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0228 - Ratten-Tanz

0228 - Ratten-Tanz

Titel: 0228 - Ratten-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wann?«
    »Die Nacht«, murmelte Rogier. »Die Nacht. Dunkelheit wird kommen.«
    Plötzlich sah Claudine den Schatten einer Ratte neben ihm. Etwas griff nach ihr, und ihr Geist versank in dumpfer Schwärze.
    Rogier lachte leise. Der Schatten verschwand wieder. Der Dunkelgekleidete wandte sich wieder um und sah zum Kreis hinüber. Der Tanz war vorüber, die Luft flimmerte nicht länger. Die Ratten lösten den Kreis auf.
    Und in Rogiers leerem Gehirn hallte höhnisches Gelächter auf. Das Höllengelächter des Satans.
    ***
    »Nach dieser Aktion werden wir dinieren«, bestimmte Nicole. »Langsam aber sicher bekomme ich Hunger.«
    Zamorra sah auf die Uhr. Es war bereits fast ein Uhr mittags. Der Cadillac stoppte vor der Krankenhausauffahrt direkt hinter dem Dienstwagen Kommissar Maidonnes, und sie stiegen aus. Maidonnes legte einen zügigen Schritt vor und zückte an der Glaskanzel des Eingangs seine Dienstmarke.
    »Vor ein paar Stunden ist eine Frau eingeliefert worden, Bißverletzung am Bein. Louise Piquet. Wo finden wir sie?« fragte er.
    Die Frau hinter der Glaswand blätterte in einem Stapel Karteikarten, dann nannte sie das Zimmer. »213, im zweiten Stock.«
    »Dreizehn, auch das noch«, murmelte Maidonnes und stürmte weiter. Zamorra und Nicole folgten ihm.
    Der Lift trug sie ins zweite Stockwerk. Zischend gaben die beiden Türhälften den Weg auf den Korridor frei. Ein junger Mann im weißen Ärztekittel eilte über den Gang auf ein Zimmer zu. An der Tür glänzten die Metallziffern 213.
    »Da kommen wir ja gerade richtig«, sagte Maidonnes. »Hallo, Doktor!«
    Der junge Arzt blieb stehen. »Ja, bitte?«
    »Ich bin Kommissar Maidonnes, das sind meine Mitarbeiter Professor Zamorra und Mademoiselle Duval. Wir möchten zu Madame Piquet. Sie ist doch noch da drin?«
    Der Arzt nickte. »Ach, Sie sind der Kommissar, der den Fall bearbeitet? Madame Piquets Mann wurde ermordet, nicht wahr?«
    »Möglicherweise«, schränkte Maidonnes ein. »Die Obduktion wird es ergeben. Wie ist Madames Zustand?«
    »Durchwachsen«, brummte der Arzt. »Sehr durchwachsen. Sie redet ein wenig irre von Ratten. Auffällig an ihrer Verletzung der Rattenbiß, der übergroße Zähne als Verursacher hat. Es gab keine Blutung.«
    »Ja, das habe ich alles schon gesehen. Kann man mit ihr sprechen?«
    Der Arzt grinste. »Sie können’s ja versuchen.« Er öffnete die Zimmertür, ohne anzuklopfen. »Chef, da sind…«
    Er verstummte.
    Zamorra sah über seine und Madonnes Schultern. Das Krankenbett war leer. Aber das besagte nichts. Bei einer Wadenverletzung konnte die Patientin auch in einem Sessel sitzen. Aber sie saß nicht. Zamorra wußte es, als er das zerstörte Fenster sah.
    Mit einem Aufschrei stürmte der Arzt zum Fenster und sah hinaus. »Nein!« keuchte er, wirbelte herum. »Doktor Sonnier…«
    Das Türblatt krachte gegen Zamorra und Maidonnes. Der bärtige Kommissar flog durch das Zimmer. Zarriorra schrie auf und ließ die Tür zurückfedem gegen den, der sie ihm entgegenwarf. Etwas hielt das Holz auf. Krachend zerbarst es. Zwei Finger stachen durch das Holz, dann eine ganze, gestreckte Hand. Zamorra erschauerte.
    Das war schon ein Karateschlag höchster Güte, der jahrelanges Training voraussetzte - mit den gestreckten Fingern eine zwei Zentimeter starke Eichenholzplatte mit langsamer Geschwindigkeit zu durchspalten!
    Im nächsten Moment begriff er, es nicht mit einem Karatekünstler zu tun zu haben. Die Hand, die in der Tür steckte, riß diese einfach aus den Angeln, schleuderte sie durchs Zimmer und auf den jungen Arzt, der sich gerade noch ducken konnte.
    Unwillkürlich wich Zamorra zurück, prallte gegen Maidonnes, der sich gerade wieder aufraffte.
    »Doktor Sonnier?« schrie der junge Arzt. »Was machen Sie? Sind Sie wahnsinnig?«
    Zamorra sah eine Faust heranfliegen, duckte sich und griff nach dem Arm, um den Angreifer mit einem Hebelgriff durch die Luft zu wirbeln. Ebensogut hätte er versuchen können, eine Dampfwalze umzuwerfen. Er fühlte sich mit aller Gewalt gepackt, herumgerissen, und dann spürte er einen scharfen Schmerz am Hals.
    Ein Vampir! durchfuhr es ihn. Ein Vampir lauert hier!
    Noch während es um ihn herum dunkel wurde, verwarf er den Gedanken wieder. Erstens war es heller Tag; jeder Vampir müßte unweigerlich zu Staub zerfallen. Und selbst wenn nicht - das Amulett hätte Zamorra warnen müssen. Aber das war nicht geschehen.
    Daß er zu Boden stürzte, bemerkte er nicht mehr.
    ***
    Der Kommissar reagierte so,

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