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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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er wieder eingestiegen war, »sieh nach, ob es sich lohnt, irgendetwas davon zu behalten. Den Rest werfen wir bei Gelegenheit weg.«
    Gelassen übernahm Cat den Beutel und knüpfte ihn wieder auf. Sorgfältig untersuchte er ein Gasfeuerzeug, bis er es schließlich mit einem zufriedenen Gesicht in seine eigene Hosentasche schob. Einen Bund Schlüssel warf er durch das offene Fenster in hohem Bogen in eine zerklüftete Felsschlucht.
    »Er hatte noch ungefähr vierzig Dollar«, sagte Cat nach einer Weile, als er alles andere entweder zum Fenster hinausgeworfen oder eingesteckt hatte.
    »Teil sie auf«, sagte Mortens, ohne sich umzudrehen. Cat gehorchte. Er schob jeden den ihm zustehenden Anteil hin. Schweigend steckten die Gangster das Geld ein, das noch vor wenigen Minuten einem ihrer Komplicen gehört hatte.
    »Hatte er irgendwelche Papiere bei sich«, fragte Mortens.
    »Ja, Führerschein, zwei Briefe und ein paar Fotos von einem Mädchen.«
    »Verbrenn das Zeug bei der nächsten Gelegenheit.«
    »Ja, Cocky.«
    Chock Mortens nickte. Es würde schwierig sein, den nächsten auszuschalten. Jetzt, da sie alle gesehen hatten, wie genau er es nahm, würden sie sich natürlich hüten, ihm wieder einen Vorwand zu liefern, dass er die Waffe gegen einen von ihnen richten konnte. Aber darüber konnte er später noch nachdenken. Noch waren sie nicht weit genug vom Schauplatz des Überfalls entfernt, als dass sie sich schon hätten halbwegs sicher fühlen dürfen.
    »Wie geht es denn jetzt überhaupt weiter?«, fragte Paterson. »Bisher wolltest du ja nichts sagen, weil du Angst hattest, einer von uns könnte sich verplappern. Aber jetzt kannst du es eigentlich sagen, Cocky. Du hast uns versprochen, für unsere Flucht zu sorgen. Schön, wir haben dir geglaubt. Jetzt lass die Katze aus dem Sack. Wie gehts weiter?«
    »Ja, Cocky, das möchte ich auch gern erfahren«, brummte McKenzie von hinten.
    Chock Mortens holte eine Zigarre aus dem Kästchen, das im Handschuhfach lag, biss die Spitze ab und schob sich den schwarzen Tabakstängel in den Mund. Er zündete sich genießerisch die Zigarre an, paffte ein paar Rauchwolken vor sich hin und brummte zufrieden: »Also meinetwegen. Hört zu. Der Plan ist so gut ausgeheckt, dass eigentlich gar nichts passieren kann. Ich habe schließlich nicht umsonst ein ganzes Jahr nur über diese Geschichte nachgedacht. Knapp zwanzig Meilen weiter, steht eine Farm. In dem Haus leben nur ein Mann und eine Frau. Es ist eine Obstfarm, und die beiden bewirtschaften sie allein. In der Erntezeit haben sie natürlich Hilfskräfte, aber die Obsternte ist noch nicht soweit. Frühestens in vierzehn Tagen. Heute werden also nur der Mann und die Frau dort sein. Na, ich denke, mit denen werden wir wohl fertig werden -oder?«
    ***
    Dick Cuffersonich würde kein Kind mehr ermorden. Auf ihn wartete der Elektrische Stuhl.
    Ich klopfte meinem Freund auf die Schulter. Er sah mich an.
    »Danke, Alter«, sagte ich. »Danke.«
    Er nickte nur. Rings um uns war auf einmal ein hektisches Leben. Polizisten liefen hin und her. Zivilisten quollen aus den Fahrstuhlschächten. Wildfremde Menschen umarmten sich auf einmal. Ich zog Phil am Ärmel hinter mir her. Wir erwischten einen leeren Lift und fuhren hinab.
    Keiner von uns sagte ein Wort. Was gab es schon zu sagen? Wir hatten Glück gehabt. Wir hatten unsere Pflicht getan, unser Aufeinander-eingespielt-sein hatte sich wieder einmal bewährt und vor allem: Wir hatten Glück gehabt.
    Als wir die Halle verlassen wollten, liefen wir dem sommersprossigen Tim Chancelor von der Morning Tribune in den Weg. Sein jungenhaftes Gesicht verzog sich zu einem breiten Lachen, als er uns sah. Im Nur war ein Bild von uns geschossen, denn in der Beziehung ist Chancelor ein wahrer Hexenmeister.
    »Decker, Cotton«, rief er. »Welche Freude, Sie zu sehen. Nur ein paar Fragen. Geht ganz schnell.«
    »Tut mir Leid, Chancelor«, sagte ich achselzuckend. »Wir können Ihnen nicht viel sagen. Wir waren ziemlich weit vom Schuss, als es passierte.«
    Er verzog enttäuscht das Gesicht.
    »Das gibts doch gar nicht«, sagte er ungläubig. »Hier unten wird doch erzählt, dass zwei G-men…«
    Klatsch verbreitet sich mit Überschallgeschwindigkeit. Ich zuckte noch einmal die Achseln. Phil sagte mit einem knappen Lächeln:
    »Chancelor, selbst wenn Sie oben mit im Flur gewesen wären, wo es passiert ist, wüssten Sie jetzt nicht, wer der Mann war. Es wimmelte von Uniformen und Tecks in Zivil. Jeder hielt eine

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