse, die ein Kind vor dem sicheren Tode bewahrten, vermutlich aus den Waffen eines oder mehrerer Beamter der Stadtpolizei, die in der Eile nicht erkannt wurden…«
    »Gut so«, lobte ich. »Das ist zu verantworten. Alles andere wäre unbewiesener Klatsch.«
    »Vielen Dank ihr beiden«, nickte Chancelor und hatte es wieder eilig.
    Wir verdrückten uns. Ein paar Minuten später saßen wir im Jaguar, steckten uns Zigaretten an und rauchten schweigend. Die Abspannung überfiel uns schlagartig. Es war, als hätten wir stundenlang Holz gehackt oder eine andere körperlich anstrengende Arbeit geleistet.
    »Sobald wir im Distriktsgebäude dem Chef berichtet haben, fahren wir ’rauf in die Kantine und lassen uns einen Kaffee brauen, der Tote auf wecken würde«, murmelte Phil müde.
    »Ja«, stimmte ich zu. »Ich denke, den haben wir uns verdient…«
    Ich warf meine Zigarette zum Fenster hinaus, drehte den Zündschlüssel und warf den ersten Gang ein. Nur im Schritttempo konnte ich den Jaguar aus der Reihe der Polizeifahrzeuge herausbringen. Rings um das Haus hatte sich eine vieltausendköpfige Menschenmenge angesammelt, die sich erst nach und nach verlief.
    Ungefähr eine Viertelstunde später betraten wir Mr. Highs Arbeitszimmer. Der Chef stand auf, kam uns entgegen und drückte uns die Hand.
    »Gratuliere«, sagte er warm, »das habt ihr großartig gemacht… Ich habe gerade mit Captain Madison telefoniert. Er lässt euch seinen herzlichsten Dank aussprechen. Und die Eltern des Jungen haben angefragt, wenn sie…«
    »Madison soll bloß den Mund halten«, unterbrach ich schnell.
    Mr. High lächelte.
    »Das dachte ich mir. Ich kenne euch ja. Ich habe Madison auch schon in diesem Sinne geantwortet. Setzt euch doch. Ich würde gern ein paar Einzelheiten erfahren, aber ich muss vorher noch schnell in der Leitstelle anrufen. Die Geschichte mit dem Transport gefällt mir nicht…«
    Ich brauchte eine Sekunde, bis ich wusste, welchen Transport er meinte. Aber als mir das einfiel, konnte ich den Chef nicht stören, denn er hatte den Telefonhörer am Ohr. Seinem Gesicht freilich konnte man anmerken, dass etwas nicht stimmte.
    »Na, wie ist es?«, fragte er. »Immer noch keine Verbindung?«
    Er lauschte ein paar Sekunden, dann nickte er und schloss das Gespräch mit den Worten:
    »Geben Sie mir unverzüglich Bescheid, wenn Sie Verbindung bekommen.«
    Während er den Hörer nachdenklich, fast träumerisch auf die Gabel zurückgleiten ließ, erkundigte sich Phil:
    »Was ist denn los mit dem Transport? Melden Sie sich nicht?«
    »Nein, sie melden sich nicht. Ich lasse schon seit etwa vier Minuten unentwegt rufen, aber es kommt keine Antwort. Vor vier Minuten wäre nämlich der abgemachte Kontrollruf fällig gewesen.«
    »Vielleicht sind ihre Sprechfunkgeräte ausgefallen?«, warf ich ein.
    Mr. High sah mich an.
    »Glauben Sie wirklich, Jerry«, fragte er ernst, »dass drei verschiedene Sprechfunkgeräte unabhängig voneinander und rein zufällig in derselben Sekunde ausfallen können?«
    »Können schon«, sagte ich, »aber es ist natürlich unwahrscheinlich. Was kann man denn sonst tun?«
    »Das ist es ja«, seufzte Mr. High. »Was kann man sonst tun? Die Straße führt durch ödes Gebiet. Das Werk wurde doch wohl absichtlich in eine halbe Wüste gebaut. Der Zeit nach müssen sie immer noch ungefähr fünfzig Meilen von dem Werk entfernt sein. Selbst wenn ich ihnen also jetzt einen Wagen von dort aus entgegenschicken lassen würde, brauchte dieses Fahrzeug etwa eine Stunde, bis es etwa da sein kann, wo der Transport zurzeit sein müsste… Augenblick mal.«
    Er griff zum Telefon und sagte der Zentrale, man möchte ihn mit einem bestimmten Flugplatz der Luftwaffe verbinden. Als er die Einheit an der Strippe hatte, sagte er:
    »FBI-Distriktschef High. Bitte, verbinden Sie mich mit Colonel-Vermoore.«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er den Oberst endlich hatte. Er erzählte ihm in knappen Worten, um was es ging. Danach beschrieb er

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