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0228 - Ratten-Tanz

0228 - Ratten-Tanz

Titel: 0228 - Ratten-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß man dabei zusehen kann. Selbst wenn die Masse etwa vorhandener Fäulnisbakterien doppelt so groß wie der Kadaver wäre, könnten sie das Zellgewebe nicht so schnell auflösen, wie es hier geschieht!«
    »Das gibt es doch nicht«, stieß Philippe würgend hervor, würgend hervor.
    »Trotzdem stehen wir vor dem biologischen Novum, daß hier Zellgewebe von selbst zerfällt!« behauptete Dr. Dr. Gaston. »Möchten Sie wissen, was wir noch herausgefunden haben, ehe in der Gewebeprobe der Zerfall einsetzte?«
    Philippe nickte nur.
    »Andre, was ist mit den Fotos, damit es unser Mann auch glaubt!«
    »Gleich fertig. Gehen Sie schon hinüber?«
    Sie gingen. Ein paar Türen weiter befand sich ein Vorführraum, und erst da begann Philippe sich halbwegs von dem Gestank zu erholen.
    »Eigentlich müßten wir Ihnen auf den Knien danken, daß Sie uns Ihre Superratte herbrachten, statt das Monster im Garten zu verscharren«, sagte Gaston.
    »Das ist nicht meine Ratte«, protestierte Philippe schwach. »Das Mistvieh gehört Kommissar Maidonnes. Der hat’s geschossen…«
    »Hoffentlich schießt er in absehbarer Zeit noch mehr davon und fängt ein paar Exemplare lebend«, verlangte Gaston. »Das Kuckucksei ist viel zu prachtvoll, um so blitzartig zu verwesen… gut, daß wir die Aufnahme noch fotografieren konnten.«
    »Vielleicht können Sie sich mal allgemeinverständlich ausdrücken«, forderte Philippe.
    »Gleich, Monsieur…«
    Andre kam mit einem Dia. Der Raum wurde verdunkelt. Dann knallte der Projektorstrahl gegen die Leinwand.
    »Das sind Chromosomen«, erklärte Gaston. »Aus der Vererbungslehre werden Sie noch wissen, was das ist. Kleine Bausteine des Lebens, die genau bestimmen, wie ein Lebewesen auszusehen hat, auch noch in der zehnmillionsten Generation, falls es nicht zwischendurch eine Mutation beginnt, eine Veränderung der Erbmasse.«
    »Ich weiß«, knurrte der Kriminalbeamte unwillig.
    »Diese Chromosomen sind die einer normalen Ratte«, sagte Dr. Dr. Gaston. »Und jetzt sehen Sie zum Vergleich eine Aufnahme, die wir von den Chromosomen Ihrer Superratte machen konnten. Die Elektronenmikroskopie macht’s möglich.«
    Ein zweites Bild flammte auf.
    Auf den ersten Blick sah Philippe, daß es zwischen beiden Bildern absolut keine Ähnlichkeit gab.
    »Was, Philippe, haben Sie uns da angeschleppt?« fragte Gaston in die eintretende Stille. »Was ist das für ein Tier?«
    Darauf gab es keine Antwort…
    ***
    Nicole handelte so schnell, wie man es von ihr gewohnt war. Sie besaß eine recht kurze Schrecksekunde.
    Sie sah, wie Zamorra zu Boden ging und gebissen wurde, und sie konnte ihm nicht helfen. Sie sah auch alles andere -daß das magische Amulett ihm nicht half.
    Während Maidonnes zum Angriff überging, stürzte sie zu Zamorra, beugte sich über ihn. Die Wunde blutete nicht, und sein Herzschlag war normal.
    Aus einer Eingebung heraus nahm sie ihm das Amulett ab, wo die handtellergroße Silberscheibe mit den seltsamen Zeichen darauf in den Händen. Dann schnellte sie hoch.
    Es war der Augenblick, in dem Maidonnes rücklings über das Krankenbett flog und Doktor Sonnier sich auf ihn warf, um auch ihn zu beißen. Nicole handelte blitzschnell, ohne sich Rechenschaft darüber abzugeben, warum sie dies und nichts anderes tat.
    Ihre Hand mit dem Amulett schnellte vor, schob sich zwischen Hals des Kommissars und Gebiß des veränderten Arztes. Sonnier konnte nicht mehr stoppen. Er biß in das Amulett.
    Das erwies sich als stabiler als seine vorspringenden Zähne, welche abbrachen. Sonnier stöhnte auf, taumelte zurück und kam zu Fall.
    Maidonnes richtete sich wieder auf und blieb sprungbereit stehen. Aber Doktor Sonnier griff nicht wieder an.
    Reglos lag er am Boden. Mißtrauisch beobachtete ihn Nicole eine Weile, dann kauerte sie sich neben ihn und berührte mit dem Amulett seine Stirn. Einen Moment lang geschah nichts.
    Dann riß Sonnier die Augen auf, die rötlich glühten. Sein Schädel verformte sich. Er wurde kantig und spitz zulaufend. Fell wucherte über die Haut, graubraunes, hartes Fell. Auch auf den Handrücken entstanden die Borsten.
    »Ich werde wahnsinnig«, murmelte Kommissar Maidonnes und trat entgeistert ein paar Schritte zurück. Nicole erhob sich, das Amulett weiter in der Hand.
    Sonnier blieb trotz der geöffneten Augen bewußtlos. Aber er war kein Mensch mehr.
    Sondern ein Rattenmensch…
    ***
    Wieder erklangen Pfeiflaute. Die vier Männer draußen vor der Grotte verstanden diese Worte, als

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