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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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die Straße, die der Transport fuhr. Als er den Hörer aus der Hand legte, nickte er in unsere Richtung und erklärte:
    »Die Luftwaffe wird von zwei Seiten her die Straße mit Hubschraubern abfliegen. In spätestens zwanzig Minuten treffen sich die Hubschrauber. Sie haben Sprechfunkgeräte an Bord. Ich erhalte sofort Bescheid…«
    Wir benutzten diese Frist, um in der Kantine den Kaffee zu trinken, auf den wir uns seit dem Ende der Cuffersonich-Geschichte gefreut hatten, Als wir danach zurück ins Chefzimmer kamen, telefonierte Mr. High wieder. Er deutete mit der freien Hand auf die Sessel vor seinem Schreibtisch. Wir setzten uns still.
    Er legte den Hörer zurück und presste die Lippen eine Sekunde lang hart aufeinander.
    »Der Transport ist überfallen worden«, sagte er danach hart. »Auf der Straße liegen Trümmer umher. Von den Begleitwagen ist nicht mehr viel vorhanden. Der Transportwagen selbst liegt auf der Seite und scheint ebenfalls schwer beschädigt zu sein. Von allen Leuten wurde nur ein einziger gefunden, ich weiß nicht, wer es ist. Die Hubschrauber landen und werden versuchen, den Mann aufzunehmen. Macht euch fertig. Wir brauchen jetzt jeden Mann, den wir nur freimachen können.«
    Wir nickten. Der Chef drückte eine Taste und zog ein Mikrofon zu sich heran.
    »Alarm für sämtliche Einheiten der New York-, der Connecticut-, der Pennsylvania- und der New Jersey-State-Police«, sagte er sehr bestimmt. »Außerdem sind sämtliche FBI-Außenstellen in diesen vier Bundesstaaten zu alarmieren. Ferner ergeht Rundalarm an alle County-Sheriffs und Stadpolizei-Chefs dieser Bundesstaaten. Nähere Anweisungen folgen. Geben Sie mir ein Polizeiblitzgespräch mit dem FBI-Hauptquartier Washington.«
    Eine gigantische Maschinerie wurde angekurbelt. Es würde einige Zeit brauchen, bis sie auf vollen Touren lief…
    ***
    »Okay, Boy, okay«, sagte der Luftwaffen-Leutnant Dave Crockett und fuhr fort, das blut- und staubverkrustete Gesicht des Mannes zu tätscheln, den sie bewusstlos auf der Straße gefunden hatten. »Komm, Junge, bleib bei uns. Zum Schlafen ist jetzt keine Zeit.«
    Er fuhr fort, das Gesicht des Mannes zu tätscheln, der zwar im Augenblick bei Bewusstsein war, dessen Augen aber deutlich anzeigten, dass er immer wieder in die Bewusstlosigkeit abzugleiten drohte.
    Crockett sah sich um. Er hatte schon eine scharfe Bemerkung auf der Zunge, brauchte sie aber nicht auszusprechen, denn Sergeant Millroy kam endlich mit der kleinen Whiskyflasche aus dem Verbandskästchen.
    Vorsichtig flößte er dem Verwundeten nach und nach ein paar Tropfen von dem Whisky ein. Zu seiner Genugtuung schien das Getränk die erhoffte Wirkung zu haben. Der Mann wurde sichtlich belebt.
    »Ich… ich bin G-men Newman«, stieß er rau hervor. »Bitte… FBI New York anrufen… Überfa…«
    »Alles schon passiert, mein Junge«, sagte Crockett. »Bleiben Sie schön ruhig liegen, und trinken Sie noch ’nen Schluck Whisky. Gleich, nehmen wir Sie an Bord und fliegen Sie zu unserem Platz. Wir haben drei prächtige Ärzte, die ohnehin den ganzen Tag faulenzen. Bei uns sind Sie prächtig aufgehoben, Boy.«
    Herbert Newman schüttelte den Kopf.
    »No. Muss hier bleiben, bis die Kollegen kommen… Bin doch… der einzige, der’s ihnen… erzählen kann…«
    Seine Stimme setzte oft aus, aber er sprach in klaren, zusammenhängenden Sätzen. Lieutenant Crockett zuckte die Achseln und meinte:
    »Ich weiß nicht, Mister-G-men, ob das richtig ist. Meiner Meinung nach brauchen Sie erst einmal einen Ärzt. Mit dem Erzählen, das wird ja wohl ein paar Stunden Zeit haben.«
    »Sie sind wohl verrückt«, sagte Newman überraschend deutlich. »Je größer ihr Vorsprung, um so schwieriger sind sie zu erwischen. Und wir müssen sie erwischen. Wir müssen sie kriegen. Wir müssen einfach.«
    »Klar. Geht um allerhand, habe ich gehört.«
    Newman sah den Lieutenant verächtlich an. »Geld«, sagte er. »Ich pfeif auf das Geld. Aber bei diesem Transport waren sechs - G-men wie ich. Und ich bin der einzige…«
    Er sprach nicht weiter. Ein Schatten huschte über sein von den Strapazen, der Hitze und den Schmerzen gezeichnetes Gesicht. Crockett fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen, nahm selbst einen Schluck Whisky und stand auf, nachdem er Newman den Hut so auf den Kopf gelegt hatte, dass Kopf und Gesicht beschattet waren.
    »Verstehen Sie das, Millroy?«, fragte er leise. »Meint er, dass die anderen alle… eh…?«
    Er sprach die Frage nicht zu

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