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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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Die Rothaarige tobte. Ihr kurzes Kleid flog, so daß es aussah, als ob ein Kreisel sich drehe.
    Als dann die Kapelle abbrach und ein lautes Beifallsgeschrei ertönte, sprang sie mit einem großen Satz herunter, stolperte und fiel ausgerechnet Phil in die Arme. Der stellte sie lachend und mit einer Verbeugung wieder auf die Meine.
    »Danke schön!« lächelte sie und setzte ■ Ich wieder.
    Natürlich wurde sie genötigt weiterzutanzen, aber sie lehnte ab.
    »Ich habe genug für heute. Beim nächsten Mal mehr. Jetzt bin ich noch furchtbar durstig.«
    Sie stürzte zwei Gläser Sekt hinunter. Der Kellner brachte den Tisch wieder in Ordnung, und es wurde vergnüglich weitergesoffen.
    Als ich auf die Uhr sah, war es bereits lünf Uhr morgens und damit höchste Zeit. Auch der Jüngling mit der Brille war müde geworden. Er winkte dem Kellner; ließ sich die Rechnung geben und zog eine Brieftasche, die mit Zehn- und Zwanzig-Dollarscheinen gespickt war. Es waren so viele Scheine, daß man gar nicht bemerkte, daß es weniger geworden waren, als er seine Rechnung, die immerhin die Kleinigkeit von zweihundertundzehn Dollar betrug, beglichen hatte. Jede der Chinesinnen bekam noch einen Zwanziger, den sie mit taschenspielerischer Geschicklichkeit verschwinden ließen, während die rote Lucy einfach ein Päckchen Scheine herauszog und es in den Strumpf steckte.
    »Wenn der Bengel nicht so miesepeterig aussähe, würde ich ihn fragen, ob er eine Bank ausgeräubert hat«, flüsterte Phil mir zu.
    Der Kellner kam mit dem Mantel und Schal des Mädels und mit dem Hut ihres Begleiters.
    »Rufen Sie mir eine Taxi«, sagte dieser mit schwerer Zunge. »Ich setze mich nicht mehr ans Steuer. Ich bin voll.«
    »Renommiere nicht! Und mach, daß du ’rauskommst!«
    Lucy faßte ihn energisch unterm Arm, vergaß nicht, uns freundlich lächelnd zuzunicken, und transportierte ihren Freund nach draußen.
    ***
    Wir selbst zahlten ebenfalls, wenn auch nur den zehnten Teil von dem, wart der Jüngling erlegt hatte, und verdrückten uns. Es wurde sechs Uhr, bis ich in meine Falle kroch. Jedenfalls war es eine herrliche Nacht gewesen, selbot wenn ich die »Blaue Kuh« mitrechnete.
    Um neun Uhr weckte mich das verfluchte Telefon.
    »Sind Sie krank?« fragte mein Kamerad Tom Walter.
    »Nein, aber wir haben, Phil und ich, heute nacht einen Zug durch die Gemeinde gemacht, aus dienstlichen Rücksichten natürlich, und sind erst um sechs Uhr schlafen gegangen.«
    »Das wird Ihnen nichts helfen, Jerry. Mr. High verlangt nach Ihnen.«
    »Sagen Sie dem Boß, ich werde schnellstens kommen.«
    Ich entschuldigte mich gebührend bei unserem Chef und stellte dabei heraus, daß wir nach den beiden Gangstern Topsy uns Turvy verzweifelt gesucht und auch einige Anhaltspunkte gefunden hätten. Er hörte mir geduldig zu und meinte dann:
    »Mr. Trace hat eine neuerliche Forderung von dem Kidnapper bekommen. Er verlangt eine weitere halbe Million, und zwar bis morgen abend. Wo und wie er diese in Empfang nehmen will, wird er erst in letzter Minute angeben. Glücklicherweise ist er der Ansicht, Trace habe ihm nur zwei Privatdetektive auf den Hals gehetzt, und hat kategorisch gefordert, daß derartige Mätzchen in Zukunft unterbleiben. Er scheint seiner Sache sehr sicher zu sein. Wenn er wüßte, daß Sie und Phil das waren, so hätte er wahrscheinlich bedeutend saurer reagiert.«
    »Ich möchte nur wissen, was wir tun können, um dem Kerl schon vorher auf die Sprünge zu kommen«, überlegte ich. »Wenn das so weitergeht, so nimmt er Trace eine Million nach der anderen ab, und zum Schluß verschwindet das Mädchen.«
    »Das fürchte ich auch«, sagte Mr. High nachdenklich. »Ich an Ihrer Stelle würde mir die beiden anderen Freunde, die Roman bereits interviewt hat, doch einmal ansehen. Auch wenn sie als Täter nicht in Betracht kommen, so wissen sie vielleicht doch etwas, was uns nützlich sein könnte. Übrigens bitte ich Sie, Trace vorläufig noch nichts davon zu sagen, daß wir so gut wie sicher sind, sein Sohn Tony habe diese ganze Schweinerei eingefädelt. Er weiß von nichts, und ich wünschte, es könne dabei bleiben. Wenn er erfährt, daß sein Sohn ein Verbrecher war, so ist er imstande, sich selbst etwas anzutun. Übrigens wurde Mae Trace heute morgen in eine Nervenklinik gebracht. Der Grund istweniger ihr Zustand als die Tatsache, daß sie schon verschiedentlich nach Tony fragte und der Arzt dringend geraten hat, man möge ihr die Nachricht von dessen Tod,

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